Dienstag, 6. Februar 2018

Strauben



Ob Strauben, Striebele, Sträuble, Striiwili oder Strübli, verbreitet ist dieses knusprige Schmalzgebäck im ganzen süddeutschen, österreichischen und südtiroler Alpenraum. Nur gibt es unterschiedliche Zubereitungsarten, deshalb hier die Alternativen, wobei die Grundzutaten dafür fast identisch sind. Ob man die Strauben zum Ausbacken spiralförmig in das heiße Fett fließen lässt oder kreativ in „wilder“ Form verschlingt, kann jeder nach eigener Façon entscheiden. Wer sich für flache Spiralen entscheidet, muss nur etwas mehr beim Wenden der Strauben im Schmalz aufpassen, damit sie nicht brechen bzw. auseinanderfallen. Die Strauben müssen nicht zwingend in einer Fritteuse ausgebacken werden. Eine Pfanne eignet sich dazu ebenso, wichtig ist lediglich, dass sie schwimmend ausgebacken werden.

Der dafür entwickelte Straubentrichter mit seinem langen Stil besitzt den Vorteil, dass man damit die Gefahr reduziert sich am heißen Öl zu verbrennen, wenn der Straubenteig in das heiße Fett läuft und dabei das Fett nach oben spritzt. Dafür ist es wichtig, dass der Straubenteig zwar dickflüssig ist, jedoch nicht so fest, dass er beim Durchlaufen des Trichters reißt.

Weitere Straubenvariationen: Vinschgauer Strauben verwenden eine Mischung aus Weizenmehl mit einem 12-15% Anteil an Roggenmehl und 12 g Hefe mit nur zwei Eiern ohne Butter auf die unten genannte Mengenangaben. Die Böhmischen Strauben verwenden statt der Milch, zwei Drittel Wasser und ein Drittel Weißwein in selber Menge und werden aus einem Brandteig mit sechs Eiern zubereitet. Die vom Namen her verwandten Steirischen Strauben sind eine Art von Krapfen.

Die Finnen feiern am 1. Mai nicht nur den Tag der Arbeit, sondern auch den Frühlingsanfang Vappu, trinken Sima (ein zitronenhaltiges leicht alkoholhaltiges süßes Getränk) und essen dazu Tippaleipä, sozusagen die Finnische Strauben. Diese sind etwas fester im Teig als die Südtiroler Strauben und enthalten neben Zitronenschale auch je nach Rezept noch Backpulver. Ausgebacken besitzen sie nur die Dicke von Maccheroni.

Der US Amerikanische funnel cake oder Drechderkuchen (Trichterkuchen) mit Backpulver zubereitet, ist ebenfalls den Strauben ähnlich. Ebenso auch die Persischen Jalebi und Indischen Zulbia. Auf den Philippinen gibt es dann noch die Shakoy.

Strauben schmecken am besten wenn sie ganz frisch und noch leicht warm sind. Statt Preiselbeer-Kompott kann man auch Hollerkoch dazu reichen. Hollerkoch sind Holunderbeeren die mit Zucker, ein wenig Zwetschke und Apfel sowie Vanille, Zimt, Nelke und Zitrone eingekocht wurden.












Strauben
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Zutaten allgemein:

375 ml Magermilch, 1,5 % Fett, zimmerwarm
30 g Süßrahmbutter, gewürfelt, zimmerwarm
300 g Weizenmehl, Type 405, 2 x gesiebt
5 Hühnereier, Klasse L
40 g Kristallzucker, fein
1 Prise Salz, fein
Schmalz oder anderes Fett zum Ausbacken wie z.B. Butterschmalz
Staub-/Puderzucker, gesiebt




Zusätzliche Zutaten nach Südtiroler Art:

zusätzlich noch 25 ml Magermilch, 1,5 % Fett, zimmerwarm
1 Schuss Williams oder Obstler



Zutaten nach Südtiroler Art aus dem Ultental:

nur 190 ml Magermilch, 1,5 % Fett, zimmerwarm
190 ml Bier, helles, zimmerwarm
20 ml Williams oder Obstler
4 statt 5 Hühnereier, Klasse L



