Asiatisches
Korma ist dem indischen Curry ähnlich. Dabei wird mariniertes Fleisch und/oder
Gemüse (vegan als navratan) in einer Mischung aus Joghurt, Wasser und auch
Brühe bei sehr niedriger Temperatur, ähnlich einer Kombination aus scharfem Anbraten
und Sous Vide Verfahren, gegart. Entscheidend ist, dass der Joghurt seine Konsistenz
behält und nicht durch zu viel Hitzezufuhr ausflockt. Achtung englisches Korma
basiert oft auf einer Sahnesauce mit Kokosflocken oder -milch.
Oft
wird Korma mit einem Gericht gleichgesetzt, das mild und sehr cremig ist. Dies
gilt aber nur für die Variante aus dem nördlichen Indien, im Süden wird sie deutlich
schärfer. Deshalb habe ich hier auch beide Alternativen genannt.
Das
Hähnchenfleisch sollte beim Anrichten in einer leicht eingedickten Sauce
sein, ist sie nach dem köcheln noch zu flüssig, einen Esslöffel Arrowroot auch Pfeilwurz-Pulver
dazugeben und nochmal auf 65° C erwärmen, diese Stärke bindet bereits bei
dieser niedrigen Kochtemperatur und verhindert dann auch ein eventuelles Ausflocken
des Joghurts. Die eingeweichten und zerstoßenen Cashews sorgen aber auch für
Bindung. Generell gilt, je nördlicher man sich in Indien befindet, desto cremiger wird es.
Varianten:
Bei einem Dhaka Chicken Korma (Bangladesch) ist der Anteil an Zwiebeln doppelt
bis dreimal so groß, es werden zudem Kartoffel und Rosenwasser benutzt. Ein
Lucknawi Chicken Korma verwendet trotz der nördlichen Lage (500 km östlich von
Delhi) in Indien, mittelscharfe grüne Chilis dafür, in Delhi wird noch Safran zugunsten
des Kurkuma dazugegeben, was auch den Geschmack stark verändert, da auch keine
Tomaten benutzt werden. Hyderabadi Chicken Korma verwendet zusätzlich
Erdnüsse und auch noch hellen Mohn, was ich hier übernommen habe und für ein
Karatchi Chicke Korma benötigt man zusätzlich noch Mandeln, Charoli (Samen des
Chironji-Baumes mit einer Konsistenz von Pinienkernen) und Kokosflocken.
Für
alle Regionen aber gilt im Gegensatz zum Rezept hier, es wird ein ganzes
Hähnchen ohne Haut und Knochen verwendet, jedoch finde ich gerade, dass bei
diesem langsamen und bei niedriger Temperatur stattfindenden Kochprozess die Eigenschaften
einer Hühnerbrust wie z .B. die Zartheit, besonders zur Geltung kommen. Viel zu
schade dafür ist einfaches Braten, es macht doch daraus nur ein trockenes und
geschmackloses Stück Fleisch.
Fladenbrot:
Zu Chicken Korma wird üblicher Weise gedämpfter Langkorn Reis gereicht, jedoch
schmecken gerade zu der schärferen Version aus dem Süden Indiens auch die typischen
Fladenbroten wie Chapati bzw. Roti (dünn aus Vollkorn) oder Paratha (etwas dicker
mit Ghee). Das Fladenbrot dient dann auch als Gabelersatz. Ebenfalls geeignet
ist das Fladenbrot Naan, eine Brotsorte die von Usbekistan im Norden über
Bangladesch im Osten, Sri Lanka im Süden bis in die kurdische Region der Türkei
im Westen verbreitet ist. Naan ist Handteller groß, rund bis oval, in der Mitte
flach und am Rand etwas dicker und ähnelt dem Türkischen Fladenbrot. Es wird
aus einem mit Joghurt gesäuertem Hefeteig der aus Weizenmehl besteht hergestellt,
oft findet man darin auch noch Hirsemehl als ursprüngliche Zutat. In Indien
wird es im Tandoor-Ofen bei sehr hoher Hitze, für nur wenige Sekunden gebacken
und bildet dabei seine typischen großen Blasen im Teig.
