Momentaufnahme
aus der Terre di Siena/ Toscana: Fahrt auf der Strada Stratale Laurentana - SP
438 von Asciano in Richtung Siena, mitten im Herzen des Landstrichs der Crete.
Hier wird auch die Hauptzutat eines Klassikers der toskanischen Küche gezüchtet, also nicht nur
im Val di Chiana zwischen Chiusi und Arezzo, woher die Rasse des Chianina
Rindes (Razza Chianina) ursprünglich stammen soll. Das Chianina Rind, eine wenn nicht die
älteste Rinderrasse Europas.
Nach meiner Erfahrung in diesem Sommer, erhält man in der Toskana zur Zeit bei der Bestellung eines Bistecca alla fiorentina, in der Regel meist ein dünnes T-Bone-Steak statt dem Porterhouse Schnitt und das Fleisch stammt aus dem Ausland. Also nix Chianina! Das ist gewiss nicht schlecht, aber dass auf ein echtes Chianina Rind zurückgeriffen wird, scheint sehr selten geworden zu sein. Auf Nachfrage, für uns Touristen erhält man natürlich sofort ein ja und geht schnell weiter zum nächsten Tisch. Bei genauerem Fragen dann lapidar, dass es vom weißen Rind, also z.B. auch einem Charolais stammen kann. Wenn man dann noch weiter bohrt, erfährt man endlich, dass das Fleisch aus dem Ausland stammt und man ist sich nicht so sicher mit der Rasse. Ob weiblich oder Ochse/Stier ist gar nicht in Erfahrung zu bringen. Zwar züchtet Argentinien auch Chianina Rinder (mit ersten Zuchttieren aus Italien), aber ob die nach Italien reimportiert werden, habe ich nicht in Erfahren können.
Die
Züchter der Razza Chianina sind zertifiziert (IGP) und jede Metzgerei (Antica
Macelleria) ist stolz darauf, wenn sie solches Fleisch verkaufen kann. Also der sicherste Weg, endlich mal ein italienisches Chianina essen zu können. Im übrigen, wurden diese Tiere früher hauptsächlich wegen ihrer guten Eigenschaften als Zugtiere gezüchtet. Erst jetzt hat sich, Bulldog sei dank, die (Weide-)zucht zur reinen Fleischproduktion durchgesetzt. Wobei das Chianina ausschließlich mit Stroh gefüttert werden darf.
Das
Fleisch der Chianina ist wirklich besonders zart, man braucht kein Steakmesser, so dass sich die kurze Grill-
bzw. Röstzeit bei dieser Fleischsorte, im Unterschied zu anderen Rassen wirklich bemerkbar macht. Vermutlich hängt es aber auch mit der Reifezeit von mindestens
28 Tagen zusammen, oft länger, je nach Metzger. Die Fleischdicke sollte mindestens 4 cm betragen, besser
mehr. Optimal zum Grillen und für alle, die ein blutige Steaks mögen, man kann auch
noch zwei Minuten Grill- bzw. Bratzeit dazu geben, wenn man es nicht so roh mag,
mehr aber bitte nicht. Wer durchgebratenes bevorzugt, sollte auf ein anderes
Fleisch wechseln.
Bistecca alla fiorentina vom Chianina Rind, aus dem
„Tal des weißen Giganten“
20120801 toko
Zutaten
für 4 Personen als Hauptgericht:
2
Bistecca alla Fiorentina vom Chianina Rind zu je 750g-1.200g, dicke ca. 5-7 cm
bzw. zwei Finger, je nach Knochen
Olivenöl
feinster Güte je nach persönlichem Geschmack
Meersalz
oder Fleur de Sel
Küchenutensilien:
Fleischthermometer, wer es nicht so blutig mag
Zubereitung
mit Holzkohle:
Den
Grill gut vorheizen, damit die Kohle zum Grillen weiß ist. Das Fleisch mindestens
zwei Stunden vor dem Grillen, abgedeckt aus dem Kühlschrank nehmen. Trocken tupfen
und auf dem Grill nur kurz auf beiden Seiten scharf über der Glut anbraten bzw.
rösten. Je nach dicke des Fleisches ca. 3-5 Minuten. Das Fleisch sollte innen
nur lauwarm und noch fast roh sein. Das Bistecca mit dem Olivenöl bepinseln. Die
beiden Fleischteile vom Knochen lösen und in 2,5 bis 4 cm breite Tranchen geschnitten,
auf jeweils zwei vorgewärmten Tellern servieren. Dazu Salz und Olivenöl nach
eigenem Geschmack mit servieren. Pfeffer ist eigentlich nicht nötig.
Zubereitung
in der Gußpfanne:
Das
Bistecca mindestens zwei Stunden vor dem Braten, abgedeckt aus dem Kühlschrank
nehmen. Die Pfanne auf höchster Stufe sehr gut erhitzen, mit dem Backpinsel,
die Pfanne mit Olivenöl ausstreichen und das Fleisch auf der ersten Seite
scharf anbraten. Nach ca. 3 Minuten die obere Seite des Bistecca einstreichen
und sofort wenden. Temperatur bleibt solange auf höchster Stufe, wie es nur
nach Röstaromen und nicht verbrannt zu riechen beginnt. Nach weiteren drei
Minuten die Oberseite wieder mit Olivenöl bestreichen, wenden, und nochmals je
ca. 2 Minuten (je nach Dicke) braten. Aus der Pfanne nehmen, ebenfalls in 2,5
bis 4 cm breite Tranchen schneiden und zusammen mit dem Salz und Olivenöl
getrennt servieren. Zum Anrichten vorgewärmte Teller verwenden!
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