Malaiisches
Char Kway Teow, gebratene (char) Reisbadnudeln (Kway Teow), früher ein arme
Leute Essen, hat es sich heute zu einem der Nationalgerichte Malaysias
entwickelt. Ursprünglich von den Einwanderern aus der südchinesischen Provinz
Fujian mitgebracht, hat es sich dort durch die Halal-Richtlinien der großteils
muslimische Bevölkerung gewandelt. Die flachen Reisnudeln werden bei hoher
Temperatur in heller bzw. dunkler Sojasoße mit Chili, Garnelen oder
Herzmuschelfleisch, Schnittknoblauch, Mungobohnensprossen und Tofu im Wok gebraten.
Die chinesisch stämmige Bevölkerung und auch in Singapur wird immer noch
Schweinschmalz zum Braten und frittierte Schweineschwartenwürfel als Zutat
verwendet, die man auch durch Tofu Puffs ersetzen kann.
Je
nach Region Malaysias unterscheiden sich die Zutaten etwas. So werden z.B. für das
Ipoh Char Kway Teow (eine Stadt im
Sultanat Perak ca. 200 km nördlich von Kuala Lumpur) Muscheln oder Krabbenfleisch
und Enteneier, auf dem Malaiischen Teil Borneos helle süße Sojasauce und viele
Zwiebeln und im Süden der Malaiischen Halbinsel auch eine Art Fischfleischpflanzerl
und Chinesische Würste dafür verwendet.
Das
klassischste ist aber das Penang Char Kway Teow, das auf einem Bananenblatt
gereicht wird. Dabei wird kein Rindfleisch verwendet, sondern Tiger Prawns, Muschelfleisch
(Rotfleischige Archenmuschel/Tegillarca granosa [tiefgefroren im Asia-Laden] oder,
da einfacher zu erhalten, Herzmuscheln), Chinesische Wurst, Mungobohnensprossen,
ein Entenei und Curry-Paste (malayisch chili
boh: aus getrockneten und eingeweichten sowie frischen roten Chilis, Thai
Zwiebeln, Erdnussöl und Meersalz).
Chinesische
Wurst ist ein Sammelbegriff, jede Region hat ihre eigenen Rezepte dazu. Hier
passt sehr gut die Kantonesische Lap Cheong, es handelt sich um eine Art grobe
und daumendicke Salami aus Schweinefleisch die mit Rosenwasser, Reiswein und
Sojasauce gewürzt wird. Sie wird anschließend geräuchert und schmeckt ganz
leicht süßlich.
Enteneier
sind intensiver im Geschmack als Hühnereier, aber nicht so einfach zu erhalten.
Das Entenei wird dabei für Penang Char Kway Teow im Wok für 20 Sekunden
gebraten und dann mit den anderen Zutaten vermischt.
Chinesischer
Schnittlauch (koreanisch Buchu oder Thai Soi) oder Schnittknoblauch schmeckt
stärker nach Knoblauch als nach Schnittlauch. Es sind ca. 5 bis 8 mm breite, flache,
grüne Blätter, die am Ende abgerundet sind. Hier kann man sie zum selber ziehen,
auch in Gärtnereien bekommen (nicht die Dolden verwenden und nebenbei, giftig
für Katzen), frische Blätter im Asia Laden (besonders gut bei vorhanden sein
einer Koreanischer Abteilung). Im Frühjahr lassen sie sich sehr gut durch den
Bärlauch ersetzen.
Char
Kway Teow
20170307toko
Zutaten
Marinade:
3
EL Sojasauce, hell
1½
EL Sojasauce, dunkel
1½
EL Austernsauce oder drei Spritzer Fischsauce
2
EL Shaoxing Wein, trocken
1
TL Palmzucker
1
TL Stärkepulver
weißer
Pfeffer aus der Mühle
1
TL Sesamöl, dunkel
1
TL Erdnussöl
Zutaten
Char Kway Teow:
5 Knoblauchzehen, entkeimt und
sehr fein gehackt
5 Stängel Chinesischer
Schnittlauch, längst halbiert und in 2 cm lange Stücke
500
g Kway Teow Reisnudeln (Type Bandnudel)
350
g Rindfleisch (zum Kurzbraten wie z.B. Hüfte), in dünnen Streifen
1 cm Ingwerwurzel, frisch,
geschält und gerieben
Erdnussöl zum Braten
alternative Zutaten nach Gusto:
12 Tiger Prawns, ohne Schale,
in kalten Wasser mit einem EL Zucker mariniert
200 g Rotfleischige Archenmuschel/Tegillarca granosa oder Herzmuschelfleisch
(ohne Schalen)
2 St. Lap Cheong Wurst
(Kantonesische harte grobe Salami), feine schräg geschnittene Scheiben
250 g Mungobohnen Sprossen,
gewaschen
Zubereitung:
Das
Fleisch von größerem Fettabschnitten, Sehnen und Silberhaut befreien und in
feine Streifen schneiden (gegen die Faserrichtung des Fleischs schneiden). In
einer Schüssel das Fleisch für 30 Minuten mit den Marinade-Zutaten bis auf
Sesam- und Erdnussöl durchziehen lassen und dann die beiden Ölsorten zugeben
und nochmal vermischen.
Getrocknete
Reisnudeln in einer Schüssel zweimal mit Wasser bedecken, vorsichtig bewegen um
die lockere Stärke zu lösen und das Wasser abgießen. Frische oder getrocknete
Reisnudeln kochen, so dass sie nicht ganz „al dente“ sind und das Kochwasser
abgießen. Die Nudeln in einem Sieb gut abtropfen lassen.
Im
Wok bei mittlere Hitze etwas Erdnussöl erhitzen und z.B. nach Gusto die
Mungobohnen Sprossen darin kurz andünsten, entfernen und zur Seite stellen. Im
Wok anschließend den Knoblauch braten bis er eine helle goldbraune Farbe hat, die
Frühlingszwiebeln zugeben und. Die Hitze erhöhen und die Reisnudeln unterrühren
und für 4 bis 5 Minuten mitbraten, so dass sie gerade zu bräunen beginnen. Zur
Seite und warm stellen.
Im
Wok nun noch etwas Erdnussöl erhitzen und das Fleisch darin mit der Marinade
und dem Ingwer rundherum anbraten. Temperatur herunter stellen und die
Reisnudeln wieder dazugeben und alles gründlich vermischen, so dass alles gut
mit der Sauce vermengt ist.
Klassisch
auf einem Bananenblatt zusammen mit Reis anrichten.
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