Donnerstag, 21. Januar 2016

Kümmel



Der echte Kümmel löst für 2016 das Johanniskraut als „Arzneipflanze des Jahres“ ab. Carum carvi, so sein botanische Name, zählt zu den ältesten Gewürz- bzw. Heilpflanzen Europas und gehört zur Familie der Doldenblütler. Die Früchte der Kümmelpflanze sind appetitanregend und enthalten ein medizinisch wertvolles ätherisches Öl, dessen Hauptbestandteil das antimikrobiell und krampflösend wirkende Carvon ist. So ist der echte Kümmel ein guter Begleiter bei deftigen Gerichten, ob ganz oder gemahlen hilft er fetthaltige und schwere Speisen besser zu verdauen.


Entfernt verwandt mit dem echten Kümmel ist der indische Kümmel, auch Ajowan oder Königskümmel genannt. Seine getrockneten Früchte besitzen allerdings ein aromatisches Thymianaroma, sie sind ebenfalls Verdauungsfördernd und werden in Asien oft zum Würzen von Hülsenfrüchten gegeben.

Nachfolgend einige Rezept in der der echte Kümmel mit seinem Aroma zur Geltung kommt: Rote Beete Suppe mit echtem Kümmel, Handkäs mit Musik und Käse-Kümmel-Taler. 
 








Kümmel
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Rote Bete Suppe mit Kümmel
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Zutaten:

3 Rote Bete Knollen, gedämpft bzw. im Rohr vorgegart, geschält und gewürfelt
Meersalz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle
2 Lorbeerblätter
einige Zweige Thymian
1 Zweig Rosmarin
2 EL Olivenöl
1 TL echter Kümmel
1 große braune Zwiebel, fein gehackt
1 Stange Lauch, nur weiße und hellgrüne Teile, in dünnen Ringen
Meersalz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle
750 ml + 3 EL Wasser  
125 ml + 4 EL Buttermilch
Dill, fein gehackt
grober schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen



Zubereitung vorher:

Das Backrohr auf 220° C, Umluft vorheizen. Die Rote Bete gut waschen, Wurzelende und Blätter mit Stielen wegschneiden und halbieren. Mit der Schnittfläche nach unten in eine Reine legen und mit 250 ml Wasser aufgießen. Lorbeerblätter, Rosmarin und Thymian mit Meersalz und schwarzem Pfeffer so hinzufügen, daß die Kräuter mit Wasser bedeckt sind. Mit Aluminiumfolie abdecken und am Rand festdrücken. Für eine Stunde auf der mittleren Schiene backen. Mit einem Messer testen wie weich die rote Bete geworden ist, es sollte einfach durch die Knolle gleiten. Eventuell sonst nochmals für 15 Minuten backen. Abgedeckt auskühlen lassen, dann lässt sich die Schale nachher besser entfernen. Die Rote Bete hält gekühlt so mindestens 3 Tage.



Zubereitung:

In einer Kasserolle das Olivenöl auf mittlere Stufe erhitzen und den Kümmel darin für 1 Minute rösten. Anschließend die Zwiebelwürfel und die Lauchringe hinzufügen und kurz andünsten. Mit einem Schuss Wasser angießen, damit die Zwiebel und der Lauch nicht anbrennen und für 5 Minuten köcheln lassen, hin und wieder umrühren.

Rote Bete in kleine Würfel schneiden und zum Gemüse geben und ebenfalls kurz mit dünsten. Mit 750 ml Wasser aufgießen und für 15 Minuten köcheln lassen, dann von der Hitze nehmen und etwas abkühlen lassen. Im elektrischen Zerkleinerer oder mit dem Mixstab, jeweils auf mittlerer Stufe pürieren. Anschließend die Buttermilch hinzufügen und wieder erhitzen. Je nach gewünschter Konsistenz noch etwas Wasser hinzufügen. Mit Meersalz und Pfeffer abschmecken.

Zum Anrichten, einige Tropfen Buttermilch auf die Suppe geben und mit frisch gemahlenem groben schwarzen Pfeffer und fein gehacktem Dill bestreuen.









