Die äthiopische und mit ihr die die eritreische Küche bzw. die abessinische Küche (das Kaiserreich Abessinien bestand nach der Legende vom Ruhm der Könige / Kebra Nagast von etwa 980 v.Chr. bis 1974 auf den Staatsgebieten des heutigen Äthiopien und Eritrea) unterscheidet sich zu der des schwarzafrikanischen und orientalischen Raums. Sie ist die einzige Küche Afrikas, die nicht durch eine Kolonialzeit verändert bzw. beeinflusst wurde (lediglich Pasta konnte sich durch eine ca. vierjährige Besatzungszeit durch Italien etablieren) und ist so die einzige verbliebene ursprüngliche Küche im orientalisch-afrikanischen Raum. Sie kennt interessanter Weise keine Süßspeisen. Immer dabei ist aber Injera, das für die äthiopische und eritreische Küche typische weiche und luftige Fladenbrot auf Sauerteigbasis.
Das äthiopische Weihnachtsfest beginnt, da sich die äthiopisch-orthodoxen Christen nach dem julianischen Kalender richten, am 6. Januar. Sie feiern mit einem langen Gottesdienst in der Nacht vom 6. Auf den 7. Januar nicht nur die Geburt Christi, sondern auch das Ende der vorweihnachtlichen Fastenzeit. Nach dem Gottesdienst am frühen Morgen trifft sich dann die ganze Familie zum Essen. So wird zu diesem Festessen (bei über 200 Fastentagen!) oft eine Ziege oder Lamm geschlachtet um frisches Fleisch anzubieten.
Oft wird an diesem Tag auch der scharfe Hühnereintopf Doro Wat bzw. Doro Wot gereicht. Wer sich ein Kulet mit Berbere bereits vorbereitet hat, läßt die Zwiebeln und das reine Berbere weg und nimmt entsprechend, daß geschmacklich feinere Kulet mit Berbere gewürzt dafür.
Doro
Wat zur äthiopischen Weihnacht
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Zutaten
Doro Wat für 6 Personen:
450
g Hühnchen, zerteilt, ohne Haut
2
TL Zitronensaft, frisch
2
TL Meersalz
2
Zwiebeln, sehr fein geschnitten oder Kulet mit Berbere
125
g Gewürzbutter / Niter Kebbeh
3
Knoblauchzehen, fein gehackt
2
TL Paprikapulver, scharf
1
TL Ingwer, frisch gerieben
1
TL Bockshornkleesamen, gemahlen
¼
TL Kardamomsamen, gemahlen
1/8
TL Muskatnuss, frisch gerieben
schwarzer
Pfeffer, frisch gemahlen
700
ml Wasser
6
hart gekochte Eier
Zubereitung:
Die
Hühnerteile mit Zitronensaft einreiben und salzen, anschließend für 30 Minuten
marinieren lassen.
Die
gekochten Eier schälen und mit einer Gabel gleichmäßig über die gesamte Oberfläche
einstechen.
In
einem für alle Zutaten ausreichend großen Topf die Zwiebeln ohne Fett für 3
Minuten dünsten und die Gewürzbutter / Niter Kebbeh dazugeben und schmelzen
lassen. Den Knoblauch hinzufügen die restlichen Gewürze untermischen. Die Berbere
Gewürzmischung dazugeben und mit Wasser aufgießen. Alles einmal aufkochen lassen
und dabei mehrmals umrühren. Hitze reduzieren, dass die Flüssigkeit nur simmert
du die Hühnerteile einlegen das sie von Sauce bedeckt sind und für 25 Minuten
köcheln lassen. Nun die Eier dazugeben und eventuell noch mit etwas Wasser
aufgießen, damit alles bedeckt ist. Die Eier müssen in der Sauce untertauchen
und nochmals für 15 Minuten in der Sauce simmern lassen.
Mit
Injera zusammen für alle geladenen Gäste auf einer Platte anrichten.
Niter
Kebbeh / Äthiopische Gewürzbutter
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Zutaten:
250
g Sauerrahmbutter
1
EL Ingwer, frisch gerieben
½
Zwiebel, grob geschnitten
1
TL Knoblauch, fein gehackt
geröstete
Buttergewürzmischung bestehend aus:
2
TL Kurkuma / Gelbwurz
½
TL Cylon Zimtrinde, gemahlen
¼
TL Kardamomsamen, gemörsert
¼
TL Muskat, frisch gerieben
4
Gewürznelken, grob zerstoßen
1
MS Cayennepfeffer
Meersalz
nach Gusto
Zubereitung:
Die
Butter in einem Topf bei mittlerer Hitze auflösen bis sie leicht zu köcheln
anfängt. Die für 1 Minute geröstete Buttergewürzmischung, die Zwiebel, den
Knoblauch und den Ingwer zugeben und für ca. 30 bis 45 Minuten nicht abgedeckt
bei nun niedriger Hitze köcheln lassen. Die Butter darf dabei nur goldbraun
braun werden und nicht dunkler, sonst wird sie bitter. Am Boden des Topfs scheidet sich dabei
restliche Molke als milchige Flüssigkeit ab, sie darf beim köcheln ebenfalls
nicht dunkelbraun werden. Nach Gusto salzen und durch ein Leinentuch filtern
und dann die Butter erkalten lassen. In einen lichtundurchlässiges Gefäß geben
und im Kühlschrank aufbewahren.
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