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Mittwoch, 7. Februar 2018

Çäkçäk nach Art aus Kasan - Tatarisches Schmalzgebäck




Çäkçäk (Chakchak oder auch Tschäk-Tschäk) nach Art aus Kasan, ist in diesem Sinne kein typisches Schmalzgebäck für die Faschingszeit. Es ist ein Beispiel einer traditionellen Süßspeise aus der Tatarischen Küche und wird heute noch von den Wolga Tataren als ein Manifest ihrer Kultur betrachtet. Nämlich dann, wenn die Braut rituell in das Haus des Bräutigams einzieht. Traditionell wird dazu schwarzer tatarischer Tee gereicht. Gleichzeitig vereinnahmen auch benachbarter Regionen wie z.B. Baschkirien, heute Baschkortostan Çäkçäk als Kaleve und in Form von Fadennudeln und neuerdings auch die allgemeine russische Küche diese Süßspeise für ihre Rezeptkultur.

Tatarischer Tee: (eigentlich ein gepresster) Schwarzer Tee, Wasser und Milch zu gleichen Teilen, je 100 ml Wasser ca. 10 g weiche ungesalzene Wologda Butter (eine sahnig süße Butter mit einem natürlichem walnussartigen Geschmack; auch Vologda-Öl genannt), etwas feines Salz. Den Tee in 95° heißes Wasser geben und die ebenfalls heiße Milch dazu gießen und für 4 bis 5 Minuten ziehen lassen. Mit wenig Salz abschmecken, in Schüsseln gießen und die Butter hinzufügen.


Tipp:
Ist Saison für Monats- bzw. Walderdbeeren, diese nicht ganz reif bzw. zu weich, zu einem dicken Brei zerstoßen und mit in den Teig hinein geben, dabei etwas weniger Milch verwenden und nur hellgold aber rösch ausbacken, damit die Kerne der Walderdbeeren nicht zu dunkel werden und bitter schmecken. Kann natürlich auch mit einfachen Erdbeeren zubereitet werden, dann aber den Erdbeerbrei vorher durch ein Sieb streichen.










Çäkçäk - traditionell und aromatisch
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Çäkçäk - traditionell

Zutaten traditionell:

500 g Weizenmehl, Type 405, gesiebt
5 Hühnereier, Klasse L
50 ml Vollmilch, 3.5% Fett
1 EL Kristallzucker fein
1 Prise Salz, fein
400 g Blütenhonig, mittlere Qualität (wird erhitzt)
100 g Kristallzucker, fein
Fett zum Ausbacken/Frittieren



Küchenutensilien:

Küchenmaschine
Fritteuse



Zubereitung traditionell:

Die 100 g Zucker in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze hell karamellisieren, Hitze ausschalten und den Honig dazu gießen und alles vermischen, die Mischung sollte nicht weiter karamellisieren. Bei niedriger Hitze warm halten.

In einer Rührschüssel Eier, Milch, Zucker und Salz miteinander verrühren, dann nach und nach das Mehl dazugeben und zu einem dünnen Teig (erst fünf Minuten auf mittlerer Stufe, dann für 3 Minuten auf schneller Stufe) verkneten.

Den Teig für 15 Minuten rasten lassen und anschließend in Handteller große Kugeln aufteilen. Jeweils zu einem dünnen Strang von 6 bis 7 mm Dicke ausrollen und in würfelige Stücke schneiden.

Fritteuse auf 160° C einstellen und darin die Çäkçäk Portionsweise goldgelb ausbacken. Auf Küchenkrepp entfetten und sofort in eine Schüssel geben. Die Honig-Zucker Mischung darüber gießen und gut miteinander vermischen. Noch Warm zu Kegeln, Halbkugeln oder Pyramiden formen (dazu kann man die Çäkçäk auch in Formen geben, die mit einem neutralen Öl ganz schwach gefettet wurden).




Çäkçäk - aromatisch

weitere Zutaten für die Zubereitung aromatisch:

für den Teig:
1 EL Kakaopulver, ungezuckert

sowie zusätzlich:
5 EL Erdnüsse, geschält und ungesalzen

für die Honig-Zucker Mischung:
1 EL Ceylon Stangenzimt, gemahlen
2 Msp. Gewürznelken-Pulver



Zubereitung aromatisch:

Wie oben, jedoch noch das Kakaopulver mit in den Teig geben und in die Honig-Zucker Mischung noch Zimt- und Gewürznelkenpulver geben und untermischen.

