Heuschreckenkrebse
sind, wenn man nicht an südlichen Gestaden wohnt, nicht einfach zu bekommen und
zudem verderben sie auch noch fürchterlich schnell. Wenn sich also die Gelegenheit
für wirklich frische lebende Heuschreckenkrebse bietet, sofort zuschlagen! Wer
die Tierchen selber aussuchen kann, sollte sich auf die großen konzentrieren,
sie besitzen wenigstens etwas Fleisch im Ganzen, die ganz großen (bis zu 20
Zentimeter) essen die Italiener eh selber und habe ich hier bei uns noch nie
gesehen. Unbedingt auf Eis mit nach Hause nehmen. Ähnlich Taschenkrebsen zerfällt
ihr Fleisch sofort in eine wässrige Masse nach ihrem Tod. Also vorher umdrehen
und ansehen ob die Ware wirklich frisch ist und wie gesagt, sofort verwenden.
Zum einfrieren sind sie nicht geeignet.
Die
entfernt einer Gottesanbeterin ähnlichen Krebse werden oft mit Schleppnetzen am
Meeresboden gefangen, daher auf ganze Tiere bestehen.
Die
Krebse besitzen allerdings, bis auf sehr große Exemplare, keinen durchgehenden dicken
Muskelstrang, sondern sind besonders bei kleinen Vertretern der Art eher segmentiert.
Das Beste ist dann, die Krebse im Ganzen zuzubereiten und mit ihnen einen
Krebssud zubereiten, dieser schmeckt herrlich und passt gut zu vielen Sorten
von Pasta.
Von
weiteren Meeresfrüchten wie Muscheln oder Bottarga würde ich abraten, da sie
den Eigengeschmack der Heuschreckenkrebse übertönen. Salicornia bzw. Queller
würde ich ebenfalls nur in Maßen verwenden, er ist einfach zu intensiv für die
Krebse. Ebenfalls gut zu den Heuschreckenkrebsen passt ein Risotto aus Vialone
Nano mit rotem Radicchio Rosso di Chioggia, er bildet geschmacklich einen
schönen Kontrast zu dem Risotto Krebssud.
Heuschreckenkrebse
- Canocchie
20140606toko
Zutaten
(für 4 Personen):
24
Heuschreckenkrebse, im Ganzen (6 pro Person)
Olivenöl,
extra vergine
3
frische Knoblauchzehen, entkimt, sehr fein gehackt
1
Echalottes, sehr fein gehackt
1 Schuss Noilly Prat
1
Schuss Weißwein
½
Bund Blattpetersilie, fein gehackt
15
Kirschtomaten, halbiert und ohne Stielansatz
ein
Spritzer Zitronensaft
Meersalz
und weißer Pfeffer aus der Mühle
1
EL sehr kalte Butter zum Binden, nach Gusto
250
g Spaghettini und etwa 6 EL Nudelwasser
Küchenutensilien:
Küchenschere
Zubereitung:
Lebende Heuschreckenkrebse
kurz sauber abbrausen und für eine Minute in reichlich kochendes Wasser geben. Herausnehmen und abtropfen lassen und an der Unterseite der Länge nach einschneiden.
Die
Spaghettini mit viel Salzwasser al dente kochen und etwas Kochwasser
aufbewahren.
Während
des Nudelkochens die Heuschreckenkrebse in etwas Olivenöl für eine Minute sautieren
(Elektro Stufe 7) und dann den Knoblauch und die Echalottes zugeben. Nochmals
eine Minute mitschwenken und braten. Mit Noilly Prat, Weißwein und dem
Nudelwasser ablöschen und die Blattpetersilie und die Kirschtomaten dazugeben.
Mit Zitronensaft, Meersalz und weißem Pfeffer den Sud abschmecken (und nach
Gusto mit der sehr kalten Butter Binden) und nun die tropfnassen Spaghettini
dazugeben und untermischen.
Sofort
anrichten! Dazu passt gut ein knuspriges Weißbrot für den Rest des Sudes.
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