Château La Conseillante,
Pomerol, Jahrgang 1981
20161225toko
Für
Weihnachten habe ich diesmal einen der älteren Weine aus dem Keller geholt. Vor vier Tagen
aufgestellt und vom Staub befreit, die letzte Flasche Château La Conseillante, Pomerol
aus dem Jahrgang 1981. Es ist der erste Jahrgang, in dem La Conseillante
nach 20 Jahren Dornröschenschlaf, wieder an seine alte Klasse von vor 1971
anschloss.
Erster
Eindruck: Korken ließ sich im Ganzen herausholen und zum Glück kein
Korkschmecker oder muffig an der Nase! Auf das Dekantieren verzichte ich bei diesem
Alter, da ein zu viel an Sauerstoff doch schnell Schaden anrichten könnte. Immer
noch lebendig! Tannine haben natürlich stark abgebaut, aber weiterhin ein erkennbarer
Wein aus dem Bordeaux.
Dunkler Ziegelton am Glasrand und zum Zentrum hin schönes Purpur. Nase etwas flach aber ohne Fehlton und wohl für einen Wein dieses Alters und ohne dekantieren wohl mehr als angemessen. Moosig, erdig, erstaunlich wie ein frischer Pilz den man soeben aus dem feuchten Unterholz geholt hat. Finessenreicher und weiterhin komplex strukturierter Wein mit Anklängen von Mineralien und roten Früchte, die komplexen Fruchtnoten getragen von einem starken Pflaumenton, der in den früheren Jahren kräftig herausschmeckbar war, ist dagegen verschwunden. Nicht mehr wuchtig, wie gesagt die Tannine haben stark nachgelassen, eher seidig aber immer noch mit Kraft, rauchig am Gaumen und lang im Nachhall. Wahrscheinlich dem hohen Cabernet Franc Anteil von damals 45% geschuldet, der ihn nun so schön haltbar gemacht hat, obwohl auch der gleichhohe Merlot Anteil gewisse Risiken für so eine lange Lagerung birgt.
Dazu gab es ein Steak vom Hirsch mit Blaukraut und Schupfnudeln. In Verbindung mit dem Hirschsteak gewann der La Conseillante etwas an Kraft und seine Samtigkeit ging zurück aber auch der Nachhall wurde kürzer. Somit war der Wein zum Essen im Gesamteindruck besser, wenn auch zu Lasten des Nachhalls.
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