Die
Holzrücker und Holzknechte des Cadore benötigten kraftspendende Nahrung für
ihre durchwegs körperlich schwere Arbeit aus der Cucina Povera, wie das Muas,
welches in Tirol, Südtirol und vielen Alpenregionen verbreitet ist. Ein
typisches Gericht für die Alm wo es den ganzen Tag immer etwas zu tun gibt und
es am Abend dementsprechend schnell gehen muss. Im Cadore wurde das besonders
hochwertige Holz aus dem Tiroler Lesachtal ab dem 15. Jahrhundert z.B. über das
Bladner und Öfner Joch mit Ochsen ins Cadore gezogen und dann den Piave abwärts
nach Venedig getreidelt und geflößt. Vermutlich haben dabei die Holzknechte und
Treiber das Muas auf die Südseite des Alpenkamms mit hinüber gebracht.
Das
echte Muas wird in einer gusseisernen Pfanne auf dem offenen Holzfeuerherd
zubereitet. So nämlich ist es am einfachsten möglich, dass sich die wichtige braune
gleichmäßige Kruste auch Scharre genannt, am Pfannengrund bildet. Ohne diese
Kruste ist das Muas kein Muas!
Muas -
Mehlschmarren der Holzknechte
La
cucina tipica cadorina - ampezzana
20180920toko
Zutaten:
50+50
g Butter oder Butterschmalz
900
ml Rohmilch (Alm)/Vollmilch
1
Schöpfkelle Wasser
Salz
200
g weißes Maismehl, fein zur Not Polenta
100
g weißes Maismehl, Gries zur Not Polenta
oder
100 g bzw. ½ Tasse Weizen-, Buchweizenmehl, gesiebt
200 g bzw. ½ Tasse Weizengries (nur
bei Weizen-, Buchweizenmehl)
3 EL Roggenmehl (nur bei Weizen-,
Buchweizenmehl)
Preiselbeermarmelade/Granten
oder Waldheidelbeeren
Zubereitung:
Den
einen Teil Butter in einer hohen gusseisernen Pfanne schmelzen, Milch und Wasser
hinzu gießen und leicht salzen. Hitze hoch schalten und die Polenta bzw. Mehl
und Gries langsam löffelweise einrühren. Sobald der Brei beginnt Blasen zu
werfen, ist die richtige Konsistenz erreicht.
Temperatur
wieder reduzieren und das Muas auf kleinerer Flamme für mindestens 15 Minuten
lang ständig rühren. Nach dem Einrühren des Maismehls zum Weiterrühren am
besten einen Holzkochlöffel verwenden und beim Rühren keinesfalls am
Pfannengrund kratzen, hier muss sich nun eine braune Kruste bilden. Nun die
restliche Butter auf das Muas geben schmelzen lassen.
Traditionell
wird das Muas mit Preiselbeermarmelade gereicht. Genauso passen Puderzucker
oder frische Beeren zum Muas. Am besten in der gusseisernen Pfanne in der das
Muas gekocht wurde auf einem Brett mit Löffeln für jeden Gast servieren. Jeder
Esser hat so ein Tortenstück, dass genau vor ihm liegt in der Pfanne und löffelt
sich dann beginnend am Pfannenrand durch den Brei runter bis zur braunen Kruste
und vor zur Pfannenmitte. Die Scharre ist das köstlichste.
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