Begriffsverwirrung
für eine einfache Kohlart: Broccolo friariello di Napoli kurz Friarielli oder
Broccoletti ist seine Bezeichnung in Neapel und Kampanien, in Apulien nennt sie
sich Cime di Rapa, in der Toscana Rapini. Im spanischen Galizien und
angrenzenden Portugal ist sie auch unter Grelos bekannt und in der Schweiz als
Stängelkohl (Brassica rapa var. cymosa, Synonym: Brassica rapa var. sylvestris).
Dieser Name wird in Deutschland ebenfalls
benutzt und sie ist eine Variante des Rübstiel. Rübstiel besitzt gegenüber
Stängelkohl einen fein-säuerlichen Geschmack, während Stängelkohl leicht bitter
schmeckt, ungefähr zwischen einer alten Sorte Rosenkohl und aber weniger stark
wie eine abgeleckter Fingerspitze die einen frisch angeschnittenen Artischockenstil
berührt hat. Essbar sind die krausen Blätter, und fleischigen Stile und die Broccoli
ähnlichen Blütenknospen. Das Gemüse riecht nach Kohl und hat ein mild bitteres
Kohlaroma, solange die Blütenknospen noch geschlossen sind, der Kohlgeschmack
nimmt mit dem Aufblühen der Knospen zu, wird aber immer gekocht zubereitet.
In
der neapolitanischen Küche bilden die Friarelli eine fast unauflösliche
Verbindung als traditionelle Beilage für Salsiccia. Diese Wurst aus
Schweinefleisch beansprucht südlich von Kampanien in der Basilicata einen ihrer
Ursprünge und ist dort bereits vor Christi Geburt sowie dem römischen Reich bekannt.
In Kampanien und Neapel sind sie aber heute genauso populär wie in ganz Italien.
Neben einer schwach mit schwarzem Pfeffer und/oder Fenchelsamen gewürzten Salsiccia
fresca a punta di coltello (frische Wurst mit dem scharfen Messer geschnitten,
2.5 bis 3.5 cm Durchmesser, Länge beliebig) die im Kontrast zum Friarelli mild
und dann leicht süß schmeckt, gibt es noch eine ebenfalls milde Cervellatine in
Neapel, die zwischen 30 und 100 Zentimetern lang sein kann, dünner als die
andere ist und mehr mit schwarzem Pfeffer als mit Peperoncini gewürzt wird. Beide
sind für Salsiccia e friarielli prädestiniert.
Wer
auf den Geschmack gekommen ist, in Neapel gibt es salsiccia e friarielli als
Pizza, Calzone oder Ciabatta-Sandwich.
Neapolitanischer
Stängelkohl - Salsiccia e Friarielli
20180701toko
Zutaten für 4 Personen:
8 Salsiccia fresca a punta di
coltello
3
Bund Stängelkohl
Olivenöl,
extra vergine
2
Knoblauchzehen, entkeimt, sehr fein gehackt
1
Peperoncino croccante, ganz
Meersalz
Zubereitung:
Vom
Stängelkohl die Blätter vom Stängel abstreifen und die Röschen abteilen,
anschließend waschen und abtropfen lassen. Blätter und Stängel grob hacken.
Die
Salsicce mehrfach mit einer Nadel einstechen. Bei mittlerer Hitze in einer
großen Pfanne feingehackten Knoblauch und Peperoncino in Olivenöl glasig
dünsten, dann die Salsicce dazugeben und rundherum goldbraun anbraten. Peperoncino
entfernen, Salsicce an den Pfannenrand schieben und den Stängelkohl portionsweise
in die Mitte dazugeben und immer zusammenfallen lassen. Der Stängelkohl zieht
dabei Saft, darin für 15 Minuten weich dünsten und ab und an umrühren.
Mit
Meersalz abschmecken und sofort heiß servieren.
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