Ausformung:
Statt der Kugeln können auch kleinen Stangen zugeschnitten werden, dazu nicht würfelig schneiden, sondern mit gleichem Durchmesser in ca. 1,5 bis 2 Zentimeter lange Stangen schneiden.

Die Erdnüsse mit den Çäkçäk in eine Schüssel geben, vermischen und dann die Honig-Zucker Mischung darunter verteilen und gründlich mischen. 


















Donnerstag, 9. Februar 2017

Tschäk-Tschäk - Çäkçäk, ein Rezept der Krim Tataren



Das tatarische bzw. baschkirische Schmalzgebäck Tschäk-Tschäk, ist hier noch nicht so richtig angekommen, obwohl es das verdient hätte. Wobei die tatarische Diaspora dazu geführt hat das wahrscheinlich nun mehr Tschäk-Tschäk Rezepte in der Region Lemberg als auf der Krim-Halbinsel zu finden sind.

Die dazu gereichten kandierten Früchte (süß), sind ebenfalls eine Spezialität der Halbinsel Krim. Hier weiche ich auf kandierte Früchte aus Sizilien oder etwas pikanter auf die Mostarda di frutta (süß-sauer mit ein wenig Schärfe) aus der Region Cremona in Norditalien aus.

Der Begriff Mostarda führt regelmäßig zu vielfältigen Missverständnissen. So wurden früher ab dem frühen Mittelalter verschiedenste Früchte wie heute Aprikosen, Birnen, Kirschen, Mandarinen, Orangen, Pfirsiche, Quitten, Renekloden und Trauben statt mit Wein mit Verjus oder eben Mosta also Most, dem unvergorenen Traubensaft, eingekocht und anschließend mit etwas Senföl eingelegt um sie haltbar zu machen. Das lateinische mustum ardens für „brennender Most“ bringt einen in der französischen Ableitung mit moût ardent schnell in die richtige Richtung, also moutarde. Der Name rührt somit nicht daher, dass Senf (ital. Senape) bei der Herstellung verwendet oder zugegeben wird, sondern vom Herstellungsverfahren mit Senföl.

siehe auch: Çäkçäk nach Art der Wolga-Tartaren aus Kasan







Tschäk-Tschäk / Çäkçäk / Чак-чак
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Zutaten:

30 g Kristallzucker
5 Hühnereier, Klasse L
1 Prise Meersalz
500 g Weizenmehl, Type 405, gesiebt
150 g Süßrahmbutter, flüssig
120 g Kristallzucker
300 g Blütenhonig
Fett zum Ausbacken


Küchenutensilien:

Fritteuse


Zubereitung:

Die Eier mit dem Zucker (30 g) schaumig rühren. Butter über dem Wasserbad schmelzen, etwas abkühlen lassen (verschlagenen Eier dürfen nicht gerinnen) und mit der Eier-Zucker-Masse verschlagen, die Prise Salz zufügen.

Das gesiebte Mehl esslöffelweise in die Masse geben, nach fünf Esslöffeln das restliche Mehl auf einmal unterheben und alles zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Zur Kugel formen und mit Folie abgedeckt für 30 Minuten rasten lassen.

Honig mit dem Zucker mischen und auf mittlerer Stufe erhitzen und einen hellen Karamell rühren.

Den Teig 0,7 Zentimeter dick ausrollen und in 1 Zentimeter breite Streifen schneiden. Die Streifen zu dünnen Strängen von 5 Millimetern Dicke ausrollen. Entweder in Stücke von 3 Zentimetern Länge oder ganz kurz in 5 Millimeter lange Stückchen schneiden.

Ausbackfett auf 165 ° C erhitzen und darin für ca. 2 bis 3 Minuten goldbraun ausbacken. Auf Küchenkrepp kurz entfetten und in eine Schüssel geben. Esslöffelweise die Honig-Zucker-Mischung darüber geben und gründlich miteinander vermischen.

Auf einen Teller angehäuft anrichten und zusammen mit schwarzem Tee und z.B. mit kandierten Senffrüchte wie Mostarda di frutta servieren.