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Sonntag, 18. Februar 2018

Suan Cai / Jie Cai - Fermentierter Brauner Senfkohl oder Chinakohl


Suan cai ist vermutlich die erste und somit älteste bewusste Herstellung von Sauerkraut, um Kohl auf diesem Planeten haltbar zu machen. Zeitgleich mit der Kultivierung des Chinakohls, einer Kreuzung aus Pak Choi bzw. Chinesischem Senfkohl und Rübe, im 5. Jahrhundert, begann man ihn auch milchsauer zu fermentieren. Ungefähr ab dem 15. Jahrhundert wurde Chinakohl auch in Korea angebaut und damit die dortige Kimchi Tradition begründet, Japan folgte im 19. Jahrhundert mit seinem Hakusaizuke.

Suan cai 酸菜 oder suan tsai unterscheidet sich in seiner Zubereitung nach einer Nordostchinesischer (Suan cai) mit der Verwendung von einer Art Chinakohl und der Südostchinesischer Art (Jie cai) unter Nutzung der Blätter des Braunen Senfs. Obwohl der Suan cai nur mit Salz michsauer fermentiert wurde schmeckt er nur etwas sauer aber nicht salzig. Der Chinakohl schmeckt an den Blattrippen dann sogar ganz leicht süßlich. Vom Jie cai gibt es unterschiedliche Arten, in der Regel sind die in der Nähe der Küste wachsenden Sorten dicker und fleischiger, ähnlich einem länglichen Pak Choi, als die inländischen Varietäten.

Pao cai  泡菜 aus der Szechuan-Küche dagegen besteht vor allem aus Chinakohl, Karotte, einer langen Bohnensorte, Daikon, Ingwer und natürlich Chilis und Gewürzen.

Sauberkeit und Hygiene ist ein Muss bei der eigenen Fermentierung, ansonsten nimmt die Anzahl der nicht erwünschten Bakterien so schnell zu, dass das Lebensmittel bereits vorher verdirbt. Auch bei der Entnahme immer mit sauberen Hilfsmitteln arbeiten und nicht einmal schnell mit den Fingern hinein greifen.

Wer Suan cai bereits fertig milchsauer fermentier im Asia-Laden kauft, legt ihn in Wasser mit einem Schuss Reisessig, um das überschüssige Salz aufzulösen und verwendet ihn dann nach Rezept. Reste für die spätere Verwendung kühl lagern. eingeschweißter Suan cai hält Monate, auch ungekühlt.

Suan cai passt als Beilage zu Eintöpfen, auf eine Ramen auf Rinderbasis, zu gebratenen Sepien oder mit Tofu.









Suan cai / Jie cai
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Zutaten nach der Art von Nordost China:

Chinakohl
Stein- oder Meersalz, fein




Zutaten nach der Art von Süd-Ost China (Jie Cai) :

Brauner Senf (Senfkohl), nur die Blätter
Stein- oder Meersalz, fein




Küchenutensilien:

Tongefäß (wie für Sauerkraut)




Zubereitung nach der Art von Nordost China:

Vom Chinakohl die kaputten und beschädigten äußeren Blätter entfernen und einmal der Länge nach halbieren. Nun den Chinakohl kurz in kochendem Wasser blanchieren, herausnehmen und abtropfen lassen. Für mindestens einen halben Tag trocknen lassen.

Tipp: Zum Trocknen den halbierten Kohl einfach auf einer Wäscheleine oder den Steg eines Kleiderbügels hängen. Nicht in die direkte Sonne hängen.

Auf der Schnittfläche stark salzen, etwa einen halben Teelöffel Salz je Hälfte und in einem Tonkrug eng und gepresst aneinander schlichten. Abschließend abdecken und mit Gewichten beschweren. Nicht mit Wasser aufgießen, der Chinakohl sollte genügend Flüssigkeit abgeben, sicherheitshalber aber nach einem Tag kontrollieren, dass er vollständig mit Flüssigkeit bedeckt ist. Dies ist zwingend für eine erfolgreiche milchsaure Fermentierung! An einem kühlen Ort für mindestens 2 bis 3 Wochen milchsauer fermentieren lassen.

