Hier
nun die Europäischen Brasilianer Plätzchen. Das Rezept ist mindestens fünf Generationen
alt, daher vermutlich zu einer Zeit entstanden, in der noch viele Menschen nach
Brasilien bzw. Südamerika ausgewandert sind. Vielleicht zum Stillen der Sehnsucht
nach dort kreiert oder aber zum Versüßen der Gedanken der Daheimgebliebenen an
die ausgewanderte Verwandtschaft und Freunde.
Der
Handel mit der Südamerikanische Paranuss (brazil nut, Amazonenmandel) ist bei uns
stark zurück gegangen, seitdem die EU wegen der Möglichkeit, dass auf der
Schale der Paranuss ein Aflatoxin vorkommt (Aflatoxine sind natürlich
vorkommende Pilzgifte) ein entsprechendes Handelszertifikat verlangt wird. Was
für die meisten Exporteure Südamerikas aus Kostengründen kaum möglich ist,
hauptsächlich werden „Bio“-Paranüsse angeboten. Was aber eine Doppeldeutigkeit
an sich ist, da sich der Paranussbaum nicht kultivieren lässt. Bei Paranüssen
handelt sich also immer um ein wildes Naturprodukt und sie werden von speziellen
Sammlern in den Regenwäldern Südamerikas zusammengesucht. Die Paranuss wird
getrocknet und bei geschälter Ware auch oft leicht geröstet. Reine Paranuss
Kerne werden schnell ranzig und können auch ebenso schnell schimmeln, daher
luftdicht im Kühlschrank aufbewahren, ungeschälte Paranüsse (schwer zu
bekommen) halten bis zu einem Jahr.
Daneben
nimmt die Paranuss eine Sonderstellung als das natürlich angereichert am
stärksten radioaktiv belastete Lebensmittel ein, vor allem die Isotope Radium
226 und Radium 228 sind erwähnenswert. Zwei Paranüsse von zusammen etwa 8 Gramm
erreichen einen Wert von 160 Mikrosievert beim Verzehr. Bei einer
durchschnittlichen Ernährungsbedingung werden um die 300 Mikrosievert täglich
auf natürliche Weise durch Nahrungsmittel aufgenommen. Zum Vergleich, Stichproben
des Bayerischen Landesamtes für Umwelt weisen bei Caesium 137 immer noch Spitzenwerte
aus: Pilze aus der Region Garmisch-Partenkirchen, gemessen am 18. Dezember
2015: Weißer Rasling 4.900 Becquerel und Birkenpilz 3.000 Becquerel pro Kilo. Ein
Wildschwein aus dem Raum Ostallgäu vom 13. Mai 2015 2.100 Becquerel. Die Aufnahme
von 80.000 Becquerel Cäsium 137 mit der Nahrung entspricht einer Belastung von
etwa 1.000 Mikrosievert bei einem Erwachsenen.
Brasilianer
/ Weihnachtsplätzchen / Christmas Cookies / Teil 39
2017112toko
Zutaten Teig:
275
g Süßrahmbutter, kalt, gewürfelt
150
g Puder-/Staubzucker
1
EL Vanillezucker
375
g Weizenmehl, Type 405, gesiebt
150
g geriebene Paranüsse
Abrieb
einer ¼ Bio-Limette
1
TL Ceylon Stangenzimt, gemahlen
3
Eiweiß/-klar vom Hühnerei, Klasse M
1
Prise Salz, fein
60
g Kristallzucker, fein
100
g geriebene Paranüsse
Zutaten Creme:
400
g Gianduia-Creme
500
g Zartbitter Kuvertüre, geschmolzen
Küchenutensilien:
Spritzbeutel/Dressiersack
kleine
gezackte Tülle
Pâtisserie-Gabel
Kuchengitter
Zubereitung:
Butter
mit dem Staubzucker, Vanillezucker, Weizenmehl, geriebenen Paranüssen, Limettenabrieb
und Zimtpulver schnell zu einem festen Teig verkneten. Den Teig in Klarsichtfolie
wickeln und für mindestens 1 Stunde kühl rasten lassen.
Backrohr
auf 180° C, Ober- und Unterhitze vorheizen.
Die
Hälfte des Teigs aus dem Kühlschrank nehmen, die Teigmasse dünn ausrollen und
kleine Sterne oder Taler ausstechen und lichtgelb auf der mittleren Schiene im
Rohr Backen und auskühlen lassen.
Eiweiß
mit der Prise Salz und dem Kristallzucker sehr steif schlagen. Die andere Hälfte
des Teigs aus dem Kühlschrank nehmen und ebenfalls genauso dünn ausrollen. Den Eischnee
in einen Spritzbeutel mit kleiner gezackter Tülle einfüllen und etwa 1 cm hoch
auf die Teigrohlinge auftragen und mit den Paranüssen bestreuen. Im
vorgeheizten Rohr auf der mittleren Schiene bei 180° C bei Ober- und Unterhitze
backen ohne die Nüsse zu verbrennen und anschließend auskühlen lassen.
Die
Gianduia-Creme auf die Taler ohne Eischnee auftragen, die Teile mit dem Eischnee
daraufsetzen und sehr vorsichtig leicht andrücken. Kuvertüre schmelzen, glatt
rühren und die Brasilianer mit Hilfe einer Pâtisserie-Gabel bis zur ersten Plätzchenhöhe
in die Kuvertüre tunken und auf einem Kuchengitter trocknen lassen.
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