Zutaten nach Ennstaler bzw. Dachsteiner Art:

375 ml Magermilch, 1,5 % Fett, zimmerwarm
300 g Weizenmehl, Type 405, 2 x gesiebt
3 Hühnereier, Klasse L
10 g Vanillezucker
20 ml Rum
1 Prise Salz, fein
Schmalz oder anderes Fett zum Ausbacken wie z.B. Butterschmalz
Staub-/Puderzucker, gesiebt
Ceylon Stangenzimt, gemahlen
Berg- bzw. Waldhonig




Küchenutensilien:

elektr. Handmixer oder Zauberstab
Rühr-/Kochlöffel, oval mit Spitze und mit Loch
Straubentrichter (wer hat) mit Schöpfkelle oder einen
     Dressier-/Spritz- bzw. Klarsichtbeutel mit Lochtülle 0.8 - 1 cm
Fritteuse





Zubereitung nach Oberland Art (ähnlich einem Brandteig):

Die Milch in einem großen und hohen Topf erhitzen und die Butterwürfel hinzugeben und schmelzen lassen. Sobald die Milch-Buttermischung zu wallen beginnt, (Temperatur der Feuerstelle dabei auf niedrige Hitze reduzieren) den Topf von der Herdplatte ziehen und langsam das gesiebte Mehl mit der Prise Salz unterrühren, so dass sich aber keine Klumpen bilden. Die Teigmasse zurück auf die Herdplatte stellen und bei schwacher Hitze mit einem Rührlöffel (am besten mit Loch, s.o.) so lange rühren, bis sich die Teigmasse vom Rand des Topfes löst. Zum Abkühlen auf ca. 50 bis 40° C etwas rasten lassen. Derweil den Zucker und die Eier miteinander vermischen und anschließend langsam, nach und nach in die Masse unterheben.

Schmalz oder anderes Fett in der Fritteuse auf ca. 165° C erhitzen. Den Teig in einen Straubentrichter oder Spritzbeutel mit Lochtülle geben und langsam in das heiße Schmalz laufen lassen bzw. drücken. Die Strauben auf beiden Seiten in ca. 3 bis 5 Minuten goldgelb ausbacken, auf Küchenkrepp entfetten und dann Staub-/Puderzucker bestreuen und Preiselbeer-Kompott dazu reichen.




Zubereitung nach Südtiroler Art:

Die Eier trennen und das Eiklar/-weiß mit der Prise Salz zu einem weichen Eischnee aufschlagen, die Eidotter/-gelb miteinander verschlagen. Die Butter in einem Topf leicht erhitzen, bis sie zerlassen ist. Das gesiebte Mehl in eine Schüssel geben und ein Drittel des Mehl, dann den Rest und anschließend die Eidotter unterrühren, so dass sich ein glatter dicker Teig ohne Klumpen ergibt. Den Teig für 10 Minuten rasten lassen, dann den Williams sowie den Eischnee in drei Etappen unterheben.

Schmalz oder anderes Fett in der Fritteuse auf ca. 165° C erhitzen. Den Teig in einen Straubentrichter oder Spritzbeutel mit Lochtülle geben und langsam in das heiße Schmalz laufen lassen bzw. drücken. Die Strauben auf beiden Seiten goldgelb in 3 bis 4 Minuten ausbacken, auf Küchenkrepp entfetten und dann Staub-/Puderzucker bestreuen und Preiselbeer-Kompott dazu reichen.




Zubereitung nach Südtiroler Art aus dem Ultental:

Hier wird die Hälfte der Milch durch helles Bier ersetzt, die Menge Williams auf 2 cl erhöht und ein Hühnerei weniger genommen. Ansonsten ist die Zubereitung identisch mit der, der Südtiroler Art.  




Zubereitung nach Ennstaler bzw. Dachsteiner Art:

Aus dem Weizenmehl, Milch, Eiern, Vanillezucker, Rum und der Prise Salz einen Teig rühren und für 20 Minuten rasten lassen.

Dann wie nach Südtiroler Art weiter zubereiten wobei hier Butterschmalz als Ausbackfett Verwendung findet und später dann mit Zimt und Staubzucker bestäuben und dazu Honig reichen.

















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