Für kleine Mengen kann man den Chinakohl auch in einem Gefäß mit Reiswasser (reines Wasser das für das Waschen des Resi verwendet wurde) ansetzen. Man rechnet mit einem halben bis dreiviertel Teelöffel Salz pro mittelgroßen Chinakohl. Auch hier muss das Reiswasser den Chinakohl vollständig bedecken. Bei kühler Zimmertemperatur dauert es ungefähr sechs (mit salzigem Reiswasser) bis neun Tage (reines Salzwasser) um gute Ergebnisse zu erzielen. Das Weiße des Chinakohls hat dann seine Farbe von weiß in goldgelb geändert, die Blätter von grün in ocker. Das Wasser kann wenn es neutral riecht erneut verwendet werden, die Salzmengen bleiben die selben.




Zubereitung nach der Art von Süd-Ost China (Jie Cai):

Wie oben bei der Art von Nordost China, nur für ein einfacheres Trocken einen kleinen Teil der Wurzel an den Blättern lassen, damit man sie einfacher zu trocknen aufhängen kann, dann den Wurzelabschnitt entfernen. Hier reichen in der Regel auch schon drei bis vier Stunden, gerade an heißen Tagen können die dünnen Blätter sonst schnell vertrocknen (schattig trocknen!).

Jie Cai kann auch bei Zimmertemperatur milchsauer fermentieren.


















Dienstag, 30. Mai 2017

Tamatar ka Achar



Tamatar ka Achar ist ein pickled chutney auf Tomaten und Tamarinden Basis mit einem süßen und zugleich feinherben spritzigen Geschmack. Es kann vielfältig in der Küche eingesetzt werden, schmeckt aber auch mit Fladenbrot nur so gedippt. Nicht zu verwechseln mit einem grünen Tomaten Chutney. Tamatar ka Achar passt sehr gut z.B. zu gedämpften Reis mit gelben Linsen, Bengali Moong Dal.

Die dafür benötige süß-sauer schmeckende und mit typischen Eigengeschmack versehene Tamarinde, auch Indische Dattel genannt, ist die Schote/Hülse des Tamarindenbaums. Die zwischen 7 und 20 Zentimeter langen beige-braunen Schoten sind mit einem Fruchtfleisch, der Pulpe oder Fruchtmark gefüllt, in dem runde Samen eingebettet sind. Es gibt zwei Sorten von Tamarindenpulpe, ein Saures mit braun bis schwarzer Färbung und ein etwas „süßeres“ das weniger Säure enthält. Beide Sorten bestehen bis zur Hälfte aus natürlich gebildetem Zucker, nur der Säuregrad variiert. Süße Tamarinden, kann man auch mit etwas Glück im Ganzen im Asia-Laden finden. Aus West-Afrika kommt zudem die grüne unreife Fruchtpulpe, die sehr sauer ist und noch keinen Zucker gebildet hat. Sie wird eigentlich nur zum Konservieren verwendet.

Tamarindenpulpe ist sehr zäh, fast fest, ähnlich dem Nougat aus dem Mittelmeerraum und muss erst eingeweicht werden. Dazu die Pulpe mit der gleichen Volumenmenge heißem Wasser für 15 Minuten einweichen. Dann die Pulpe abtropfen lassen und so gut es geht am besten von Hand die darin noch befindlichen Samen (von der Form Wacholderbeeren ähnlich) entfernen.

Beim Kauf darauf achten, dass man Pulpe und nicht das Mark der Tamarinde erhält. Das Mark der Tamarinde sind die gerösteten und gemahlenen Samen, die vor allem in Südostasien in der Küche Verwendung finden aber z.B. auch Bestandteile von Barbecue-Saucen oder der Worcestershiresauce sind. Sie besitzen wegen ihres hohen Pektingehalts
ebenfalls eine sehr gute Gelierfähigkeit.

