Grob
gesagt ist damit ein Eintopf nach Säumer Art gemeint. Hier wird im Gegensatz zu
unserem Pichelsteiner nur Rindfleisch und
nicht auch noch Schweine- und/oder Lammfleisch verwendet. Dazu kommen
aber ebenfalls Gemüsesorten entsprechend nach ihrer jeweiligen Garzeiten. Die dafür
verwendete Brühe ist ebenfalls aus Rindfleisch zubereitet, ähnlich wie die in
Schwaben für Pichelsteiner dazu verbreitete Rinderknochenbrühe. Typisch ist aber,
die am Ende des Kochvorgangs vorhandene dicke sämige Konsistenz der beiden Eintöpfe.
Die Nudeln sind nicht unbedingt nötig, mehr eine neuzeitliche Ergänzung, wenn ohne, dann offen ohne Deckel kochen, da sonst die Sauce nicht redutiert. Wer etwas mehr Zeit
hat, kann dies auch einmal mit einem Stück von der Wade zubereiten.
Von
der Popularität her betrachtet entspricht es mehr dem „Mac and Cheese“ auf
Urugay Art, denn es ist einer der verbreitetesten Eintöpfe in dieser Gegend,
wobei Argentinier ebenso Anspruch auf den kulinarischen Ursprung dieses Gericht
geltend machen werden. Er existiert bereits seitdem die Fuhrleute von
Montevideo oder am Río de la Plata startend, durch die Pampaslandschaft zogen
und dieses Ur-Eintopfgericht entwickelten, damals natürlich noch mit anderen
Zutaten wie dem Dörrfleisch. Dieses Gericht ist natürlich mehr etwas für kalte
Tage, wie sie gerade auf der Südhalbkugel herrschen.
Guiso
Carrero aus Uruguay
20170717toko
Zutaten:
500
g mageres Rindfleisch, in mundgerechte Würfel, vorzugsweise Semerrolle (weißes
Scherzel)
ÖL
zum Braten
2
Zwiebeln, braun, fein gewürfelt
1
Gemüsepaprika, grün, kleine gewürfelt
150
cl Weißwein, trocken
350
cl Rinderbrühe
2
Knoblauchzehen, jung, entkeimt, fein gehackt
3
Lorbeerblätter, getrocknet
1
TL Mexikanischer Oregano getrocknet und gerebelt
½
TL Thymian, getrocknet und gerebelt
2
Karotten, halbiert und in Scheiben geschnitten
150
g Kürbis, z.B. Hokkaido
2
Kartoffeln, festkochen, roh und in kleine Würfel geschnitten
2
Zuckermaiskolben, roh, in fingerbreite Ringe geschnitten
350
g Fleischtomate, ohne Samen, kleine gewürfelt
2
EL Tomatenmark, 2-fach konzentriert
250
g Nudeln, Hörnchen oder kleine Makkaroni, nach Gusto
Paprikapulver
Chiliflakes
Meersalz
und schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Zubereitung:
Das
Rindfleisch in einem Topf von allen Seiten gut anbraten, die Zwiebel- und
Paprikawürfel unterrühren und die Zwiebeln glasig anschwitzen. Mit Weißwein
ablöschen und etwas einkochen lassen. Mit Rinderbrühe aufgießen, Knoblauch, Lorbeerblätter,
Oregano und Thymian dazugeben und die Brühe wieder zum kochen kommen lassen. Hitze
reduzieren und mit leicht aufgelegtem Deckel für 60 Minuten schmoren lassen.
Immer wieder den Flüssigkeitsstand kontrollieren und bei Bedarf nachgießen.
Anschließend
kleingeschnittene Karotten, Kürbisstücke und Maiskolben dazugeben und alles
verrühren. Wenn Flüssigkeit fehlt, nochmals etwas Rinderbrühe nachgießen. Wenn
alles wieder köchelt, die Tomatenviertel unterheben und ebenfalls die beiden Löffel
Tomatenmark darin verrühren. Nun die Nudeln dazu schütten und langsam bissfest
köcheln lassen. Die Flüssigkeit wird jetzt von den Nudeln aufgesogen und es
entsteht eine sämige eingedickte Sauce.
Mit
Paprikapulver, Chiliflakes, Meersalz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle
abschmecken.
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