Achar
Gosht ist ein traditionelles und vor allem sehr beliebtes nordindische Gericht.
Für das kochen wird Ghee, ähnlich unserem Butterschmalz verwendet, es kann aber
auch durch Kokosöl oder Olivenöl ersetzt werden. Ebenso kann statt Joghurt in der Marinade,
Limettensaft verwendet werden.
Hier
noch einige Anmerkungen zu den Verwendeten Zutaten:
Der
nordindische Joghurt (Dahi), wie er für Raita oder Lassi benutzt wird, unterscheidet
sich von den in Europa angebotenen Joghurtarten dadurch, dass die dafür verwendete
Milch von anderen Rinderrassen stammt als bei uns. Ein Joghurt mit stark
säuernden Kulturen kommt den indischen Joghurtarten am nächsten. Am besten ein
möglichst stichfesten Tropf-Joghurt mit 10% Fett, zur Not greift man auf
türkischen (oft salziger) oder griechischen Joghurt, aber immer aus Kuh- bzw.
Büffelmilch, zurück. Sie sind etwas fester als Indischer Dahi, gleichen in der Konsistenz
jedoch nicht in der Süße zwar mehr dem Indischen Shrikhand, aber das
salzig-säuerliche kommt dem Dahi am nächsten.
Kashmiri
Mirch oder Kashmiri Chili Powder, bei dieser Bezeichnung ist es nicht klar ob
es auch wirklich aus der Region Kaschmir kommt, dort vielleicht sogar angebaut oder
dort nur gemahlen und gepackt wurde. Wie auch immer, typisch für Kashmiri Mirch
ist seine schöne rote Farbe, die auch die damit gewürzten Speisen gut einfärbt,
sein voller aromatischer Geschmack und seine relativ milde Schärfe (Paprika hat
ungefähr 500 SHU [Scoville Heat Units] Kashmiri Mirch liegt bei ca. 2000 SHU
und z.B. Tabasco Sauce variiert zwischen 2500 und 5000 SHU, also nicht durch Cayenne
Pfeffer oder andere scharfe Pfeffer/Chilisorten ersetzen).
Ajwain
auch Ajowan, der Königskümmel ist von Ägypten aus nach Indien gelangt, wo er
heute hauptsächlich verwendet wird. Er besitzt eine leichte Schärfe und riecht
und schmeckt durch seinen Inhaltsstoff Thyminol auch nach Thymian, am Ende
hinterlässt er leichte Bittertöne. Wie alle Kümmelartigen Gewürze regt er
Appetit und Verdauung an und unterstützt den Körper bei der Verminderung von
Blähungen, dadurch ist er auch für Linsengerichte (Dal) eine gute Zutat. Er
passt weiterhin sehr gut zu Gemüse wie Kartoffeln aber auch Weißfisch und als
Gewürz für Brotteig. Seine Aromen verstärken sich durch trockenrösten oder
Braten in Ghee (Butterschmalz)
Echter
Schwarzkümmel, der Kalonji, ist mit dem Kümmel nicht verwandt, sondern gehört
zur Pflanzenfamilie der Hahnenfußgewächse. Ursprünglich beheimatet ist er im
Gebiet des heutigen Iraks und der Osttürkei. Er schmeckt anfangs bitter, dann pfeffrig
scharf und hat leichte Noten von Sesam und Kreuzkümmel. Am bekanntesten dürfte
er als Gewürz auf Türkischem Fladenbrot sein und wird dafür auch als Schwarzer
Zwiebelsamen bezeichnet. Nicht verwechseln sollte man den Echten Schwarzkümmel
mit Schwarzer Sesamsaat.
Die
Blätter der Currybaums finden als wichtiger Gewürzbestandteil vor allem in der
Küche auf Sri Lanka und in Südindien Verwendung, sie haben aber nichts mit dem Inhalt
von der außerhalb Indiens als Curry bezeichneten Gewürzmischung zu tun. Man
kann die Blätter ganz verwenden oder aber das daraus gemahlene Pulver (kein
Currypulver!). Benutzt man ganze Blätter (ohne Stil) werden die vorher in Ghee geröstet
oder frisch erst am Ende der Kochzeit hinzugefügt und können später im Essen
verbleiben und mitgegessen werden, da sie sehr dünn sind. Geschmacklich sind
sie komplex fruchtig frisch und etwas nussig. Nicht mit den optisch ähnlichen
Blättern des nur sprachlich verwandten Niembaums verwechseln. Er wird nur für
nur medizinischen Zwecke genutzt. Wer die Blätter frisch bzw. tiefgekühlt kauft,
kann auch die süßlich schmeckenden violetten Beeren zum Kochen verwenden,
allerdings die giftigen Samen im inneren der Beeren entfernen, das sich dieses
nicht vollständig beim Kochen abbaut.
Naan,
eine Brotsorte die von Usbekistan im Norden über Bangladesch im Osten, Sri
Lanka im Süden bis in die kurdische Region der Türkei im Westen verbreitet ist.
Naan ist Handteller groß, rund bis oval, in der Mitte flach und am Rand etwas
dicker und ähnelt dem Türkischen Fladenbrot bzw. Pizzabrot. Es wird aus mit
Joghurt gesäuertem Hefeteig aus Weizenmehl hergestellt, oft findet man auch
noch Hirsemehl darin als ursprüngliche Zutat. In Indien wird es im Tandoor-Ofen
bei sehr hoher Hitze, für nur wenige Sekunden gebacken und bildet dabei seine
typischen großen Blasen im Teig.
Achar
Gosht
20160404toko
Zutaten
Achar Gosht:
1
kg Lamm (aus der Schulter oder Keule ohne Knochen, pariert), in Würfel geschnitten
wie z.B. für Gulasch/Pörkölt
2
+ 2 EL Achar Masala, Zubereitung siehe unten
2 TL Ingwer-Knoblauch-Paste
2 TL Garam Masala, trocken,
ungeröstet
100
g + 200 g Natur-Joghurt (Dahi), 10 % Fett
Bagar
Mischung, Zubereitung siehe unten
5
grüne Chilischoten, klein bis mittelgroß, mittelscharf
2
braune Zwiebeln, mittelgroß, fein gehackt
Ghee
zum Braten
150
g Tomatenfleisch, gewürfelt, ohne Haut und Fruchtkörper
50
g Tomatenmark, 3-fach konzentriert
2–3
Cups Wasser
3
EL Zitronensaft
½
TL Meersalz
1
Bund Korianderblätter, gehackt, nach Gusto
Zutaten
Achar Masala:
2
EL Senfkörner (Rai)
2
EL Fenchelsamen (Saunf)
1
TL Ajwain Samen (Königskümmel)
1
EL Bockshornkleesamen (Methi Dana)
1
EL Koriandersamen, gemahlen
3
TL rotes Chili-Pulver (Kashmiri Mirch) für mildere Variante oder
3 TL rote Chiliflakes, getrocknet für sehr
scharfe Variante
2
EL Kurkuma, gemahlen
1
EL Echter Schwarzkümmel (Kalonji/nigella seeds), grob gemörsert
1
EL Meersalz
Zutaten
Bagar:
2
EL Ghee
10
Curryblätter (Kari Vempu), ganz ohne Stiele
1
TL Kumin (Kreuzkümmel), gemahlen
3
TL Echter Schwarzkümmel (Kalonji), grob gemörsert
3
TL Bockshornkleesamen (Methi Dana), gemahlen
Küchenutensilien:
Mörser
Nitrilhandschuhe
Zubereitung
Achar Masala:
Die
Senfkörner, Fenchelsamen und den Ajwain in der Pfanne ohne Fett rösten bis sie
anfangen zu duften, vom Feuer ziehen und etwas abkühlen lassen, anschließend in
Mörser grob zerreiben. Mit dem Bockshornkleesamen, Koriandersamen, Chiliflakes,
Meersalz und Kurkuma und dem Echten Schwarzkümmel vermischen. Reste lassen sich
unter Luftabschluss und trocken, am besten in einem verschlossenen Glas mit
Twist-off Deckel, aufbewahren.
Zubereitung
Bagar:
Die
Curryblätter in Olivenöl bei mittlerer Hitze anbraten ohne dass sie verbrennen.
Die grünen Chilis (mit Nitrilhandschuhen) der Länge nach aufschneiden und Samen
und Scheidewände entfernen und mit Achar Masala füllen und für 1 bis 2 Minuten
mitbraten. Alles abkühlen lassen und mit den restlichen Gewürzen vermengen.
Zubereitung
Achar Gosht:
Das
Lammfleisch sauber mit Wasser abspülen, anschließend trocken reiben. Hier, eine
Lammschulter parieren, dafür die Silberhaut ähnlichen Teile abziehen und
sichtbare Sehen sowie Fett wegschneiden. Die Knochen auslösen und das Fleisch in
mundgerechte Würfel schneiden. Mit 2 EL des Achar Masala, der
Ingwer-Knoblauch-Paste, Garam Masala und 100 g Joghurt mischen und das Fleisch darin
für mindestens 2 Stunden marinieren.
Ghee
in einem großen Topf erhitzen und die gewürfelten Zwiebeln darin anschwitzen.
Das Lammfleisch aus der Marinade nehmen und mit dem restlichen Achar Masala
bestreuen und zu den Zwiebeln geben und für 10 Minuten schwach mitbraten
lassen. Gewürfelte Tomaten hinzufügen und Tomatenmark einrühren, weite köcheln
lassen bis die Tomatenstücke zu zerfallen beginnen.
Joghurt
und Wasser hinzufügen und das Lammfleisch schmoren (ca. 30 Minuten) bis es
weich ist. Bagar mit den grünen Chilis hinzufügen, untermischen und mit
Zitronensaft und Salz würzen dann noch einmal aufkochen bis sich das Ghee vom
Curry/Masala zu trennen beginnt.
Zum
Anrichten mit Korianderblättern garnieren und nach Gusto das abgetrennte Fett/Ghee
vom Kochen entfernen, Achar Gosht hält sich aber auch gekühlt für mehrere Tage.
Dazu passt Naan oder Basmatireis.
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