Bei den schwarzen Urid Bohnen spricht man von Linsen wenn diese geschält und halbiert sind.








Tamatar ka Achar
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Zutaten:

1 kg Tomaten, aromatische und reife Sorte
4 EL Tamarindenpulpe, eigeweicht s.o.
100 ml Senföl
Vogelaugenchilis (Bird’s eye), getrocknet, nach Gusto
1 EL schwarzer Senfsamen
1 EL Chana Dal/halbe Kichererbsen, nach Gusto
1 EL Urid Dal Chilka/Urdbohnen, geschält und halbiert, nach Gusto
8 Curryblätter, grob zerteilt
2 Lorbeerblätter
2 TL Kurkuma
1½ TL Kashmiri Mirch, rotes Chili Pulver (nach Gusto)
1 TL Meersalz, fein
8 EL Süße Tamarinde, ohne Schale, große Samen entfernt
120 g Palmzucker, weich



Küchenutensilien:

Kadhai oder Wok mit Senföl erhitzen



Zubereitung:

Tomaten säubern, Stilansatz und Samenstränge entfernen, je nach Größe vierteln oder achteln und abtropfen lassen.

Die Tamarindenpulpe mit der gleichen Volumenmenge heißem Wasser für 15 Minuten einweichen, Wasser abgießen und die Pulpe abtropfen lassen und so gut es geht am besten von Hand, die darin noch befindlichen Samen entfernen.

In einem Wok das Senföl erhitzen und die Chilis, schwarzen Senfsamen sowie nach Gusto halbierten Kichererbsen und Urid Linsen darin anrösten. Hitze reduzieren und darauf achten, dass nichts anbrennt. Wenn der Senfsamen zu knacksen bzw. springen beginnt, die Curry- und Lorbeerblätter dazu geben und alles für 10 Sekunden anrösten. Die Tomatenstücke darüber geben und für zwei Minuten alles miteinander verrühren.

Mit Kurkuma, Kashmiri Mirch und Meersalz würzen und die Hitze auf mittlere Stufe herunterschalten. Wenn die Tomaten beginnen Saft abzugeben, die eingeweichte Tamarinde, süße Tamarinde und den Palmzucker unterrühren und für 10 bis 15 Minuten köcheln lassen, so dass das Wasser verdampfen kann und die Masse klebrig dicklich einkocht. Hitze wegnehmen und abkühlen lassen.

Hält gekühlt, mit etwas zusätzlichem Senföl vermischt, in einem sauberen Glas bis zu drei Wochen.






Donnerstag, 24. April 2014

Sweet Pickle Relish



Sweet Pickle Relish
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Zutaten Sweet Pickle Relish:

1 kg Salatgurken bzw. Schlangengurken, geschält ohne Samen und Fruchtfächer, feine Würfeln
1 roter Gemüsepaprika, fleischig ohne Haut, Sehnen und Kerne, feine Würfel
1 große weiße Zwiebel, mild, feine Würfel
40 g Meersalz, fein
1 1/2 TL Mais-Stärke
100 ml Apfelessig
450 g weißer Kristallzucker, fein
100 g Blütenhonig
¼ EL Kurkuma bzw. Gelbwurz, gemahlen
Selleriesalz
Muskatnuss, frisch gerieben
weißer Pfeffer aus der Mühle



Küchenutensilien:

sterile kleine Einmachgläser mit Schraubverschluß
passende Twist off Deckel




Zubereitung Sweet Pickle Relish:

Die Salatgurken am Stil und Blütenansatz abschneiden, schälen und der Länge nach halbieren. Mit einem Löffel die Kerne mit dem weichen Fruchtfleisch entfernen und in kleine Würfel schneiden. Wer einen Mixer benutzt, immer nur einmal kurz daraufdrücken, dabei keinen Brei produzieren und dann alles wieder mit einem Spatel vermischen. Solange widerholen bis alles fein gehackt ist.

Ebenso den Paprika und die milde Zwiebel in feine Würfel schneiden, anschließend alles in einer Schüssel miteinander vermischen und mit dem Meersalz würzen. In ein Sieb geben und für eine Stunde abtropfen lassen. Am Schluss leicht mit einem breiten Kochlöffel am Sieb anpressen, damit der letzte Saft abtropft.

Die Maisstärke mit dem Essig mischen und gut verrühren und alles in einem großen Topf bei mittlerer Hitze aufkochen und mit dem Zucker, dem Honig und Gewürzen vermischen. Wenn die Flüssigkeit anfängt Blasen zu werfen und klar ist, das Gemüse dazugeben und für 10 Minuten köcheln lassen.

Direkt in mit kochendem Wasser ausgespülte Einmachgläser geben, Twist off Deckel aufsetzen und fest verschließen und auf dem Kopf stehend auskühlen lassen. Noch verschlossen beträgt die Haltbarkeit die ganze Sommersaison und nach dem Öffnen im Kühlschrank für mindestens 4 Wochen.









Mittwoch, 23. April 2014

Sweet Relish

sweet relish aus Gewürzgurken, Zwiebeln, Paprika und Gewürzen


Sweet Relish und Sweet Pickle Relish, passend für Hot Dogs, Burger, Sandwichs und Kartoffelsalat. Man kann sie für unter der Woche schnell herstellen, siehe das Sweet Relish oder aber auch etwas aufwendiger aber auch haltbar im Einmachglas, siehe das Sweet Pickle Relish.

Im Übrigen, von Hand geschnittenes Gemüse ist gleichmäßiger und feiner geschnitten als das Gemüse, das kleingeschnitten aus dem elektrischen Zerkleinerer kommt. Hier besteht auch die Gefahr, dass das Gemüse nicht gleichmäßig kleingeschnitten wird und so ein Teil bereits matschig und der andere noch zu groß ist. Wer also genug Zeit hat, ist mit der Handarbeit besser bedient.





Sweet Relish
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Zutaten Sweet Relish:

300 g Cornichons, nicht zu sauer oder kleine süße Gürkchen
¼ roter Gemüsepaprika, fleischig ohne Haut, Sehnen und Kerne, nach Gusto
1 mittelgroße braune Zwiebel, mild, feine Würfel
½ EL Olivenöl zum Dünsten
Gurkensud in dem die Gurken eingelegt waren, abgesiebt
2 TL Mais-Stärke
45 g brauner Zucker, fein
2 EL Blütenhonig
5 EL Apfelessig
¼ EL Kurkuma bzw. Gelbwurz, gemahlen
½ EL Meersalz, fein
Selleriesalz
Muskatnuss, frisch gerieben
weißer Pfeffer aus der Mühle



Küchengeräte Sweet Relish:

wenn nicht von Hand, ein elektrischer Zerkleinerer




Zubereitung Sweet Relish:

Den Paprika mit dem Sparschäler schälen oder abflammen, um die Haut zu entfernen und (im Zerkleinerer) zusammen mit den Cornichons fein schneiden. Die klein gewürfelte Zwiebel mit dem Olivenöl bei mittlerer Hitze glasig dünsten, dann den braunen Zucker und den Honig unterrühren. Das Stärkepulver mit dem zimmerwarmen Gurkensud anrühren und zu den Zwiebeln geben und einmal kurz aufkochen lassen damit die Stärke quellen kann. Von der Platte ziehen und die fein gehackten Paprika und Cornichons untermischen. Mit Apfelessig, Kurkuma, Sellerie- und Meersalz, frisch gemahlenen weißen Pfeffer, frisch geriebener Muskatnuss abschmecken. In ein Glas füllen, fest verschließen und für 48 Stunden im Kühlschrank durchziehen lassen. Hält dort anschließend verschlossen für ca. 2 Wochen.


sweet relish aus Gurken, Zwiebeln, Paprika und Gewürzen