Backpulver
wird bei Lebkuchen nicht verwendet, es würde schon mit dem feuchten Teig vor
dem Backen reagieren und die Lebkuchen sollen ja nicht hoch gegen. Wer richtig
lockeren Lebkuchenteig bekommen möchte, lässt den Teig vor dem Backen über
Nacht, auch zwei Tage sind kein Problem, bei Zimmertemperatur ruhen.
Das
Backtriebmittel Hirschhornsalz besteht fast ausschließlich aus Ammoniumbikarbonat,
in Reinform auch ABC-Trieb genannt. Seinen Namen hat es vom Ausgangsstoff, dem
Geweih des Hirsches (eigentlich kein Horn, sondern ein Knochen) aus dem es früher durch Pyrolyse gewonnen wurde. Hirschhornsalz
(E 503) ist das ideale Treibmittel für Flachgebäck wie Lebkuchen. Das Triebsalz
zerfällt durch Hitze in Ammoniak, Kohlensäure und Wasserdampf und macht den
Teig locker und elastisch. Es kann daher nur für sehr flaches und trockenes
Gebäck verwendet werden, da sonst das unangenehm riechende Ammoniak nicht
restlos entweichen kann, was Geschmack und Farbe bzw. Aussehen beeinträchtigen
würde. Die Säure begünstigt zudem die lange Haltbarkeit. Wer Angst vor dem
Entstehen von Acrylamid beim Backen hat, kann Natron (nun doch wieder Backpulver,
dann aber maximal 15 Minuten Ruhezeit, sonst ist die Kohlensäure weg) als
alternatives Backtriebmittel einsetzen.
Pottasche
ein
weißes pulvriges Salz und ein anderer Name für Kaliumkarbonat, lässt
den Teig vor
allem in die Breite gehen. Dabei bildet die Pottasche mit dem Wasser im
Teig eine Lauge, hemmt so das Klebereiweis und macht den schweren Teig
fließfähig. Bei den Lebkuchen daher auf dem Backblech auf Abstand
zueinander achten und auch einen kleinen Rand auf den
Oblaten lassen, damit die Lebkuchenmasse beim Backen wachsen kann.
Geschmacklich ist Pottasche neutral und riecht auch nicht.
Gefüllte
Lebkuchentaler - Weihnachtsplätzchen / German Christmas Cookies / Teil 19
20151107toko
Zutaten
für die gefüllten Lebkuchentaler:
350
g Invertzucker (Kunsthonig) oder Zuckerrübensirup
50
g Staub-/Puderzucker
150
g Butter bzw. Margarine, zimmerwarm
6
g gestrichener TL Hirschhornsalz
3
g Pottasche
1
gestrichener TL Hirschhornsalz
2½
EL Kakaopulver
30
g Lebkuchengewürz
500
g Weizenmehl, Type 405, gesiebt
3
Hühnereier, Größe M
75
ml Milch
Füllung:
200
g Johannisbeergelee oder Marillenkonfitüre
Zutaten
für den Guss:
250
g Zartbitterschokolade
Küchenequipment:
herzförmiger
Ausstecher
Backblech
Backtrennpapier
Fett
für den Rand
Silikonpinsel
Kuchengitter
Zubereitung:
Den
Invertzucker zusammen mit dem Puderzucker mit der Butter cremig rühren und mit
der Küchenmaschine auf höchster Stufe nochmals schaumig schlagen. Backpulver,
Hirschhornsalz, Kakaopulver und Lebkuchengewürz mit dem Weizenmehl gründlich vermischen
und bei mittlerer Umdrehungszahl zu einem homogenen Teig verschlagen. Dabei
nach und nach die Eier und im dünnen Strahl die Milch dazu geben.
Backrohr
auf 200° Celsius, Ober-/Unterhitze vorheizen. Den Teig auf einer bemehlten
Fläche auf 3 mm Dicke gleichmäßig ausrollen und Herzen ausstechen. Die eine Hälfte
auf das mit Backtrennpapier ausgelegte Blech legen. Einen Klecks Gelee mit einem
Löffel jeweils in der Mitte der Herzen platzieren. Mit der zweiten Hälfte der
Teigherzen belegen und am Rand leicht und vorsichtig andrücken.
Die
Herzen auf der mittleren Schiene für ca. 12 bis 15 Minuten backen. Aus dem Rohr
nehmen und auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Zartbitterschokolade in der
Zwischenzeit im Wasserbad schmelzen und damit die erkalteten Lebkuchenherzen
gleichmäßig bestreichen.
Vor
dem Verzehr für mindestens drei Tage in einer geschlossenen Blechdose gekühlt
durchziehen lassen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen