Die
Capùs de verza aus der cucina cadorina – ampezzana, sind natürlich im ganzen
Alpenraum und auch in Deutschland als Kohlroulade verbreitet. Interessanter
Weise liegen die Ursprünge für dieses Rezept in tieferen Lagen und daher ein
wenig südlicher, da im Original Weinblätter statt Kohl Verwendung findet. Heimat
der Weinblattversion ist die Giudicarie westlich von Trient, einer
Talgemeinschaft nordwestlich des Gardasees, an der oberen Sarca und dem oberen
Chiese zwischen Adamellomassiv, Brentagruppe und den nordwestlichen Gardasee-Bergen
gelegen.
Lucanicae,
dieser alte Name auch Lukanerwurst oder Luganega genannt, ist eine geräucherte und
dünne Wurstsorte. Das grobe Fleischbrät wird mit reichlich Kräutern und
Gewürzen vermischt, in Schafsdärme gefüllt und frisch oder noch anschließend
geräuchert angeboten. Die Wurst ist seit der Römerzeit bekannt und soll ursprünglich
von den aus Süditalien stammenden Soldaten mit nach Rom gebracht worden sein.
Sie wird oft als klassische Beilage zu Eintöpfen und herzhaften Gerichten
verwendet. Benannt wurde die Lucanicae nach der süditalienischen Region
Lukanien in der Basilicata.
Capùs de verza - Capùs sofegadi
Kohlrouladen aus der cucina cadorina
20180904toko
Zutaten:
1
mittelgroßer Kohl, Spitzkohl ist feiner
Olivenöl
extra vergine
150
g Blattspinat
3
Hühnerei, Klasse M, hartgekocht
50
g geräucherter Speck, fein gewürfelt
150
g Luganega/Lucanicae, frisch (geräucherte grobe Wurst mit Kräutern)
75
g Bergkäse oder Trentingrana, gerieben
2
Knoblauchzehen, entkeimt und sehr fein gehackt
200
ml Vollmilch
Paniermehl,
zum binden
1
Zwiebel, fein gehackt
200
ml Weißwein, trocken
200
ml Pomodori pelati
3
EL Süßrahmbutter
Meersalz
und schwarzer Pfeffer
Polenta
als Beilage
Zubereitung:
Vom
Kohl die äußeren kaputten und mit dunklen Stellen versehenen Blätter entfernen.
Dann etwas 12 große Kohlblätter im Ganzen abtrennen (etwaige zu dicke Blattadern
entfernen) und in Salzwasser für etwa zwei Minuten blanchieren, abtropfen
lassen und auf einem Küchentuch ausbreiten. Den restlichen Kohl ohne Strunk
fein hobeln, und in Olivenöl für einige Minuten sanft anbraten. Blattspinat in wenig
Salzwasser zusammenfallen lassen und weich köcheln, dann abtropfen lassen bzw.
ausdrücken und grob hacken.
Die
Eier hart kochen und schälen und grob hacken, den Speck würfeln, Lucanicae
zerdrücken, Trentingrana reiben und den Knoblauch sehr fein hacken.
In
einer Schüssel den angebratenen feingeschnittenen Kohl, den grob geschnittenen
Blattspinat, die Eier, den gewürfelten Speck, die zerdrückte Lucanicae, den
geriebenen Käse, den Knoblauch sowie Pfeffer und Salz mischen und langsam und
in kleinen Mengen Milch zu der Masse hinzufügen, um Bindung für einen festen Teig
zu erhalten. Ist der Teig zu weich, mit etwas Paniermehl binden. Für eine halbe
Stunde rasten lassen und anschließend aus dem Teig kleine Rollen formen.
In
jedes blanchierte Kohlblatt eine Rolle geben, mit dem Blatt sehr gut
verschließen und notfalls mit Küchengarn zusätzlich binden.
In
einer Reine die Zwiebel in Butter glasig dünsten und die Kohlrollen bei
mittlerer Hitze sanft anbraten. Mit Weißwein ablöschen und einkochen lassen und
bis zur Hälfte mit Wasser aufgießen und für eine halbe Stunde einkochen lassen.
Nach Gusto noch mit Pomodori pelati verfeinern und am Ende der Kochzeit mit etwas
Süßrahmbutter binden.
Heiß
mit Polenta aus gelbem Mehl oder Buchweizen servieren.
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