Handkäs mit Musik



Zutaten für 4 Portionen:

4 Hessische Handkäs (ein hessischer Sauermilchkäse, zur Not Harzer Rolle)
100 ml Weißweinessig
150 ml Sonnenblumen- oder Rapsöl
25 ml Apfelwein oder Apfelsaft
3 Zwiebeln, weiß, mittelgroß, fein gewürfelt
1 Lorbeerblatt
1 TL Kümmel, ganz
½ TL Salz


Zubereitung am Vortag:

Der Handkäs sollte von weicher Konsistenz und durchgereift sein, also im Inneren nicht noch fest und weißlich in der Farbe. Die Zwiebeln in ein grobes Sieb geben und mit kochendem Wasser übergießen. Für die Musik (Marinade) den Essig, Öl und Wasser miteinander verrühren und mit Salz und Pfeffer kräftig würzen. Die feingewürfelten überbrühten Zwiebeln, Lorbeerblatt und den ganzen Kümmel dazugeben und untermischen. Die Marinade zusammen mit dem Handkäs in einem Gefrierbeutel geben und im Kühlschrank gut verschlossen über Nacht durchziehen lassen.


Zubereitung:

Den Handkäs aus dem Kühlschrank nehmen und im Beutel auf Raumtemperatur erwärmen lassen. Zusammen mit etwas von der Marinade und einem knusprigen und kräftigen Bauernbrot mit ein wenig Butter anrichten. Traditionell wird der Handkäs nur mit dem Messer, also ohne Gabel gegessen. Dazu passt ein gut gekühltes Stöffche (Apfelwein). 

Nach Gusto kann auch noch etwas süßes Paprikapulver zur Musik gegeben werden, nennt sich dann statt „weißer Musik“ einfach „rote Musik“. Wer den Handkäs länger einlegen will, sollte ein gut verschließbares irdenes Steingutgefäß wählen, damit der Essig nicht den Plastikgeschmack des Gefrierbeutels auf die Marinade überträgt.







Kümmel-Käse Taler



Zutaten:

100 g Gorgonzola, picante
75 g Parmigiano Reggiano, gerieben
85 g Süßrahmbutter, zimmerwarm
225 g Weizenmehl, Type 405
2 Eigelb, Klasse M, verschlagen
25 g Parmigiano Reggiano, gerieben (zum Bestreuen)
1 TL echter Kümmel, ganz
½ TL Meersalz



Zubereitung:

Den Gorgonzola zusammen mit dem Parmesan und der Butter in einer Schüssel mit einer Gabel in einer Schüssel zerdrücken. Das Weizenmehl und das Meersalz dazugeben und mit der Hand locker zu einem krümeligen Teig verkneten. Die verschlagenen Eigelb dazugeben und locker miteinander, am besten von Hand, zu einem Teig verbinden. Dabei den Teig nicht zu fest kneten (ähnlich wie bei der Zubereitung von Streuseln oder Shortbread), es soll jedoch alles miteinander gleichmäßig vermischt sein.

Den Teig zu einer Rolle mit 3 Zentimetern Dicke rollen und locker in Klarsichtfolie einwickeln, anschließend für 1 Stunde an einem kühlen Ort durchziehen lassen.  

Backrohr auf 160° C, Umluft vorheizen sowie ein Backblech mit Backtrennpapier belegen. Die Teigrolle aus der Folie wickeln und am besten mit einem Messer mit Wellenschliff in ½ Zentimeter hohe Scheiben schneiden und diese auf dem Backblech nebeneinander platzieren. Mit dem echten Kümmel bestreuen und etwas andrücken, nun den Parmesan darüber streuen und für 20 bis 25 Minuten auf der mittleren Schiene backen bis der Rand der Taler beginnt goldbraun zu werden. Auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.

Passt gut zum Apéro. Wer die Taler herzhafter im Geschmack möchte nimmt statt Gorgonzola für ein mittelkräftiges Aroma einen Fourme d’Ambert aus der Auvergne oder für kräftigen Geschmack einen Roquefort.










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