Vielleicht
auch interessant dazu:
HyderabadBiryani Reis mit Huhn und Cashew-Nuss-Chutney und Chili-Paste, (Zutat für die Indischen Küche)
Chicken
Korma
20170201toko
Zutaten
Huhn und Marinade:
600
g Hühnerbrustfilet, pariert, trocken, in Würfeln
150+150
g Dahi (nordindischer Joghurt) bzw. Tropfjoghurt, 10 % Fett, Raumtemperatur
2
EL Kurkuma, gemahlen
1
EL Wasser, warm
1
EL Ghee
2
TL Korianderblätter (Cilantro), fein gehackt
75
g gemahlene Cashewkerne, ungesalzen, eingeweicht und zerstoßen
Meersalz
Staudensellerie,
feine Ringe, nach Gusto zum Garnieren
Basmati-
oder Klebreis bzw. Fladenbrot
Version
für den Norden Indiens (milder):
1
EL Tomatenmark
350
ml Hühnerbrühe
Version
für den Süden Indiens (schärfer):
400
ml Kokosmilch, ungesüßt
2
EL Indischer Mohn (hell), gewässert
¼
TL Kashmiri Mirch, für mehr Schärfe nach Gusto
Palmzucker,
nach Gusto
Zutaten
Gewürzmischung trocken:
nur
die Samen von 6 Kapseln grünes Kardamom, geröstet, zerstoßen
½
TL Ceylon-Zimtstange, geröstet, zerstoßen
1
TL Koriander, geröstet, zerstoßen
½
TL Kreuzkümmel, geröstet, zerstoßen
1
Nelke, geröstet, zerstoßen
1
Kaffir-Limettenblatt
2
Curryblätter
Zutaten
Gewürzmischungen gebraten:
1
EL Ghee
2
Zwiebeln, braun, feine halbe Ringe
2
Chilischoten, rot, Schärfe nach Gusto, feine Ringe
Zubereitung
am Vorabend:
Für
die Marinade in einem Gefrierbeutel die Hälfte des Joghurts, warmes Wasser und
das Kurkuma geben und gut miteinander vermischen. Hühnerbruststücke hineingeben
und darauf achten, dass alle Teile mit Marinade bedeckt sind, den Beutel luftleer
verschließen und über Nacht im Kühlschrank durchziehen lassen.
Zubereitung:
Mariniertes
Huhn aus dem Kühlschrank nehmen und auf Raumtemperatur kommen lassen.
Hähnchenteile abtropfen lassen, die Marinade entsorgen.
Ceylon-Zimt,
grüne Kardamom-Samen, Kreuzkümmel, Nelke, Korianderkörner, Kaffir-Limettenblatt
und Curryblätter in eine beschichtete Pfanne geben und bei mittlerer Hitze
rösten bis es zu duften anfängt. Alles bis auf die Blätter im Mörser zerstoßen.
Nelkenstiel herausnehmen, wenn er sich nicht zermahlen läßt.
Ghee
bei mittlerer Hitze in einer Pfanne schmelzen und darin zuerst die Zwiebeln
bräunen dann darin die Ringe der Chilischoten und GG-Paste anschwitzen und in
ein Schälchen füllen und zur Seite stellen.
In
der Pfanne einen weiteren Esslöffel Ghee auflösen und darin ebenfalls bei mittlerer
Hitze die Hühnerbruststücke für 3 bis 5 Minuten rundherum farblos anbraten.
Für
die Milde Version:
Tomatenmark
dazugeben und kurz mit anrösten und mit Hühnerbrühe aufgießen.
Für
die schärfere Version:
Mit
Kashmiri Mirch den gewünschten Schärfegrad erreichen und mit Kokosmilch
aufgießen. Anschließend die Schärfe mit dem Palmzucker aromatisieren.
Weiter
für beide Versionen:
Beide
Gewürzmischungen und die andere Hälfte des Joghurt dazugeben und gut
durchmischen, Hitze reduzieren und für 90 Minuten nur ganz leicht köcheln
lassen (ohne Deckel, es soll ein wenig eindicken). Wie gesagt darauf achten,
dass nicht durch zu viel Hitze der Joghurt ausflockt/gerinnt. Nach 40 Minuten
die Cashewnüsse dazugeben und am Ende mit Korianderblättern und Meersalz abschmecken.
Nach Gusto mit Staudensellerie garnieren und mit Basmati- oder Klebreis
anrichten. Dazu passt auch leicht vorgewärmt, das Fladenbrot (s.o.), dann aber
ohne Reis.
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