Sonntag, 30. September 2012

Die Grüne Soße - Frankfurter Grüne Soße



Nachtrag aus dem Frühsommer: Im Sommer ist die Frankfurter "Grie Soß", im Kühlschrank vorgekühlt zur gekochten Ochsenbrust bzw. Tafelspitz ein Gedicht, sie hält sich auch – wenn von Hand klein geschnitten – ein bis zwei Tage im Kühlschrank. Ich finde die Kräuter intensiver und aromatischer wenn keine Mayonnaise bei der Zubereitung verwendet wird.

Wenn von den sieben Kräutern einige nicht zu bekommen sind, diese auf keinen Fall durch intensive Kräuter wie Estragon, Thymian, Dill oder Basilikum, etc. ersetzen, besser nur auf die milden vorhandenen Kräuter beschränken.

Bitte niemals Zwiebel und Knoblauch mit verwenden. Die sieben Kräuter die in der original Frankfurter 'Grie Soß' Verwendung finden sind: Borretsch, Kerbel, Kresse, Petersilie (Krause), Pimpinelle, Sauerampfer und Schnittlauch, Fotos siehe unten.

Der Verein zum Schutz der Frankfurter Grünen Soße wacht darüber, dass es bei den klassischen sieben Kräutern bleibt. Die beste Zeit im Jahr dafür, ist die um Mitte Mai bis ca. Ende Juni, da sind alle Kräuter verfügbar und frisch, jung und aromatisch.
  


  
















Die Grüne Soße wurde übrigens erst um 1860 erstmals schriftlich erwähnt, Goethe hatte also mit ihr höchstwahrscheinlich nichts am Hut und dass sie sein Leibgericht gewesen sei, gehört somit ins Reich der Legenden. Vermutlich ist sie aus der Sauce verte entstanden die mit den Hugenotten ab 1700 mit nach Hessen ausgewandert ist.

Zum Schmand: wer ihn in seiner Gegend nicht bekommt, Schmand ist eine stichfeste saure Sahne bzw. Sauerrahm mit einem Fettgehalt von um die 25 Prozent. Schmand kann notfalls durch Sauerrahm oder Crème fraîche ersetzt werden.




Die Grüne Soße – Frankfurter Grie Soß
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Zutaten:

1 Paket Grüne Soße Kräuter, 200 g,
1 Becher a 150 g Joghurt, 1,5 % Fett
1 Becher a 200 g Saure Sahne, 10 % Fett
1 Becher a 200 g Schmand, 24 % Fett
3 Hühnereier, Klasse M, hartgekocht
2 Gewürzgurken, mittelgroß, sehr fein gehackt
2 EL Senf, mittelscharf
Saft einer ½ Zitrone
Meersalz und Pfeffer aus der Mühle


Haushaltsutensilien:

Wiegemesser oder im Notfall, wenn es ganz schnell gehen muss, elektr. Zerkleinerer, ist aber ein Frevel!




Zubereitung:

Die Kräuter gründlich waschen und trocken schleudern. Mit dem Wiegemesser sehr fein schneiden (das dauert eine Weile) und in eine Schüssel geben. Wer es eilig hat, nimmt den Zerkleinerer und gibt zu den unbedingt grob vorgeschnittenen Kräutern, Flüssigkeit in Form von benötigtem Joghurt, Schmand oder Saure Sahne bereits dazu. Aber Achtung: keinen Matsch produzieren, die Messer schneiden nicht nur, sondern zerfetzen auch die Kräuter und lassen verstärkt Pflanzensaft austreten! Schmeckt dadurch dann ganz anders und die Grüne Soße wird um einiges flüssiger. Weniger Joghurt verwenden. Eigentlich wirklich nur für Notfälle anwendbar und im Winter, wenn es nur noch Krause Petersilie und nichts anderes aus dem Treibhaus gibt.




Den Joghurt, Schmand, Saure Sahne, Zitronensaft und Senf untermischen. Die Eier fein würfeln bzw. kleinschneiden (wer mag, kann auch das Eigelb duch ein Sieb streichen und nur das Eiweiß fein hacken) und mit den ebenfalls in kleine Würfel geschnittenen Gewürzgurken vorsichtig unterheben. Mit Meersalz und schwarzem Pfeffer aus der Mühle abschmecken.

Wie gesagt, die Grüne Soße kann man sich mit Tafelspitz, einem Kalbsfilet oder nur mit den ersten Frühkartoffeln und mit ein bis zwei gekochten Eiern schmecken lassen. Ebenfalls paßt sie gut zu pochiertem Saibling, Forelle und Co. Natürlich auch zu einem Wiener Schnitzel, dann aber mit Bratkartoffeln.
















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