Gebratener oder noch besser gegrillter Schwertfisch und Kapern. Kapern kommen aus dem Mittelmeergebiet und sind die noch geschlossenen jungen Knospen des Kapernstrauchs. Roh ungenießbar, werden sie etwas angetrocknet in einer Essig und Salzlake fermentiert. Dabei entwickelt sich auch erst ihr intensives und typisches würziges Aroma. Je kleiner die Knospen umso besser ist ihre Qualität. Die Nonpareilles bzw. Finos mit 4 bis 6 Millimeter Ø gelten als die Besten, aber auch die Surfines mit 6 bis 8 Millimetern sowie die Capucines mit 8 bis 9 Millimeter sind von geschmacklich guter Qualität.
Salzkapern,
also nicht in Lake, sondern in feuchtem groben Meersalz gelagert, am besten
noch die von der italienischen Insel Pantelleria oder den Liparischen Inseln, sind
erste Wahl und qualitativ und geschmacklich am besten, sollten aber vorher kurz
gewässert werden und können hin und wieder ein wenig zu groß geraten sein, solche
lassen sich aber schnell aussortieren. Eine Alternative dazu bieten die kleinen
Kapern in Lake (Nonpareilles bzw. Surfines), sollten aber vor Verwendung gut
abgetropft sein. In Italien und Spanien sind zudem in Olivenöl eingelegte
Kapern zu finden. Bei Salzkapern sparsam mit Salz zum Würzen umgehen.
Die
klassische Kombination von Kapern und Zitrone kann schnell die Hauptzutat durch
ihre Intensität geschmacklich erschlagen, daher mildere ich es hier mit etwas
heller Roux ab. Wem das ganz zu sehr in Richtung einer Tunke für die ostpreußischen
Königsberger Klopse geht (wobei ich auf das Eigelb verzichte), wäre eine
Alternative Sauce auch eine aus Tomaten Concassée (gehäutete, entkernte und
feinwürflig geschnittene Tomaten), fein gewürfelten Echalottes, gehacktem Knoblauch
und halbierten schwarzen Oliven ohne Stein mit etwas Noilly Prat abgelöscht,
mit Meersalz und schwarzem Pfeffer abgeschmeckt sowie etwas fein gehackter
Blattpetersilie.
Schwertfisch
und Kapern
20161212toko
Zutaten:
Filets
Schwertfisch a 250g
ein
Zweig Rosmarin
1
Stange Staudensellerie, fein gewürfelt
½
Stange Lauch, weißer Teil, geachtelte Ringe (erst längst dann quer schneiden)
1
Echalotte, fein gewürfelt
1
Knoblauchzehe, entkeimt, sehr fein gehackt
1
TL Weizenmehl
3
EL Saure Sahne
1
EL Zitronensaft
Noilly
Prat
2
EL Salzkapern, Nonpareilles, gewässert
1
EL Zitronenfleisch, zerzupft oder klein gehackt
Olivenöl
Meersalz
(sparsam) und schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Zubereitung:
Einige
Kapern bzw. Nonpareilles kurz in Olivenöl frittieren und zur Seite stellen. Das
Olivenöl kann dann zum Braten der Fischfilets weiter verwendet werden.
Die
Schwertfischfilets abspülen und trockentupfen, dunkle bzw. braune Stellen
wegschneiden. Mit einem Esslöffel Olivenöl und dem Zweig Rosmarin in der Pfanne
auf jeder Seite für 2 Minuten (bei 1,5 bis 2 cm Dicke der Filets) anbraten und
bei 60° C im Rohr warm stellen.
Bratenrückstände
(ohne Rosmarinzweig) in der Pfanne belassen und darin die feingewürfelte
Echalotte zusammen mit dem Knoblauch, Staudensellerie und Lauch glasig dünsten.
Mit einem kleinen Schuss Noilly Prat ablöschen und die Bratenrückstände vom
Pfannenboden lösen.
Noch
zwei Esslöffel Olivenöl dazugeben. Saure Sahne mit dem Esslöffel Mehl
vermischen und zusammen mit einem guten Schuss Noilly Prat sowie dem
Zitronensaft dazugeben und unter rühren zu einer Soße binden. Kapern zur Sauce
geben und kurz mit ziehen lassen. Ganz am Ende das Zitronenfleisch unterrühren.
Zum
Anrichten den Fisch würzen und nur stellenweise mit der Kapernsauce nappieren
und lieber mehr zu dafür sehr gut passende Pell- oder Salzkartoffeln geben. Die frittierten Kapern über den Schwertfisch streuen.
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