Montag, 17. Juli 2017

Guiso Carrero aus Uruguay – Pichelsteiner aus Südamerika



Grob gesagt ist damit ein Eintopf nach Säumer Art gemeint. Hier wird im Gegensatz zu unserem Pichelsteiner nur Rindfleisch und nicht auch noch Schweine- und/oder Lammfleisch verwendet. Dazu kommen aber ebenfalls Gemüsesorten entsprechend nach ihrer jeweiligen Garzeiten. Die dafür verwendete Brühe ist ebenfalls aus Rindfleisch zubereitet, ähnlich wie die in Schwaben für Pichelsteiner dazu verbreitete Rinderknochenbrühe. Typisch ist aber, die am Ende des Kochvorgangs vorhandene dicke sämige Konsistenz der beiden Eintöpfe. Die Nudeln sind nicht unbedingt nötig, mehr eine neuzeitliche Ergänzung, wenn ohne, dann offen ohne Deckel kochen, da sonst die Sauce nicht redutiert. Wer etwas mehr Zeit hat, kann dies auch einmal mit einem Stück von der Wade zubereiten.

Von der Popularität her betrachtet entspricht es mehr dem „Mac and Cheese“ auf Urugay Art, denn es ist einer der verbreitetesten Eintöpfe in dieser Gegend, wobei Argentinier ebenso Anspruch auf den kulinarischen Ursprung dieses Gericht geltend machen werden. Er existiert bereits seitdem die Fuhrleute von Montevideo oder am Río de la Plata startend, durch die Pampaslandschaft zogen und dieses Ur-Eintopfgericht entwickelten, damals natürlich noch mit anderen Zutaten wie dem Dörrfleisch. Dieses Gericht ist natürlich mehr etwas für kalte Tage, wie sie gerade auf der Südhalbkugel herrschen.






Guiso Carrero aus Uruguay
20170717toko




Zutaten:

500 g mageres Rindfleisch, in mundgerechte Würfel, vorzugsweise Semerrolle (weißes Scherzel)
ÖL zum Braten
2 Zwiebeln, braun, fein gewürfelt
1 Gemüsepaprika, grün, kleine gewürfelt
150 cl Weißwein, trocken
350 cl Rinderbrühe
2 Knoblauchzehen, jung, entkeimt, fein gehackt
3 Lorbeerblätter, getrocknet
1 TL Mexikanischer Oregano getrocknet und gerebelt
½ TL Thymian, getrocknet und gerebelt
2 Karotten, halbiert und in Scheiben geschnitten
150 g Kürbis, z.B. Hokkaido
2 Kartoffeln, festkochen, roh und in kleine Würfel geschnitten
2 Zuckermaiskolben, roh, in fingerbreite Ringe geschnitten
350 g Fleischtomate, ohne Samen, kleine gewürfelt
2 EL Tomatenmark, 2-fach konzentriert
250 g Nudeln, Hörnchen oder kleine Makkaroni, nach Gusto
Paprikapulver
Chiliflakes
Meersalz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle



Zubereitung:

Das Rindfleisch in einem Topf von allen Seiten gut anbraten, die Zwiebel- und Paprikawürfel unterrühren und die Zwiebeln glasig anschwitzen. Mit Weißwein ablöschen und etwas einkochen lassen. Mit Rinderbrühe aufgießen, Knoblauch, Lorbeerblätter, Oregano und Thymian dazugeben und die Brühe wieder zum kochen kommen lassen. Hitze reduzieren und mit leicht aufgelegtem Deckel für 60 Minuten schmoren lassen. Immer wieder den Flüssigkeitsstand kontrollieren und bei Bedarf nachgießen.

Anschließend kleingeschnittene Karotten, Kürbisstücke und Maiskolben dazugeben und alles verrühren. Wenn Flüssigkeit fehlt, nochmals etwas Rinderbrühe nachgießen. Wenn alles wieder köchelt, die Tomatenviertel unterheben und ebenfalls die beiden Löffel Tomatenmark darin verrühren. Nun die Nudeln dazu schütten und langsam bissfest köcheln lassen. Die Flüssigkeit wird jetzt von den Nudeln aufgesogen und es entsteht eine sämige eingedickte Sauce.

Mit Paprikapulver, Chiliflakes, Meersalz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle abschmecken.






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen