Ob Strauben, Striebele, Sträuble, Striiwili oder Strübli,
verbreitet ist dieses knusprige Schmalzgebäck im ganzen süddeutschen,
österreichischen und südtiroler Alpenraum. Nur gibt es unterschiedliche
Zubereitungsarten, deshalb hier die Alternativen, wobei die Grundzutaten dafür fast
identisch sind. Ob man die Strauben zum Ausbacken spiralförmig in das heiße Fett
fließen lässt oder kreativ in „wilder“ Form verschlingt, kann jeder nach
eigener Façon entscheiden. Wer sich für flache Spiralen entscheidet, muss nur
etwas mehr beim Wenden der Strauben im Schmalz aufpassen, damit sie nicht
brechen bzw. auseinanderfallen. Die Strauben müssen nicht zwingend in einer
Fritteuse ausgebacken werden. Eine Pfanne eignet sich dazu ebenso, wichtig ist
lediglich, dass sie schwimmend ausgebacken werden.
Der
dafür entwickelte Straubentrichter mit seinem langen Stil besitzt den Vorteil,
dass man damit die Gefahr reduziert sich am heißen Öl zu verbrennen, wenn der
Straubenteig in das heiße Fett läuft und dabei das Fett nach oben spritzt.
Dafür ist es wichtig, dass der Straubenteig zwar dickflüssig ist, jedoch nicht
so fest, dass er beim Durchlaufen des Trichters reißt.
Weitere
Straubenvariationen: Vinschgauer Strauben verwenden eine Mischung aus Weizenmehl
mit einem 12-15% Anteil an Roggenmehl und 12 g Hefe mit nur zwei Eiern ohne
Butter auf die unten genannte Mengenangaben. Die Böhmischen Strauben verwenden
statt der Milch, zwei Drittel Wasser und ein Drittel Weißwein in selber Menge
und werden aus einem Brandteig mit sechs Eiern zubereitet. Die vom Namen her
verwandten Steirischen Strauben sind eine Art von Krapfen.
Die
Finnen feiern am 1. Mai nicht nur den Tag der Arbeit, sondern auch den
Frühlingsanfang Vappu, trinken Sima (ein zitronenhaltiges leicht
alkoholhaltiges süßes Getränk) und essen dazu Tippaleipä, sozusagen die
Finnische Strauben. Diese sind etwas fester im Teig als die Südtiroler Strauben
und enthalten neben Zitronenschale auch je nach Rezept noch Backpulver.
Ausgebacken besitzen sie nur die Dicke von Maccheroni.
Der
US Amerikanische funnel cake oder Drechderkuchen (Trichterkuchen) mit
Backpulver zubereitet, ist ebenfalls den Strauben ähnlich. Ebenso auch die
Persischen Jalebi und Indischen Zulbia. Auf den Philippinen gibt es dann noch
die Shakoy.
Strauben
schmecken am besten wenn sie ganz frisch und noch leicht warm sind. Statt Preiselbeer-Kompott kann man auch Hollerkoch dazu reichen. Hollerkoch sind Holunderbeeren
die mit Zucker, ein wenig Zwetschke und Apfel sowie Vanille, Zimt, Nelke und
Zitrone eingekocht wurden.
