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Samstag, 31. März 2018

Pastel de Cabracho



Der Cabracho, bei uns Roter Drachenkopf genannt, ist ein gesuchter und hochwertiger Speisefisch. Er wird zu den Skorpionfischen gezählt und ist mit dem Rotbarsch und Knurrhahn verwandt, die sich auch als Alternative anbieten wenn dieser nicht erhältlich ist. Er wird eigentlich hauptsächlich wegen seines intensiven Aromas für Fischsuppen und Eintöpfe verwendet (s.a. Bouillabaisse). Wenn der Drachenkopf vom Händler ausgenommen wird, unbedingt die hoch aromatische Leber mitgeben lassen! Beim Anfassen aufpassen, die hinteren Stachel enthalten ein Eiweißgift, dass sich erst beim Kochen abbaut.

Die Paprikasorte Pimiento del Piquillo de Lodosa ist in etwa 7 bis 10 cm lang, intensiv rot und von kegelförmiger, zur Spitze hin zulaufender Form. Diese Sorte kommt aus Ribera Baja von den fruchtbaren Böden am Ebro der Provinz Navarra und zählt zu einer der beliebtesten Paprika Sorten Spaniens. Das fleischige und auch feste Fruchtfleisch besitzt wenn sie geräuchert und die Haut entfernt wurde, einen süßlichen und milden Geschmack, mit einem rauchigen Hauch, roh schmecken sie allerdings bitter und sind sehr hart. Bei uns sind sie in Gläser oder flachen Dosen verpackt erhältlich. Häufig begegnet man ihnen gefüllt mit Krebsfleisch, Sardinen, Thunfisch, Fleisch, Pilzen oder Käse gefüllt auf Tapas-Platten.






Semana Santa/Karwoche
Pastel de Cabracho
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Zutaten:

1 kg bzw. ein ganzer Roter Drachenkopf/Rascasse rouge oder Großer roter Knurrhahn
Wasser zum Kochen
1 braune Zwiebel, mittlere Größe, fein gehackt
1 Stange Lauch, geputzt, grobe Ringe
1 Bundkarotte, geschält und in Scheiben
2 Lorbeerblätter, frisch, geknickt
5 schwarze Pfefferkörner, ganz
5 Wacholderbeeren, angedrückt
125 ml Weißwein, nach Gusto
Olivenöl, extra vergine
225 ml Schlagrahm/-sahne
6 Hühnereier, Klasse L, verschlagen
250 g Concassée von der Fleischtomate
80 g Pimiento del Piquillo oder zur Not eingelegte Paprika, ohne Haut, mit der Gabel zerdrückt
Meersalz, fein und Weißer Pfeffer aus der Mühle
Süßrahmbutter
Semmelbrösel


Zubereitung:

Die Grundbrühe zubereiten, dafür Wasser in einem großen Topf (Fisch muss hinein passen) zum kochen bringen, Zwiebel, Lauch, Bundkarotte, Lorbeerblätter, Wacholderbeeren, Pfefferkörner und nach Gusto Weißwein hinzugeben und für 20 Minuten köcheln lassen. Temperatur zurückschalten, so dass das Wasser nur wallt und den ausgenommenen Fisch im Ganzen darin für 12 bis 15 Minuten ziehen lassen.

Das Tomaten Concassée vorbereiten.

Den Fisch herausnehmen, abtropfen und abkühlen lassen, die Brühe aufbewahren. Das Fleisch von der Karkasse nehmen und in sehr kleine Stücke zerteilen.

Das Backrohr auf 180° C, Umluft vorheizen. Eine passende Form (z.B. kleine Königskuchenform) mit Butter ausreiben und mit Semmelbröseln ausstreuen. Den Schlagrahm in einem Topf erhitzen und die Tomaten Concassée und Paprika und anschließend die Fischstück hinzufügen. Alles solange gut vermischen bis alles zerfallen ist und dann die verschlagenen Eier zugeben. Mit Meersalz du Pfeffer abschmecken.

Für 65 bis 75 Minuten auf der Mittleren Schiene stocken lassen. Aus dem Backrohr nehmen und in der Form auskühlen lassen.  

Kühl in Scheiben zu Weißbrot servieren. Dazu passt eine Rouille, Vinaigrette mit Sherry-Essig oder auch eine Sauce auf Mayonnaisebasis.





Freitag, 17. November 2017

Mais-Pudding / Corn Pudding / Thanksgiving - Erntedank Beilagen



Was wir als modernen Pudding kennen, eine fast immer süße gestockte Creme aus Stärke, Grieß oder Mehl und Eiern ist von der Bedeutung gänzlich anders, als dass was die Briten und Amerikaner heute noch darunter verstehen. Dort wurde ein Pudding anfänglich aus den Basiszutaten Fett (oft Talg), Mehl und vor allem Brot zubereitet und später erst mit weiteren Zutaten wie Innereien, Fleisch, Gemüse oder Meeresfrüchten verfeinert. Darunter verstehen wir wiederum mehr eine Zubereitung die in Richtung eines Serviettenknödels geht. Beide haben wahrscheinlich ihren Ursprung in der Bezeichnung des französischen Begriffs für Blutwurst (boudin noir).

Was uns in Form von Pudding-Pulver das Leben vereinfacht, ist den Amerikanern ihr Cornbread Mix. Eine Mischung aus Weizenmehl, Backpulver und Salz. Diese Mischung, hier noch mit etwas Stärke als Homemade-Mix aufgelistet, ist ebenfalls Basis für den Mais-Pudding. Aus der indigenen Kochkultur Amerikas stammt der baked indian pudding, eine polentaartige Maismehl-Milch Masse aus dem Süden, kombiniert mit der Süße des nördlichen Ahornsirups.

Wer den Corn-Pudding lieber herzhafter möchte, reduziert die Menge an Zucker oder gibt in Richtung Tex-Mex gehend kleingehackte grüne Chilis dazu.











Gebackener Mais-Pudding für Erntedank / Thanksgiving
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Zutaten:

175 g Weizenmehl, Type 405, gesiebt
125 g Polentamehl, weiß, fein
1 EL Backpulver
1 EL Maisstärke (optional)
½ TL Meersalz, fein
125 g Süßrahmbutter, zimmerwarm
90 g Kristallzucker, fein
175 g Sauerrahm
75 ml Crème double
3 Hühnereier, Klasse M
450+450 g Gemüsemais, Konserve, abgetropft
125 ml Magermilch, 1.5% Fett
Meersalz und weißer Pfeffer aus der Mühle
Fett für die Auflaufform
4 Frühlingszwiebeln, in schmalen Scheiben
250 g Pizzamozzarella, gerieben, nach Gusto




Küchenutensilien:

Stabmixer
elektr. Handmixer
Auflaufform/Reine




Zubereitung:

Backrohr auf 180° C, Ober- und Unterhitze vorheizen. Auflaufform fetten. Die Hälfte des abgetropften Mais mit dem Stabmixer grob pürieren. Weizenmehl, Polentamehl, Backpulver, Meersalz und optional Maisstärke (wer es fester und nicht so cremig mag) miteinander vermengen.

Zucker mit der Butter schaumig aufschlagen, dann einzeln die Eier unterheben und alles mit dem Sauerrahm und der Crème double vermischen. Mehlmischung dazugeben und zu einer homogenen Masse vermengen, anschließend die Milch mit dem Gemüsemais sowie nach Gusto die Frühlingszwiebeln unterheben. Mit weißem Pfeffer und wenig Meersalz abschmecken. 10 Minuten raten lassen und dann alles gleichmäßig in der Auflaufform verteilen und Luftblasen darin beim einfüllen vermeiden. Ebenfalls nach Gusto mit geriebenem Pizzamozzarella bestreuen.

Für ca. 40 bis 45 Minuten im Backrohr auf der mittleren Schiene backen bis die Oberfläche anfängt zu bräunen und die Masse gestockt ist (Stäbchenprobe). Wenn Mozzarella verwendet wird, nach 25 Minuten nachsehen wie braun die Oberfläche ist und dann gegeben falls mit Aluminiumfolie abdecken.








Montag, 16. Oktober 2017

Quitten Pumpernickel-Pudding mit Karamellsauce / Westfälischer Pudding



Pumpernickel aus dem westfälischen, ist ein Sauerteig-Vollkornbrot aus Roggenbackschrot, Roggenvollkornschrot und ganzen Roggenkörnern (Brühstück) sowie wenn gewollt, aus einem erlaubten bis zu 10 prozentigen Anteil an dunklem Roggenmehl. Durch langes backen in Dampfkammern von mindestens 16 Stunden entstehen durch die Maillard-Reaktion die typischen Röstaromen und nicht etwa durch karamellisieren des enthalten Zuckers, dafür ist der Backvorgang nicht heiß genug. Es schmeckt süß-säuerlich und ist von der Konsistenz saftig-feucht und bröckelig fest, zudem fehlt ihm eine ausgeprägte Rinde bzw. Kruste.









Quitten Pumpernickel-Soufflé – Westfälischer Pudding
mit Karamellsauce
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Zutaten:

325 g Pumpernickel, in Scheiben, altbacken und zerbröselt
90+20 g Süßrahmbutter, zimmerwarm
90 g Rohrzucker, braun
125 ml Vollmilch
6 Eigelb vom Hühnerei, Klasse L
6 Eiweiß vom Hühnerei, Klasse L
1 Prise Meersalz
200 g Quittenbrot, fein gewürfelt, siehe hier
½ EL Weizenmehl, Type 405
80 g Mandel, ohne Haut, fein gerieben
75 g Zartbitterschokolade, grob geraspelt
1 TL grüne Kardamomkapseln, davon nur die Samen, trocken geröstet und gemörsert
½ TL gestrichen, Ceylon Stangenzimt, trocken geröstet und gemörsert
½ TL gestrichen, Gewürznelken, trocken geröstet und gemörsert
½ TL gestrichen, Piment, trocken geröstet und gemörsert
½ TL Ingwerknolle, frisch gerieben
1 TL Vanille Extract
3 EL Brandy oder dunkler Rum
Wasser für das Wasserbad
225 g Kristallzucker für die Karamellsauce
75 ml Wasser, heiß für die Karamellsauce
4 EL Quittenbrot für die Karamellsauce




Zubereitung:

Die Gewürze in einer beschichteten Pfanne ohne Fett anrösten, bis sie zu duften beginnen. Abkühlen lassen und im Mörser fein zerreiben. Das Backrohr auf 180° C, Ober- und Unterhitze vorheizen.

Pumpernickelscheiben zerbröseln und in einer beschichteten Pfanne bei niedriger Hitze trocken rösten und abkühlen lassen. Quittenbrot in kleine Würfel schneiden und die Würfel gut auf allen Seiten bemehlen.

Den Zucker mit der weichen Butter schaumig rühren und dann die Eigelb untermischen. Milch, Quittenbrot, Mandeln, Zartbitterschokolade und die gemörserten Gewürze, Vanille Extract, Brandy sowie das zimmerwarme zerbröselte Pumpernickel unterheben. Für 20 Minuten rasten lassen. Eiweiß mit einer Prise Salz zu sehr steifem Schnee schlagen und erst ein Drittel mit der Masse mischen, dann den restlichen Eischnee vorsichtig unterheben.

Nach Gusto Soufflé-Förmchen oder eine Auflaufform fetten und mit Semmelbröseln ausstreuen, anschließend die Pumpernickel-Masse hineingeben. Mit Aluminiumfolie abdecken, matte Seite nach oben und auf ein tiefes Backblech setzten und auf der unteren Schiene ins Rohr schieben. Tiefes Backblech mit heißem Wasser aufgießen und für 45 bis 55 Minuten backen bzw. garen lassen. Mit einem Holzstäbchen am Backzeitende die Puddingprobe machen.

Karamellsauce: Zucker hellbraun karamellisieren und vorsichtig mit heißem Wasser aufgießen und den Karamell darin auflösen mit etwas Quittenbrot binden.