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Mittwoch, 6. September 2017

Wareniki aus der Ukraine mit Pilz-, Kartoffel-, Sauerkraut / Wirsing- und Kirschfüllung



Wareniki, gefüllte Teigtaschen sind in der Ukraine ein Nationalgericht und ebenso in allen restlichen Staaten der ehemaligen Sowjetunion weit verbreitet. Sie sind verwand mit den Polnischen Piroggen und ebenfalls mit den Sibirischen Pelmeni. Während Pelmeni häufig kleiner und als Suppeneinlage zubereitet werden, Piroggen (in Ostpreußen Kurländischer Speckkuchen genannt) meist klein gehacktes Fleisch oder Speck, Quark und Weißkäse enthält, besteht die Füllung der Wareniki meistens aus Weißkraut, Sauerkraut oder gestampften Kartoffeln zusammen mit Quark, Pilzen oder gekochtem Fleisch. Der Teig besteht bei allen drei Teigtaschen aus einer Mischung aus Weizenmehl, Salz, Wasser und Ei. Piroggen können alternativ auch aus Hefeteig zubereitet werden. Lediglich die Karelische Pirogge aus Finnland wird immer mit einem hauchdünnen Teig aus Roggenmehl und Wasser zubereitet.

Dann hält sich noch hartnäckig das Gerücht, die Wareniki stammen eigentlich aus der Türkei und dort von den aber da leider unbekannten Djuschwara ab, dass einzige was ungefähr passt, sind die usbekisch-turkmenischen Warack-Tschutschwara mit Schaffleischfüllung, die dort mit einem Klecks Susma (einem Sauerquark) verfeinert in einer Suppe schwimmen. Dann noch die Georgischen Chinkali, sie besitzen zwar denselben Basisteig werden aber rund und faltig zu kleinen Säckchen geformt und sind mit gehacktem Fleisch gefüllt. Dadurch ähneln sie eigentlich mehr einem chinesischen Dim Sum wie Tāngbao, Xiaolongbao oder südchinesischen Mantou. Alle sind zusätzlich mit Brühe gefüllt, die zuerst geschlürft wird. Die Spitze der Chinkalisäckchen wird gar nicht verzehrt, da sie hart sind und dienen bei der späteren Abrechnung nur mehr der Zählung der bereits verspeisten Chinkali.

Sauerkraut Wareniki können auch ohne Wirsing und dafür mit fein geriebener Karotte, ganz fein geschnittenem Lauch und zerstoßenem Kümmel zubereitet werden. Wer Wareniki mit Sauerkraut und vorher getrockneten Pilzen kochen will, vermahl einige getrocknete Pilze zu Pulver und weicht den Rest ein und mischt beides mit dem Sauerkraut.

Bei dem Wareniki mit Sauerkirschfüllung Rezept können nach Gusto und Saison die Sauerkirschen auch durch frische Waldheidelbeeren mit etwas Zucker ersetzt werden. Wer Erd- oder Himbeeren verwenden will, verwendet besser eine Mischung aus den Beeren zusammen mit Quark und Eidotter als Füllung.

Für das Verschließen der Wareniki siehe auch Fischkuchen aus der Ukraine und dort unter Krendeln. Wer bereit ist, kleinere Wareniki zu produzieren kann sich dann mit einem Ravioliformer/-presse behelfen. 









Wareniki aus der Ukraine (Вареник/ Вареники)
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Wareniki mit Kartoffel-Zwiebel-Füllung

Zutaten:

500 g + 75 g Weizenmehl, Type 405, gesiebt
2 Hühnereier, Klasse M, versprudelt
250 ml Vollmilch, 3.5 % Fett, lauwarm
600 g Kartoffeln, mehlig kochend, gekocht, abgedampft und geschält
1 EL Sauerrahm/Saure Sahne
1 Zwiebel, braun, in feinen Würfeln
1 Knoblauchzehe, entkeimt, sehr fein gehackt
½ EL Schweinschmalz
1 Prise Muskatnuss frisch gerieben
Meersalz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle
5 EL Süßrahmbutter, zerlassen, ohne Molke oder geschmolzenes Ghee
Schnittlauchröllchen, zum Bestreuen



Küchenutensilien:

elektr. Küchenmaschine mit Knethaken



Zubereitung:

Aus Weizenmehl, Eiern, Vollmilch und Salz miteinander vermischen und so lange zu einem elastischen Teig kneten bis er sich vom Schüsselrand löst. Abgedeckt bei Raumtemperatur für 40 Minuten rasten lassen.

Kartoffeln weich kochen, abdämpfen und nicht ganz fein zerdrücken. Zwiebelwürfel in Schmalz goldbraun anbraten, Nach Gusto Knoblauch dazugeben und kurz mitbraten. Etwas abkühlen lassen und 2/3 der Menge unter die Kartoffelmasse heben. Mit Sauerrahm, Meersalz, Pfeffer und Muskat abschmecken.

Teig zur 2 Zentimeter dicken Rolle formen und in 1 Zentimeter dicke Scheiben schneiden. Jedes Teigstück rund auf ca. 6 Zentimeter Durchmesser auf einer bemehlten Unterlage ausrollen.

Auf jede Platte je nach Größe ca. 1 Esslöffel der Kartoffelmasse legen. Den Teig hälftig zusammenklappen und andrücken, so dass keine Luft eingeschlossen wird. Einen flachen Rand von 5 Millimetern breite ausformen und diesen zwischen Daumen und Zeigefingerzusammendrücken (krendeln, s.o.).

In einem Topf leicht gesalzenes Wasser zum Kochen bringen, Temperatur herunter stellen und darin die Wareniki für 3 bis 5 Minuten ziehen lassen. Das Wasser darf dabei nicht mehr kochen maximal sanft wallen. Wenn die Wareniki an die Oberfläche steigen noch für 1½ Minuten ziehen lassen, mit einem Schaumlöffel heraus nehmen und gut abtropfen lassen bzw. kurz auf einem Küchenkrepp entfeuchten.

Zum Anrichten mit zerlassener Butter beträufeln und den restlichen Zwiebelwürfeln und feinen Schnittlauchröllchen bestreuen.





Wareniki mit Sauerkraut


Zutaten:

500 g + 75 g Weizenmehl, Type 405, gesiebt
2 Hühnereier, Klasse M, versprudelt
250 ml Vollmilch, 3.5 % Fett, lauwarm
½+1 EL Schweinschmalz
300 g Wirsing, fein geschnitten
1 Zwiebel, braun, in feinen Würfeln
30 ml Wasser
1 EL Sauerrahm/Saure Sahne oder Schmand
300 g Sauerkraut, fertig eingelegt, gut ausgedrückt
Meersalz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle
5 EL Süßrahmbutter, zerlassen, ohne Molke oder geschmolzenes Ghee



Küchenutensilien:

elektr. Küchenmaschine mit Knethaken



Zubereitung:

Aus Weizenmehl, Eiern, Vollmilch und Salz miteinander vermischen und so lange zu einem elastischen Teig kneten bis er sich vom Schüsselrand löst. Abgedeckt bei Raumtemperatur für 40 Minuten rasten lassen.

Zwiebelwürfel in Schmalz goldbraun braten. Wirsing in derselben Pfanne mit dem restlichen Schmalz andünsten und anschließend mit Wasser angießen und fast weich kochen, den Sauerrahm unterheben und abkühlen ausdampfen lassen. Mit Meersalz und schwarzem Pfeffer abschmecken. Wirsing mit dem Sauerkraut und 2/3 der Zwiebelwürfel vermischen.

Teig zur 2 Zentimeter dicken Rolle formen und in 1 Zentimeter dicke Scheiben schneiden. Jedes Teigstück rund auf ca. 6 Zentimeter Durchmesser auf einer bemehlten Unterlage ausrollen.

Auf jede Platte je nach Größe ca. 1 Esslöffel der Sauerkraut-Wirsing-Masse legen. Den Teig hälftig zusammenklappen und andrücken, so dass keine Luft eingeschlossen wird. Einen flachen Rand von 5 Millimetern breite ausformen und diesen zwischen Daumen und Zeigefingerzusammendrücken (krendeln, s.o.).

In einem Topf leicht gesalzenes Wasser zum Kochen bringen, Temperatur herunter stellen und darin die Wareniki für 3 bis 5 Minuten ziehen lassen. Das Wasser darf dabei nicht mehr kochen maximal sanft wallen. Wenn die Wareniki an die Oberfläche steigen noch für 1½ Minuten ziehen lassen, mit einem Schaumlöffel heraus nehmen und gut abtropfen lassen bzw. kurz auf einem Küchenkrepp entfeuchten.

Zum Anrichten mit zerlassener Butter beträufeln und mit den restlichen Zwiebelwürfeln bestreuen.






Wareniki mit Pilzen


Zutaten:

500 g + 75 g Weizenmehl, Type 405, gesiebt
2 Hühnereier, Klasse M, versprudelt
250 ml Vollmilch, 3.5 % Fett, lauwarm
½+1 EL Schweinschmalz
6 braune Champignons, frisch, klein geschnitten
2 Kräuter-Seitlinge, frisch, klein geschnitten
1 großer Austernpilz, klein geschnitten
1 Zwiebel, braun, in feinen Würfeln
1 EL Grana Padano, fein gerieben
1 EL Sauerrahm/Saure Sahne
1 Eidotter/-gelb, vom Ei der Klasse L
1 Prise Muskat, frisch gerieben
Meersalz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle
5 EL Süßrahmbutter, zerlassen, ohne Molke oder geschmolzenes Ghee
½ Bund Blattpetersilie, fein gehackt



Küchenutensilien:

elektr. Küchenmaschine mit Knethaken



Zubereitung:

Aus Weizenmehl, Eiern, Vollmilch und Salz miteinander vermischen und so lange zu einem elastischen Teig kneten bis er sich vom Schüsselrand löst. Abgedeckt bei Raumtemperatur für 40 Minuten rasten lassen.

Pfanne stark erhitzen, Schmalz zugeben und schmelzen und sofort die Pilze darin scharf anbraten. Nach einer halben Minute die Zwiebelwürfel zugeben und goldbraun anrösten. Abkühlen lassen.

Sauerrahm mit dem Grana und dem Eidotter vermischen und zu den Pilzen geben. Mit etwas von der fein gehackten Blattpetersilie, frischem Muskat, Salz und Pfeffer abschmecken.

Teig zur 2 Zentimeter dicken Rolle formen und in 1 Zentimeter dicke Scheiben schneiden. Jedes Teigstück rund auf ca. 6 Zentimeter Durchmesser auf einer bemehlten Unterlage ausrollen.

Auf jede Platte je nach Größe ca. 1 Esslöffel der Pilzmischung legen. Den Teig hälftig zusammenklappen und andrücken, so dass keine Luft eingeschlossen wird. Einen flachen Rand von 5 Millimetern breite ausformen und diesen zwischen Daumen und Zeigefingerzusammendrücken (krendeln, s.o.).

In einem Topf leicht gesalzenes Wasser zum Kochen bringen, Temperatur herunter stellen und darin die Wareniki für 3 bis 5 Minuten ziehen lassen. Das Wasser darf dabei nicht mehr kochen maximal sanft wallen. Wenn die Wareniki an die Oberfläche steigen noch für 1½ Minuten ziehen lassen, mit einem Schaumlöffel heraus nehmen und gut abtropfen lassen bzw. kurz auf einem Küchenkrepp entfeuchten.

Zum Anrichten mit zerlassener Butter beträufeln, einen Klecks Sauerrahm dazugeben und mit der restlichen Blattpetersilie bestreuen.





Wareniki mit Sauerkirschen
  

Zutaten:

500 g + 75 g Weizenmehl, Type 405, gesiebt
2 Hühnereier, Klasse M, versprudelt
250 ml Vollmilch, 3.5 % Fett, lauwarm
1 TL Kristallzucker
Meersalz
Weichsel-, Maraska-, oder Sauerkirschen bzw. Schattenmorellen, gezuckert eingelegt und entsteint, gut abgetropft
5 EL Süßrahmbutter, zerlassen, ohne Molke oder geschmolzenes Ghee
Zucker zum bestreuen



Küchenutensilien:

elektr. Küchenmaschine mit Knethaken



Zubereitung:

Aus Weizenmehl, Eiern, Vollmilch, Zucker und Salz miteinander vermischen und so lange zu einem elastischen Teig kneten bis er sich vom Schüsselrand löst. Abgedeckt bei Raumtemperatur für 40 Minuten rasten lassen.

Teig zur 2 Zentimeter dicken Rolle formen und in 1 Zentimeter dicke Scheiben schneiden. Jedes Teigstück rund auf ca. 6 Zentimeter Durchmesser auf einer bemehlten Unterlage ausrollen.

Auf jede Platte je nach Größe der Früchte drei oder vier Kirschen legen. Bei Maraskakirschen noch etwas Zucker darüber streuen. Den Teig hälftig zusammenklappen und andrücken, so dass keine Luft eingeschlossen wird. Einen flachen Rand von 5 Millimetern breite ausformen und diesen zwischen Daumen und Zeigefingerzusammendrücken (krendeln, s.o.).

In einem Topf leicht gesalzenes Wasser zum Kochen bringen, Temperatur herunter stellen und darin die Wareniki für 3 bis 5 Minuten ziehen lassen. Das Wasser darf dabei nicht mehr kochen maximal sanft wallen. Wenn die Wareniki an die Oberfläche steigen noch für 1½ Minuten ziehen lassen, mit einem Schaumlöffel heraus nehmen und gut abtropfen lassen bzw. kurz auf einem Küchenkrepp entfeuchten.

Zum Anrichten mit zerlassener Butter beträufeln und mit feinem Kristallzucker bestreuen.















Dienstag, 28. Februar 2017

Fischkuchen aus der Ukraine



Zum Start in die Fastenzeit am morgigen Aschermittwoch etwas mit Fisch. Das Ur-Rezept stammt aus der Ukraine, wo meines wissen ja nicht einmal Fisch und Eier in der Fastenzeit erlaubt sind. Dort werden auch als Hauptzutat Süßwasserfische verwendet, also Karpfenfische wie die Brachse oder eben Karpfen bzw. andere Weißfische. Wer die Möglichkeit hat, auf Schleien zugreifen zu können, sollte die Chance allerding nutzen. Sie zeichnen sich allesamt jedoch durch ihre große Anzahl an feinen Gräten aus und deshalb weiche ich hier lieber auf Seefische wie Kabeljau, Rotbarsch oder Pollack (Alaska-Seelachs) aus, wobei eine Makrele oder auch Sardinen als Geschmacksträger nicht fehlen sollten. Mit frischem kleiner geschnittenem Thunfisch und etwas Mozzarella oder auch reinem Lachs lässt sich dieses Rezept ebenso zubereiten.

Beim Gemüse wähle ich nicht zu geschmacksintensive Sorten, die gerade Saison haben, als Mix aus. Man kann aber zum Beispiel auch Blattspinat, Knoblauch und milden Käse als eine Füllung verwenden. Festeres Wurzelgemüse wie Karotten oder auch Stangensellerie schwitze ich vorher in der Pfanne mit wenig Fett leicht an bzw. blanchiere (Kartoffeln) sie.

Wichtig für alle Gemüsesorten und ebenso für den verwendeten Fisch ist, dass sie nach dem säubern sehr trocken sind, da der Fisch beim Backen Flüssigkeit abgibt und diese Menge schon ausreichen kann, den Teig weich werden zu lassen.

