Luftig
oder fest, dass ist hier die Frage. Ist das Knödelbrot sehr dünn geschnitten,
dann können die Scheiben, wenn sie die Milchmasse nicht gänzlich aufgesogen
haben, in zu kleine Teile brechen bzw. beim Kneten in zu kleine Stücke zerrieben
werden. Die Folge ist, die Knödel werden sehr fest, die richtige Menge Eier
natürlich vorausgesetzt.
Bei
den Würfeln besteht dagegen das Problem, dass sie nicht vollständig von der
Milchmasse durchweicht sind und so später nicht richtig binden bzw. „nass“ werden,
da sie das Knödelwasser teilweise aufsaugen.
Grundsätzlich
kann man sagen, Zeit und Ruhe spielt eine erhebliche Rolle. Die Rast- bzw. Einweichzeit
sollte mindestens 20 Minuten betragen und es sollte nur hin und wieder die
Brotmasse vorsichtig, am besten von Hand, umgerührt werden. Bezüglich des
Brotalters, dem altbackenen, sind Semmeln bzw. das jeweilige Backwerk vom
Vortag bis zu drei Tagen zu verwenden (Brezen nur vom Vortag!), alles andere
ist bereits zu trocken und eignet sich nur noch für Semmelbrösel. Auch die beim
Schneiden anfallenden Krümel zu den Semmelbröseln geben und nicht für die
Knödel verwenden.
Falls
der Knödelteig nach dem Kneten zu sehr klebt, kann man noch etwas Semmelbrösel
dazugeben. Wenn er zu fest ist, auch von der Größe der Eier abhängig, noch
etwas Milch unterheben.
Semmelknödel
sehen in der Regel schöner aus, wenn die Semmeln in entsprechend große Würfel
geschnitten wurden.
Fester
als normal werden Knödel auch dann, wenn sie in Klarsichtfolie eingewickelt im
Wasser gegart werden, falls man Angst hat, dass sie im Wasser zerfallen. Hier
den Teig schon vorher nicht zu fest also „luftiger“ kneten.
Der
Probeknödel vor dem Zubereiten ist immer noch der beste Test! Die ca. Längen
Angaben unten sind eigene Erfahrung, jeder sollte selbstverständlich mit der
Zeit sein eignes Händchen dazu entwickeln.
Pinzgauer
Bierkäse ist für mich nur bei der „Durchreise“ erhältlich, Salzburger
Bauernkäse ist dagegen auch hier im Supermarkt zu finden. Der Pinzgauer
Bierkäse ist ein Magerkäse und hat nur 15% Fett i. Tr. und ist durch seiner
Rotschmier Naturrinde ein aromatisch kräftiger Käse, man sagt auch er sei ein „Stinker“. Der Teig des Bierkäse sollte kleine Risse
bzw. Löcher aufweisen wie etwa bei einem Tilsiter und keine Risse oder gar Lochfrei
sein. Er findet auch bei den Pinzgauer Kasnocken Verwendung.
Der Salzburger
Almhüttenkäse ist neben dem Salzburger Bauernkäse auch eine gute Alternative.
Er kommt ebenfalls aus dem Gebiet Hohe Tauern / Pinzgau und hat 50% Fett i. Tr.
Sein Teig ist geschmeidig weich und lässt sich gut bröckeln. Sein herzhaftes
Aroma ist ideal für die Kaspressknödel.
Pinzgauer
bzw. Salzburger Kaspressknödl
20140302toko
Zutaten
für ca. 12 Stück:
2
Hühnereier, Klasse M
125
ml Magermilch, 1.5% Fett
150
g Knödelbrot, ca. 7 mm dick oder altbackene Semmeln in Würfeln mit ca. 1,5 cm
Kantenlänge
20
g Sauerrahmbutter
½
mittlere braune Zwiebel
200
g Pinzgauer Bierkäse alternativ Salzburger Bauernkäse 45% F.i.T. oder
Almhüttenkäse
½
Bund Blattpetersilie, fein gehackt
75
g Kartoffeln, mehlig kochend, gekocht und durchgepresst
Meersalz
und schwarzer Pfeffer aus der Mühle
50
g Weizenmehl, Type 405
Butterschmalz
zu Braten
weitere
Zutaten:
Rindssuppe
mit Schnittlauchröllchen
oder
grüner
Salat
Zubereitung:
Wenn
nicht als Rest vom Vortag vorhanden, die Kartoffelmenge in Salzwasser weich kochen.
Die
Hühnereier mit der Milch homogen verschlagen und über die gewürfelten
altbackenen Semmeln bzw. das geschnittene Knödelbrot geben. Für 20 Minuten
rasten lassen und währenddessen zweimal von Hand den Teig locker wenden.
Die
feingewürfelte Zwiebelstücke in Butter goldgelb anrösten. Blattpetersilie
hacken, den Käse entrinden und in kleine Stücke bröckeln bzw. feinwürfelig schneiden.
Zusammen mit dem durchgepressten Kartoffelteig alles vorsichtig in die
Knödelmasse einarbeiten und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Zum Schluss das
Mehl darüber stäuben und locker einarbeiten.
Mit
nassen Händen aus der Knödelmasse kleine Laibchen formen oder sehr kleine
Knödel rollen und diese flach drücken und in einer Pfanne mit Butterschmalz auf
beiden Seiten goldgelb ausbacken.
In
einer Rindssuppe mit Schnittlauchröllchen anrichten und sofort servieren oder
mit grünem Salat anrichten.
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