Triest:
Buffet da Pepi / Buffet da Siora Rosa / Buffet L'Approdo
Kaiserfleisch
20180827toko
Das
Buffet gehört zu Triest, wie seine alten traditionellen Kaffeehäuser Wiener Art
und vor dem ersten Weltkrieg seine Brauereien mit Ausschank. Zu den Riten der
Triestiner gehören es zum Rebechin, also der kleinen Mahlzeit zwischen 9 und 11
Uhr vormittags, ein Buffet aufzusuchen. Um dann dort, wo die Kessel mit der
Caldaia, der Fleischbrühe mit gekochtem Fleisch dampfen, einen Sandwich zu
verzehren oder in der Mittagspause ein schnelles Gericht mit Schweinefleisch zu
sich zu nehmen.
Pepi
Klajnsic, Namensgeber des Buffet da Pepi gleich an der Ecke der Piazza della
Borsa in der Via della Cassa di Risparmio 3, ist
eine solche Institution seit 1879, mit einem Angebot, dass nahezu unverändert
beibehalten wurde. Hier wird sein berühmtes Porzina Sandwich, der gekochten Prager-Schinken,
die Krainer-, Frankfurter- und Wiener-Würstel zusammen mit Senf und frischem
Kren (Meerrettich) und dem allgegenwärtigen Garbi capuzi (Triestiner
Sauerkraut), aber auch Brot mit Liptauer und dazu ein gutes Bier vom Fass,
einem Glas des rustikalen und starken roten Teran Wein aus der Karst-Region
Istrien oder einem Weißwein aus Collio.
An
der Piazza Attilio Hortis Nr. 3 befindet sich ein weiteres Buffet Wahrzeichen, das
Buffet da Siora Rosa, das vor dem zweiten Weltkrieg unter dem Namen Buffet
Vittorio Veneto bekannt war. Hier dreht sich alles um den gekochten Schinken
nach Prager Art, zur Rebechin als Prosciutto Cotto in Crosta. Aber auch
Kutteln, Porzina, Zunge, Cotechino, Luganighe de Vienna oder de Cragno und
alles vom obligatorischen Capuzi Garbi und Kren begleitet. Ebenso Gnocchi di pane
al gulasch und Trippa al baccalà (Fischkutteln). Dazu gibt es auch Bier, Wein
und an heißen Tagen den Spritz Trieste, Weißwein mit Mineralwasser.
Buffet
L'Approdo, Via Giosuè Carducci, 34, ebenfalls eine wenn auch junge angehende Institution
der Stadt, die die authentische lokale Küche und Weintradition anbietet. Strahlt
doch dieses Buffet in der näheren Umgebunf Authentizität und einen gewissen
Charme der Arbeiterklasse aus. Der Name bedeutet Anlegestelle bzw. Hafen, was
nicht nur deshalb passt, weil es lange Zeit als Anlaufstelle für Hafenarbeiter
auf dem Weg zur nahe gelegenen Markthalle diente, sondern auch, weil es
heutzutage als einladender Hafen für die Einheimischen auf der Suche nach einem
herzhaften traditionellen Essen, kaltem bayerischen Bier oder ein Glas Wein
nach der Arbeit ist. Gnocchi con Coda alla Vaccinara, Sottogola, Coste
affumicate, Lengua/Lingua die Rinderzunge und die Bollito misto caldaia con
capuzi garbi e spinaci, eine Mischung aus köstlichem Schweinefleisch, das im
traditionellen Kessel mit Brühe zubereitet wird. Kalbskopf und panierte Schweinerippchen,
Trippa triestina, Minestra de Bobici und Pasta e fasoi, alles was mit einem
Münchner Augstiner Bier vom Fass kombiniert werden kann.
Eine
Urform dessen was heute in den Buffets angeboten wird, gab es vor dem ersten
Weltkrieg als Piatto Dreher in der Birreria-Taverna Dreher (Gaststätte/Ausschank
der Dreher Brauerei) und entwickelte sich zu einer Plate Tipico Triestino. Birra
Dreher 1865 gegründet gibt es heute noch, jedoch würde die Brauerei 1974 von
Heineken übernommen.
Etwas
außerhalb und deswegen eigentlich kein klassisches Buffet mehr, die Antica
Trattoria Suban, Via Emilio Comici, 2 aber immer einen Umweg oder Zwischenstopp
bei Ausflügen in die Umgebung von Triest wert. Auch hier dominiert das
volkstümliche Traditionelle, dieses Landgasthaus wird seit 1865 von der Familie
Suban geführt, als Giovanni Suban, der Schneider von Erzherzog Ferdinand
Maximilian Joseph Maria von Österreich wenn er Castello di Miramare weilte, den
fünften Platz in der Wiener Lotterie gewann und sich daraufhin entschloss lieber
Gastwirt in Triest zu werden. Zu den beliebtesten Gerichten gehören das
klassische Schinkenbrot vom Prager Schinken mit Kren, ein Speck-Käse-Strudel,
die Jota Carsolina, der Hühnereintopf Fusi all'istriana con spezzatino di gallina,
die Palacinka alla mandriera ein Palatschinken mit Basilikum, Ziegenkäse,
Walnüssen und Pinienkernen gefüllt, und natürlich die Pastizzada, eine dalmatinische Spezialität aus
Kalbfleisch, getrockneten Früchten, Gewürzen und Wein.
Das
Kaiserfleisch ist ein Sammelbegriff für ein in Salzlake eingelegtes also gepökeltes
und in der Regel danach auch noch leicht kaltgeräuchertes Schweinefleisch, das
entweder aus dem Schweinenacken, Rippenstück oder vom Bauch stammt. Es ist ein Räucherkarree
und ähnlich dem Selchkarree in Österreich, Kassler in Deutschland oder geräuchertem
Rippli in der Schweiz. Durch das vorhergehende Pökeln und Räuchern verkürzt sich
die Garzeit, bei der Verwendung von Bauchfleisch wird auch die saftige Schwarte
mit verwendet (Jungschweinernes).
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen