Tiella,
ein Dialektwort aus dem 16. Jahrhundert und es meint Pfanne oder Topf in dem diese
„Pizza“ zubereitet wird. Damals wurden für die Befestigung der Hafenstadt viele
Handwerker aus Apulien benötigt, die sich dort ansiedelten und auch ihre Sprache
mitbrachten. Klassisch ist die Tiella nach Gaetana Art mit Kraken- und
Tomatenstücken sowie Tomatensauce. Die Gegend um Gaeta (zwischen Rom und Neapel
an der Küste) ist außerdem bekannt für seine reifen schwarzen Oliven, man kann
für das Rezept natürlich auch andere nehmen.
Was
den Teig betrifft, gehen die Meinungen bei der Zubereitung bezüglich der
Annäherung an einen Pizza- oder doch eher den eines Brotteigs auseinander. Wer
lieber die Brotteigvariante bevorzugt lässt den Zucker und die Hefe weg und wählt, wenn er die Möglichkeit hat italienisches
Mehl zu benutzen, eine Sorte mit wenig Glutenanteil.
Die
Tiella wird ohne Besteck, einfach geviertelt aus der Hand gegessen. Deshalb
darauf achten, dass der Teig auf der Unterseite dicke genug ist und später
nicht durchbricht. Füllen kann man die Tiella auch nach eigener Phantasie mit
allem möglichen wie den berühmten Gaeta Oliven, Sardellen, Knoblauch, Blattpetersilie,
Paprika (peperoncino amaro), Tomaten, Olivenöl, Salz um die Tradition zu wahren
oder aber auch mit anderen Gemüse der Saison, Sardinen, Zwiebeln und
gewässertem Baccalà (salzgetrockneter Kabeljau).
Tiella
gaetana / Tiella di polpo
20150619toko
Zutaten
Teig / Pizza „Tiella“:
500
g Weizenmehl, Typ 00
25
g Frischhefe
½
TL Kristallzucker
300
ml Wasser, lauwarm
1
TL Meersalz
1
EL Olivenöl
Zutaten
Füllung / Krake:
2
kleine Tintenfische a 500 g, gekocht und in mundgerechten Stücken
5
EL Tomatensugo
10
Cocktailtomaten, gehackt
schwarzen
Oliven aus Gaeta, entkernt
½
Bund Blattpetersilie, fein gehackt
1
Knoblauchzehe, frisch, zerquetscht
1
MS Chilifloccken
eine
Prise Salz
4
EL gutes Olivenöl
Küchenutensilien:
Tarteform
mit 22 cm Durchmesser
Zubereitung:
Die
Zutaten für die Füllung am Vortag zubereiten und alles miteinander gut vermischen,
abdecken und über Nacht kalt stellen und durchziehen lassen.
Am
nächsten Tag den Teig vorbereiten, dazu die Frischhefe mit dem Kristallzucker,
5 Esslöffel vom Weizenmehl und der Hälfte des lauwarmen Wassers mischen bis
sich die Hefe aufgelöst hat. Für ca. 15 Minuten gehen lassen. Restliches Mehl
mit dem Meersalz vermischen, anhäufeln, eine Mulde formen und die aufgegangene
Hefe mit dem Olivenöl und dem restlichen Wasser hineingeben. Solange kneten bis
der Teig elastisch, weich und glatt geworden ist. Wenn er zu „flüssig“ ist,
noch etwas Weizenmehl unterkneten. Zur Kugel formen, abdecken und für 90
Minuten gehen lassen bzw. bis sich das Volumen ungefähr verdoppelt hat.
Die
Teigkugel in zwei Teile teilen. Dabei sollte die eine Hälfte rund 2/5 und die
andere 3/5 der Teigmasse enthalten. Die größere nun dünn in runder Form ausrollen.
Die eingeölte Tarteform mit dem Teig belegen und den Rand stehen lassen.
Teigstücke die über den Rand ragen, entfernen und den Boden mit einer Gabel
mehrmals gleichmäßig verteilt einstechen.
Das
Backrohr auf 200 °C ober- und Unterhitze vorheizen.
Die
Füllung gleichmäßig auf dem Teig verteilen und dann mit dem ausgerollten
restlichen Teig bedecken. Die beiden Ränder zusammendrücken und fest
verschließen, dabei darauf achten, dass keine Luft unter der oberen Teigplatte
eingeschlossen wird. Mit Olivenöl bepinseln und für ca. 30 bis 35 Minuten
goldbraun backen.
Vor
dem Anrichten noch etwas abkühlen lassen, aber mindestens lauwarm servieren
damit der Boden nicht durchweicht.
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