Ein
Linsengericht soll einem an Silvester bzw. Neujahr, zumindest in Europa und vor
allem in Italien, egal in welcher Form, Glück für das neue Jahr bringen. Die
Cotechino con Lenticchie hatte ich schon, also auf in Richtung Sri Lanka und ein
Kichadi zubereitet. Kichadi ist mit dem bengalisch-nepalesischen Dal Bhat eng
verwandt (Dal = Linsen, Bhat = Reis) und hat den Vorteil, dass man nicht über
Yakbutter verfügen muss, wenn man sich an das Originalrezept halten will.
Bei
Ghee handelt es sich um geklärte Butter, also ähnlich unserem Butterschmalz.
Man kann sie bei uns fertig, wie gesagt als Butterschmalz kaufen oder selber
herstellen, siehe unter Ghee.
Asafoetida,
Asant, Stinkasant oder Teufelsdreck ist eine Doldenblütlerpflanze und wächst
hauptsächlich in einem Gebiet das die Länder Usbekistan, Kasachstan,
Tadschikistan, Turkmenistan, Kirgisistan, Iran, Afghanistan und Teile Pakistans
umfasst. Als Arznei und Gewürzpflanze wird er seit 2000 Jahren genutzt. Will
man es als Gewürz verwenden, schlitzt man vom Wurzelstock her den Stamm an (die
Pflanze kann bis zu 3 Meter hoch werden) und kann dann einen austretenden
Milchsaft gewinnen. Diese verharzt beim Trocknungsprozeß unter Sonnenlicht an
der an der frischen Luft und verfärbt sich gleichzeitig von weißlich nach
rotbraun. Sein Geruch ist zwieblig knoblauchartig. Teufelsdreck
ist z.B. auch ein Bestandteil der Worcestershiresauce und wird besonders in der
indischen Küche verwendet, ebenso natürlich auch in Pakistan, Afghanistan und
im Iran. Dort wird das Harz im Ganzen, wenn es noch elastisch ist, einfach auf
die Innenseite des Kochtopfdeckels geklebt und kann so seine Aromenfülle während
des Kochens an die Speisen abgeben. Hier erhält man Teufelsdreck in der Regel
nur als getrocknetes Harz und dann in gemahlener Form, wobei es oft mit
Bockshornkleesamen vermahlen wird, damit man es einfach dosieren kann. Bockshornkleesamen
schmeckt roh bitter, wird aber beim Kochprozess milder und ist ein Bestandteil
vieler Currymischungen. Trotzdem sollte man es am Anfang sparsam dosieren,
damit man sein Gericht nicht durch würzen mit Teufelsdreck überwürzt. Wichtig
ist dabei natürlich, das Mischungsverhältnis zwischen Teufelsdreck und Bockshornkleesamen
im Gewürzpulver zu kennen.
Kichadi
aus Sri Lanka – Dal Bhat
20160101toko
Zutaten:
2
Tassen Rote Linsen (Massor Dal)
2
Tassen Reis, Basmati
2
braune Zwiebeln, mittelgroß, in kleinen Würfeln
3
Knoblauchzehen, sehr fein gehackt
½
TL Ingwer, frisch gerieben
2
Kardamomkapseln, gemörsert bzw. gemahlen
1
TL Kurkuma
½
TL Koriandersamen
½
TL Chilipulver
½
TL Ceylon Zimtrinde, gemahlen
etwas
Kümmel, frisch gemahlen
1
MS Nelkenpulver
1
MS Asafoetida (Teufelsdreck)
schwarzer
Pfeffer, frisch gemahlen
Meersalz
5
TL Ghee bzw. Butterschmalz
Zubereitung
am Vortag:
Getrocknete
Linsen mit Wasser aufgießen und einige Male umrühren, Wasser abgießen.
Anschließend erneut einweichen und etwa bis 3 Zentimeter über den Linsen mit
Wasser aufgießen und über Nacht quellen lassen.
Zubereitung:
Gewürze
bis auf Asafoetida, Nelkenpulver und dem Ingwer kurz in der Pfanne mit 2 EL
Ghee anrösten und alles zur Seite stellen.
Zwiebeln
schälen und in feine Würfelchen schneiden und mit dem fein gehackten Knoblauch
mit 3 EL Ghee glasig andünsten.
Linsen
abgießen und das Einweichwasser auffangen. Linsen mit einem Teil des
Einweichwassers und die andere Hälfte mit frischem Wasser, wieder bedecken und bissfest/weich
kochen, ausflockendes Eiweiß an der Oberfläche abschöpfen.
Basmatireis
unter fließendem Wasser in einem Sieb waschen und mit einem Reiskocher zubereiten
bzw. im Topf aufkochen und ausquellen lassen.
Abgetropfte
Linsen zu der Zwiebel-Knoblauch-Mischung geben und zusammen mit dem Reis
vermengen. Die Ghee-Gewürzmischung behutsam unterheben ohne die Linsen und den
Reis zu zerdrücken. Eventuell noch etwas vom Linsenwasser dazugeben und kurz
köcheln lassen.
Schmeckt
warm wie lauwarm mit kurzgebratenem vom Huhn oder Rind aber ebenso als
alleiniges Hauptgericht mit und ohne andere Gemüsesorten wie z.B. Okraschoten.
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