Es
ist ein einfaches aber sehr schmackhaftes Gericht, sozusagen ein Krebseintopf
mit Tomaten, Knoblauch, Peperoncini, Blattpetersilie und Weißwein. Besonders
beliebt ist er im Friuli Venezia Giulia und natürlich in Triest selber. Die
Scampi alla Busara sind jedoch von Rijeka und der Kvarner Bucht über Triest bis
zur Lagune von Venedig bekannt. Ob dieses Gericht aus Dalmatien, Istrien,
Julisch-Venetien oder dem Veneto stammt, bleibt dem Einzelnen überlassen. Die
einen führen die Bezeichnung auf den Schiffskessel kleiner Kutter in der
nördlichen Adria zurück, in dem die Mahlzeit für die Besatzung gekocht wurde,
auf der anderen Seite bedeutet busiara im Triestiner Dialekt Betrug oder Lüge,
was damit assoziiert wird, dass sich unter den Tomaten der gesamte Beifang der
Fischer des Tages verkocht gut verstecken lässt und somit nicht nur Scampi
darin enthalten sein können oder das die Scampi betrogen wurden und unter dem
Tomatensugo versteckt werden.
Der
Kaisergranat also der Scampo (Nephrops norvegicus), auch Norwegischer Hummer
genannt ist eng verwandt mit Hummer und Languste und sie gehören alle zu den
Zehnfußkrebsen. Er kann bis zu 20 Zentimeter in den nördlichen Gewässern bis 25
Zentimeter lang werden und er wird wegen seines wohlschmeckenden Muskelfleischs
des Hinterleibs geschätzt, während die
schlanken Scheren kein verwertbares Muskelfleisch enthalten. Er könnte über 10
Jahre alt werden, wenn er nicht so stark befischt würde. Nach
Artenschutzkriterien gilt er aber noch nicht als gefährdet. Sein Lebensraum
sind die weichen Lehm- und Sanduntergründe, wo er lange Gänge und Höhlen gräbt
und sich von kleinen am Meeresgrund lebenden Tieren ernährt. In flachem Wasser
lebende Tiere sind nachtaktiv, in größeren Tiefen sind sie hingegen tagaktiv.
Traditionell
beginnt die beste Fangzeit um den 15. Mai und endet mit dem 31. August. Gültige
Handelsbezeichnungen sind Tiefseekrebs, Kaisergranat, Scampi und Norwegischer
Tiefseehummer. Außer direkt an der Küste oder aber über Rungis wüsste ich nicht,
wo es lebende Kaisergranate zu kaufen gibt, es wird also von geeister und
eventuell vorher blanchierter oder tiefgekühlter Ware ausgegangen. Er ist von
Natur aus blassrosa oder rosa bis rotorange. Wurden der Kaisergranat schon eine
längere Zeit (auch auf Eis) gelagert, verfärbt sich der Vorderteil mit dem
Kopffleisch bzw. den Innereien dunkler und die Augen werden stumpf, ist das
Kopffleisch regelrecht gelb oder gar braun ist er bereits verdorben. Frischer
Kaisergranat benötigt nur 25 bis 30 Sekunden um zu garen. Einen frischen aber
ausgelöste Scampo- bzw. Kaisergranatschwanz erkennt man an seiner
schmetterlingsartigen Schwanzflosse und kann sie so auch von der Garnele
unterschieden deren Schwanzende spitz zuläuft. Das Fleisch sollte bei nicht
blanchierter bzw. vorgegarter Ware durchsichtig und bläulich bis weiß sein.
Scampi
alla Busara aus der Triester Küche
20180730toko
Zutaten:
1
kg Kaisergranat/Scampi, entdarmt und Panzer am Hinterleib entfernt, mit schmetterlingsartiger
Schwanzflosse
Wasser
Olivenöl,
extra vergine
1
Peperoncino croccante, klein, ganzKreb
½
Zwiebel, weiß, mild, sehr fein gehackt
2
EL Semmelbrösel
100
ml Brandy
400
ml Pomodori pelati, fein gehackt, ohne Stilansatz
3
Lorbeerblätter
½
Bund Blattpetersilie, fein gehackt
Schwarzer
Pfeffer aus der Mühle
Meersalz
Zubereitung:
Lebende
Scampi für 40 Sekunden in bereits kochendes Wasser mit den Scheren bzw. Kopf
voran geben und anschließend abtropfen lassen. Für die Scampi alla Busara mit
bereits gekochten bzw. blanchierten Kaisergranat, diese gründlich unter
fließendem kaltem Wasser abspülen und abtropfen lassen.
Mit
einem scharfen Messer oder einer Schere einen in Längsrichtung des Körpers geführten
Schnitt auf dem Rücken oder der Unterseite des Kaisergranat vornehmen und den
Panzer vom Hinterleib entfernen, Schanzflosse nicht entfernen.
In
einer großen Pfanne bei mittlerer Hitze eine Peperoncino zusammen mit den Knoblauchzehen
in Olivenöl glasig anbraten. Zwiebelwürfel dazu geben und glasig dünsten, dann
die Semmelbrösel einstreuen und nur kurz erhitzen. Nun den Kaisergranat im Ganzen
dazu geben und kurz mit anrösten, mit dem Brandy ablöschen bzw. flambieren. Anschließend
mit den zerkleinerten Pomodori Pelati aufgießen und bei halbgeschlossenem Deckel
für 10 Minuten sanft köcheln lassen.
Vor
dem Anrichten und servieren die Peperoncino und den Knoblauch entfernen und
alles mit fein gehackter Blattpetersilie bestreuen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen