Noch
ein Nachtrag zu gestern, ein altes Trapper-Rezept: Biberschwanz, er erinnert
gebraten die einen mehr an sehr fetten aber innen knusprigen Fisch, andere an Rindfleisch
mit einer Rizinusnote oder aber auch an beef jerky mit einer zusätzlichen Textur
von Polystrol. Der nur 2 Tage abgehangene Biberschwanz wird dazu vom restlichen
Tier abgetrennt von uns separat auf dem Holzkohle-Kugelgrill bei direkter Hitze
gelegt. Wenn die äußere Haut anfängt Blasen zu werfen auf eine indirekte Stelle
legen und den Deckel aufsetzten. Die dunkle Haut platz nun langsam ab und das
Fleisch, von einer dicken Fettschicht umgeben kommt zum Vorschein. Wenn das Fett
zu tropfen beginnt ist der Biberschwanz fertig. Den Biberschwanz, nun ähnlich
dem Flank Steak, zusammen mit dem Fett quer und etwas schräg in dünne Tranchen
schneiden. Vor dem Servieren noch schnell die geputzten Hinterläufe für später auf
den Grill legen und den Deckel schließen.
Da
der Bieber jedoch z.B. in Bayern vom 15. März bis 1. September einem speziellen
Jagdverbot unterliegt und gefrorene Biberschwänze im lokalen Supermarkt noch nicht
so verbreitet sind, weiche ich hier auf eine Biberschwanz-Variante aus. Man
muss dazu im Sommer auch keine Biberfellmütze tragen. In Canada sind die BeaverTails®
oder Queues de Castor eine eingetragene Spezialität der BeaverTails Canada Inc.
und ähneln unserem Schmalzgebäck. Sie werden dort mit Schlagsahne,
Schokoladencreme mit Haselnussstückchen, Erdbeerkonfitüre oder Himbeergelee,
Oreokrümel oder Bananenscheiben, angereichert verkauft.
Inzwischen
besteht sogar die Gefahr, dass die großen Wüsten-Biber Bestände der VAE und insbesondere
in Dubai gefährdet sind. Dort wie auch in den USA (besonders gefördert durch
den ehemaligen Präsidenten Barack Obama, der ein besonderer Fan der Biberschwänze
ist; dort sind auch die speziellen „Obama Tails“ erhältlich) sind bereits Niederlassungen
der Kette gesichtet worden.
Kanadische
Biberschwänze
20170702toko
Zutaten:
500
g Weizenmehl, Type 550
80
g Kristallzucker
1
Päckchen Trockenhefe
1
TL Meersalz
Mark
einer Vanilleschote
80
g Süßrahmbutter, zimmerwarm
2
Hühnereier, Klasse M
200
ml Milch, 1,5% Fett, kalt
75
ml Wasser, kalt
Erdnuss-
oder Kokosöl zum Frittieren, noch besser und typischer gelingen sie natürlich
im Biberfett J
Kristallzucker,
fein, zum Bestreuen
Ceylon-Stangenzimt,
gemahlen, zum Bestreuen
Zubereitung
Vortag:
Aus
den Zutaten bis auf das Erdnussöl mit der elektr. Küchenmaschine einen
homogenen glatten Teig kneten. Den Teig zur Kugel geformt in einem Klarsichtbeutel
(Platz lassen) über Nacht im Kühlschrank gehen lassen.
Zubereitung:
Den
Teig wieder auf Zimmertemperatur kommen lassen und anschließend nochmals leicht
durchkneten. In Golfball große Stücke teilen. Jeden Teigball fall zum Oval (Biberschwanz)
ausrollen und auf einer bemehlten Arbeitsfläche abgedeckt nochmals für 30
Minuten gehen lassen.
In
einem Wok das Erdnussöl auf 185° C erhitzen. Die Biberschwänze bevor sie im Öl
ausgebacken werden noch von Hand in Formziehen, so dass die Ovale die Form
eines Biberschwanzes annehmen. Auf beiden Seiten schön gold- bis dunkelbraun
(nicht verbrennen lassen) ausbacken und auf Küchenkrepp kurz entfetten.
Anschließend in Zimt und Zucker wenden.
Dazu
Erdbeerkonfitüre oder Himbeergelee zum eintauchen reichen oder aber mit
Apfelkompott gefüllt (Spritze verwenden) servieren.
PS Es kam werde bei der Vorbereitung, noch bei der Zubereitung ein echter Biber (weder Casto fiber noch Castor canadensis) zu Schaden. Aber nicht vergessen, ein traditioneller handgearbeitete klassischer Cowboyhut besteht oft aus reinem Biberfell.
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