Krendeln: Verschließen von zwei Teighälften miteinander (wie bei Kärntner Kasnudeln). Dazu die Teighälften am Teigabschluss mit Zeigefinger und Daumen auf ca. 5-7 mm Breite (je nach Versiertheit) zusammendrücken und dann mit der Nagelseite des Daumen von unten den Teig hoch drücken/umschlagen und mit Daumen und Zeigefinger leicht andrücken. Das Ergebnis sieht von oben betrachtet dann einem Zopfmuster ähnlich.  











Ein Fischkuchen aus der Ukraine
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Zutaten Teig:

250 g Weizenmehl, Type 550
½ Würfel Frischhefe, 21 g
10 g Süßrahmbutter, zimmerwarm
1 Hühnerei, Klasse L
1 Prise Salz
90 ml Wasser



Zutaten Füllung:

1 kg Seefisch-Filets (siehe oben), auf 2 cm geschnitten
300 g saure Sahne, 10% Fett
2 EL Salz-Kapern, klein (Nonpareilles), vorher gewässert
Abrieb einer ½ Bio-Zitronen Schale
2 Bund Dill, fein gehackt ohne dicke Stiele
750 g Gemüse wie: Karotten, Lauch, Stangensellerie, Spitzkohl, Wirsing, etc. (siehe oben), klein geschnitten
150 g Schmand, 20 % Fett
2 Knoblauchzehen, entkeimt, fein gehackt
4 EL Blattpetersilie, fein gehackt
2+2 Hühnereier, verschlagen
1½ TL Vegeta natural
Meersalz, weißer und schwarzer Pfeffer aus der Mühle
1 Eigelb mit ein paar Tropfen Wasser vermischt zum bestreichen des Teigdeckels 




Zubereitung:

Aus den Teig Zutaten einen homogenen Teig zubereiten und gehen/rasten lassen, bis er sich verdoppelt hat. Dann nochmal auf Spannung kneten und die Teigmenge halbieren. Teigkugeln abgedeckt zu Seite legen.

Trocken getupften Fisch mit dem Mix aus saurer Sahne, zwei Eiern, Dill, Zitronenabrieb und Kapern mischen und mit Meersalz und weißem Pfeffer abschmecken.

Trockenes bzw. abgetropftes und fein geschnittenes/gewürfeltes Gemüse mit einer Mischung aus dem Schmand, zwei Eiern, der Blattpetersilie, Knoblauch und dem Vegeta vermischen und ebenfalls mit Meersalz und schwarzem Pfeffer abschmecken.


Auf einer bemehlten Unterlage eine Teighälfte sehr dünn ausrollen, so dass die Teigplatte auf ein mit Backtrennpapier ausgelegtes Backblech oder in eine gefettet Reine passt und an den Rändern überlappt. Darauf gleichmäßig die Gemüsemischung und darüber den Fisch verteilen. Zweite Teighälfte ebenso dünn ausrollen und auf das Gemüsebett legen. An den Rändern die Teigplatten miteinander krendeln (s.o.).

Backrohr auf 220° C Ober- und Unterhitze vorheizen und auf der unteren Schiene für ca. 30 bis 35 Minuten goldbraun backen. Nach ca. 20 Minuten mit der Eigelb-Wasser-Mischung bestreichen. 







Sonntag, 18. Dezember 2016

Schwertfisch meets Kapern



Pfanne mit einer Sauce aus Kapern, Lauch und Rahm mit GewürzenGebratener oder noch besser gegrillter Schwertfisch und Kapern. Kapern kommen aus dem Mittelmeergebiet und sind die noch geschlossenen jungen Knospen des Kapernstrauchs. Roh ungenießbar, werden sie etwas angetrocknet in einer Essig und Salzlake fermentiert. Dabei entwickelt sich auch erst ihr intensives und typisches würziges Aroma. Je kleiner die Knospen umso besser ist ihre Qualität. Die Nonpareilles bzw. Finos mit 4 bis 6 Millimeter Ø gelten als die Besten, aber auch die Surfines mit 6 bis 8 Millimetern sowie die Capucines mit 8 bis 9 Millimeter sind von geschmacklich guter Qualität.