Strauben
20170207toko
Zutaten
allgemein:
375
ml Magermilch, 1,5 % Fett, zimmerwarm
30
g Süßrahmbutter, gewürfelt, zimmerwarm
300
g Weizenmehl, Type 405, 2 x gesiebt
5
Hühnereier, Klasse L
40
g Kristallzucker, fein
1
Prise Salz, fein
Schmalz
oder anderes Fett zum Ausbacken wie z.B. Butterschmalz
Staub-/Puderzucker, gesiebt
Zusätzliche Zutaten nach Südtiroler Art:
zusätzlich noch 25 ml Magermilch,
1,5 % Fett, zimmerwarm
1 Schuss Williams oder Obstler
Zutaten nach Südtiroler
Art aus dem Ultental:
nur
190 ml Magermilch, 1,5 % Fett, zimmerwarm
190
ml Bier, helles, zimmerwarm
20
ml
Williams oder Obstler
4
statt 5 Hühnereier, Klasse L
Zutaten nach Ennstaler
bzw. Dachsteiner Art:
375
ml Magermilch, 1,5 % Fett, zimmerwarm
300
g Weizenmehl, Type 405, 2 x gesiebt
3
Hühnereier, Klasse L
10
g Vanillezucker
20
ml Rum
1
Prise Salz, fein
Schmalz
oder anderes Fett zum Ausbacken wie z.B. Butterschmalz
Staub-/Puderzucker, gesiebt
Ceylon
Stangenzimt, gemahlen
Küchenutensilien:
elektr. Handmixer oder Zauberstab
Rühr-/Kochlöffel, oval mit Spitze und mit Loch
Straubentrichter
(wer hat) mit Schöpfkelle oder einen
Dressier-/Spritz-
bzw. Klarsichtbeutel mit Lochtülle 0.8 - 1 cm
Fritteuse
Zubereitung nach
Oberland Art (ähnlich einem Brandteig):
Die
Milch in einem großen und hohen Topf erhitzen und die Butterwürfel hinzugeben
und schmelzen lassen. Sobald die Milch-Buttermischung zu wallen beginnt, (Temperatur
der Feuerstelle dabei auf niedrige Hitze reduzieren) den Topf von der
Herdplatte ziehen und langsam das gesiebte Mehl mit der Prise Salz unterrühren,
so dass sich aber keine Klumpen bilden. Die Teigmasse zurück auf die Herdplatte
stellen und bei schwacher Hitze mit einem Rührlöffel (am besten mit Loch, s.o.)
so lange rühren, bis sich die Teigmasse vom Rand des Topfes löst. Zum Abkühlen auf
ca. 50 bis 40° C etwas rasten lassen. Derweil den Zucker und die Eier miteinander
vermischen und anschließend langsam, nach und nach in die Masse unterheben.
Schmalz
oder anderes Fett in der Fritteuse auf ca. 165° C erhitzen. Den Teig in einen
Straubentrichter oder Spritzbeutel mit Lochtülle geben und langsam in das heiße
Schmalz laufen lassen bzw. drücken. Die Strauben auf beiden Seiten in ca. 3 bis
5 Minuten goldgelb ausbacken, auf Küchenkrepp entfetten und dann Staub-/Puderzucker
bestreuen und Preiselbeer-Kompott dazu reichen.
Zubereitung nach
Südtiroler Art:
Die
Eier trennen und das Eiklar/-weiß mit der Prise Salz zu einem weichen Eischnee
aufschlagen, die Eidotter/-gelb miteinander verschlagen. Die Butter in einem
Topf leicht erhitzen, bis sie zerlassen ist. Das gesiebte Mehl in eine Schüssel
geben und ein Drittel des Mehl, dann den Rest und anschließend die Eidotter unterrühren,
so dass sich ein glatter dicker Teig ohne Klumpen ergibt. Den Teig für 10
Minuten rasten lassen, dann den Williams sowie den Eischnee in drei Etappen unterheben.
Schmalz
oder anderes Fett in der Fritteuse auf ca. 165° C erhitzen. Den Teig in einen
Straubentrichter oder Spritzbeutel mit Lochtülle geben und langsam in das heiße
Schmalz laufen lassen bzw. drücken. Die Strauben auf beiden Seiten goldgelb in
3 bis 4 Minuten ausbacken, auf Küchenkrepp entfetten und dann Staub-/Puderzucker
bestreuen und Preiselbeer-Kompott dazu reichen.
Zubereitung nach
Südtiroler Art aus dem Ultental:
Hier
wird die Hälfte der Milch durch helles Bier ersetzt, die Menge Williams auf 2
cl erhöht und ein Hühnerei weniger genommen. Ansonsten ist die Zubereitung
identisch mit der, der Südtiroler Art.
Zubereitung nach
Ennstaler bzw. Dachsteiner Art:
Aus
dem Weizenmehl, Milch, Eiern, Vanillezucker, Rum und der Prise Salz einen Teig
rühren und für 20 Minuten rasten lassen.
Dann
wie nach Südtiroler Art weiter zubereiten wobei hier Butterschmalz als
Ausbackfett Verwendung findet und später dann mit Zimt und Staubzucker
bestäuben und dazu Honig reichen.
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