Suan
cai ist vermutlich die erste und somit älteste bewusste Herstellung von Sauerkraut,
um Kohl auf diesem Planeten haltbar zu machen. Zeitgleich mit der Kultivierung des
Chinakohls, einer Kreuzung aus Pak Choi bzw. Chinesischem Senfkohl und Rübe, im
5. Jahrhundert, begann man ihn auch milchsauer zu fermentieren. Ungefähr ab dem
15. Jahrhundert wurde Chinakohl auch in Korea angebaut und damit die dortige
Kimchi Tradition begründet, Japan folgte im 19. Jahrhundert mit seinem Hakusaizuke.
Suan
cai 酸菜 oder suan tsai
unterscheidet sich in seiner Zubereitung nach einer Nordostchinesischer (Suan
cai) mit der Verwendung von einer Art Chinakohl und der Südostchinesischer Art
(Jie cai) unter Nutzung der Blätter des Braunen Senfs. Obwohl der Suan cai nur
mit Salz michsauer fermentiert wurde schmeckt er nur etwas sauer aber nicht
salzig. Der Chinakohl schmeckt an den Blattrippen dann sogar ganz leicht
süßlich. Vom Jie cai gibt es unterschiedliche Arten, in der Regel sind die in
der Nähe der Küste wachsenden Sorten dicker und fleischiger, ähnlich einem
länglichen Pak Choi, als die inländischen Varietäten.
Pao
cai 泡菜 aus der Szechuan-Küche dagegen besteht vor allem aus
Chinakohl, Karotte, einer langen Bohnensorte, Daikon, Ingwer und natürlich Chilis
und Gewürzen.
Sauberkeit
und Hygiene ist ein Muss bei der eigenen Fermentierung, ansonsten nimmt die
Anzahl der nicht erwünschten Bakterien so schnell zu, dass das Lebensmittel
bereits vorher verdirbt. Auch bei der Entnahme immer mit sauberen Hilfsmitteln
arbeiten und nicht einmal schnell mit den Fingern hinein greifen.
Wer
Suan cai bereits fertig milchsauer fermentier im Asia-Laden kauft, legt ihn in
Wasser mit einem Schuss Reisessig, um das überschüssige Salz aufzulösen und
verwendet ihn dann nach Rezept. Reste für die spätere Verwendung kühl lagern. eingeschweißter
Suan cai hält Monate, auch ungekühlt.
Suan
cai passt als Beilage zu Eintöpfen, auf eine Ramen auf Rinderbasis, zu
gebratenen Sepien oder mit Tofu.
Suan
cai / Jie cai
20180218toko
Zutaten nach der Art von Nordost China:
Chinakohl
Stein-
oder Meersalz, fein
Zutaten nach der Art von Süd-Ost China
(Jie Cai) :
Brauner
Senf (Senfkohl), nur die Blätter
Stein-
oder Meersalz, fein
Küchenutensilien:
Tongefäß
(wie für Sauerkraut)
Zubereitung nach der Art von Nordost China:
Vom Chinakohl die kaputten und beschädigten
äußeren Blätter entfernen und einmal der Länge nach halbieren. Nun den
Chinakohl kurz in kochendem Wasser blanchieren, herausnehmen und abtropfen
lassen. Für mindestens einen halben Tag trocknen lassen.
Tipp: Zum Trocknen den halbierten Kohl einfach
auf einer Wäscheleine oder den Steg eines Kleiderbügels hängen. Nicht in die
direkte Sonne hängen.
Auf der Schnittfläche stark salzen, etwa einen
halben Teelöffel Salz je Hälfte und in einem Tonkrug eng und gepresst aneinander
schlichten. Abschließend abdecken und mit Gewichten beschweren. Nicht mit
Wasser aufgießen, der Chinakohl sollte genügend Flüssigkeit abgeben, sicherheitshalber
aber nach einem Tag kontrollieren, dass er vollständig mit Flüssigkeit bedeckt
ist. Dies ist zwingend für eine erfolgreiche milchsaure Fermentierung! An einem
kühlen Ort für mindestens 2 bis 3 Wochen milchsauer fermentieren lassen.
Für kleine Mengen kann man den Chinakohl auch in
einem Gefäß mit Reiswasser (reines Wasser das für das Waschen des Resi
verwendet wurde) ansetzen. Man rechnet mit einem halben bis dreiviertel
Teelöffel Salz pro mittelgroßen Chinakohl. Auch hier muss das Reiswasser den
Chinakohl vollständig bedecken. Bei kühler Zimmertemperatur dauert es ungefähr
sechs (mit salzigem Reiswasser) bis neun Tage (reines Salzwasser) um gute
Ergebnisse zu erzielen. Das Weiße des Chinakohls hat dann seine Farbe von weiß
in goldgelb geändert, die Blätter von grün in ocker. Das Wasser kann wenn es
neutral riecht erneut verwendet werden, die Salzmengen bleiben die selben.
Zubereitung nach der Art von Süd-Ost China
(Jie Cai):
Wie
oben bei der Art von Nordost China, nur für ein einfacheres Trocken einen
kleinen Teil der Wurzel an den Blättern lassen, damit man sie einfacher zu
trocknen aufhängen kann, dann den Wurzelabschnitt entfernen. Hier reichen in
der Regel auch schon drei bis vier Stunden, gerade an heißen Tagen können die dünnen
Blätter sonst schnell vertrocknen (schattig trocknen!).
Jie
Cai kann auch bei Zimmertemperatur milchsauer
fermentieren.
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