Salzkapern, also nicht in Lake, sondern in feuchtem groben Meersalz gelagert, am besten noch die von der italienischen Insel Pantelleria oder den Liparischen Inseln, sind erste Wahl und qualitativ und geschmacklich am besten, sollten aber vorher kurz gewässert werden und können hin und wieder ein wenig zu groß geraten sein, solche lassen sich aber schnell aussortieren. Eine Alternative dazu bieten die kleinen Kapern in Lake (Nonpareilles bzw. Surfines), sollten aber vor Verwendung gut abgetropft sein. In Italien und Spanien sind zudem in Olivenöl eingelegte Kapern zu finden. Bei Salzkapern sparsam mit Salz zum Würzen umgehen.

Die klassische Kombination von Kapern und Zitrone kann schnell die Hauptzutat durch ihre Intensität geschmacklich erschlagen, daher mildere ich es hier mit etwas heller Roux ab. Wem das ganz zu sehr in Richtung einer Tunke für die ostpreußischen Königsberger Klopse geht (wobei ich auf das Eigelb verzichte), wäre eine Alternative Sauce auch eine aus Tomaten Concassée (gehäutete, entkernte und feinwürflig geschnittene Tomaten), fein gewürfelten Echalottes, gehacktem Knoblauch und halbierten schwarzen Oliven ohne Stein mit etwas Noilly Prat abgelöscht, mit Meersalz und schwarzem Pfeffer abgeschmeckt sowie etwas fein gehackter Blattpetersilie.



gebratener Schwertfisch, Kapernsauce mit Lauch



Schwertfisch und Kapern
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Zutaten:

Filets Schwertfisch a 250g
ein Zweig Rosmarin
1 Stange Staudensellerie, fein gewürfelt
½ Stange Lauch, weißer Teil, geachtelte Ringe (erst längst dann quer schneiden)
1 Echalotte, fein gewürfelt
1 Knoblauchzehe, entkeimt, sehr fein gehackt
1 TL Weizenmehl
3 EL Saure Sahne
1 EL Zitronensaft
Noilly Prat
2 EL Salzkapern, Nonpareilles, gewässert
1 EL Zitronenfleisch, zerzupft oder klein gehackt
Olivenöl
Meersalz (sparsam) und schwarzer Pfeffer aus der Mühle



Zubereitung:

Einige Kapern bzw. Nonpareilles kurz in Olivenöl frittieren und zur Seite stellen. Das Olivenöl kann dann zum Braten der Fischfilets weiter verwendet werden.

Die Schwertfischfilets abspülen und trockentupfen, dunkle bzw. braune Stellen wegschneiden. Mit einem Esslöffel Olivenöl und dem Zweig Rosmarin in der Pfanne auf jeder Seite für 2 Minuten (bei 1,5 bis 2 cm Dicke der Filets) anbraten und bei 60° C im Rohr warm stellen.

Bratenrückstände (ohne Rosmarinzweig) in der Pfanne belassen und darin die feingewürfelte Echalotte zusammen mit dem Knoblauch, Staudensellerie und Lauch glasig dünsten. Mit einem kleinen Schuss Noilly Prat ablöschen und die Bratenrückstände vom Pfannenboden lösen.

Noch zwei Esslöffel Olivenöl dazugeben. Saure Sahne mit dem Esslöffel Mehl vermischen und zusammen mit einem guten Schuss Noilly Prat sowie dem Zitronensaft dazugeben und unter rühren zu einer Soße binden. Kapern zur Sauce geben und kurz mit ziehen lassen. Ganz am Ende das Zitronenfleisch unterrühren.

Zum Anrichten den Fisch würzen und nur stellenweise mit der Kapernsauce nappieren und lieber mehr zu dafür sehr gut passende Pell- oder Salzkartoffeln geben. Die frittierten Kapern über den Schwertfisch streuen.