Für
die Wildsaison eine bei uns kaum bekannte gefüllte Quitte aus dem Kaukasus bzw.
vom Kaspischen Meer. Die Füllung enthält schwarze Johannisbeeren die einen
herben Kontrast bilden und das Quittenfruchtfleisch unterstützen, Preiselbeeren
passen zusätzlich daher nicht so gut dazu. Das Wildfleisch sollte passender Weise
natürlich aus dem Fleisch bestehen, dass im Ganzen dazu serviert wird.
Der
dafür benötigte Sirop de Liège aus der belgischen Provinz Lüttich bzw. das rheinländische
Apfelkraut bzw. -sirup ist ein dicklich eingekochter dunkler Saft aus Äpfeln
und Birnen, ähnlich der Melasse bei der Zuckerproduktion. In Aserbaidschan und
im Kaukasus wird für diese Art von Melasse Trauben- oder auch Aprikosensirup
als Basis verwendet. Selten aber ebenso hochwertig aus Maulbeeren und eine Art
Melasse-Sirup aus Johannisbrotkern und Zucker. Nicht zu verwechseln mit dem türkischen
Granatapfelsirup, der sehr säuerlich ist und wie Essig verwendet wird. Reine
schwarze Melasse aus Zuckerrüben ist nicht geeignet, da es über einen intensiv
malzigen, an Lakritz erinnernden Geschmack verfügt. Die helle Melasse mit noch hohem
Zuckeranteil ist dafür eher geeignet, sie ist auch unter Goldsirup bekannt.
Gefüllte
Quitten aus Aserbaidschan
20171008toko
Zutaten:
4
Apfelquitten
Wildfleisch,
fein geschnitten und angebraten
1
Tasse Langkorn- oder Basmatireis, gewaschen
Süßrahmbutter
8
EL Sirop de Liège oder frisches Quittenbrot, gezuckert aber noch nicht
getrocknet,
alternativ Apfelkraut bzw. Akazien- oder
Tannen-Honig
2 El Granatapfelsirup, türkischer
½ braune Zwiebel, feine Würfel
½ braune Zwiebel, feine Würfel
50
g Mandeln, geschält, fein gehackt
1
EL Korinthen, in Süßwein eingeweicht
½
TL Thymianblättchen, frisch
½
TL Rosmarinnadeln, frisch, fein gehackt
½
TL Meersalz
½
TL Kurkuma
1
Msp. grüner Kardamom, nur die Samen, gemörsert
1
Msp. Kreuzkümmel, gemahlen
1
Prise Nelkenpulver
4
schwarze Johannisbeeren Rispen, nur die Beeren
schwarzer
Pfeffer aus der Mühle
2
EL Kristallzucker
Wasser
Zubereitung:
Von
den Quitten mit einem trockenen Tuch den Flaum abreiben. Stil- und Blütenansatz
jeweils waagrecht abschneiden, dabei den oberen „Stildeckel“ aufbewahren. Von
der Quitte das obere Drittel ebenfalls waagrecht entfernen. Die untere Hälfte
zu Töpfchen aushöhlen, unten einen Boden aus Fruchtfleisch übrig lassen, dieses
nicht durchstechen. Aus dem oberen Drittel zwei oder drei Quitten-Navette-Stücke
schneiden. Vom ausgehöhlten Fruchtfleisch das Kerngehäuse entfernen und das
Fruchtfleisch in kleine Würfel schneiden.
Wildfleischabschnitte
parieren und klein schneiden. Den Reis dämpfen, so dass er sehr bissfest
bleibt.
Einen
hohen Topf mit Wasser füllen, zum kochen bringen, Zucker einstreuen und die
Quittentöpfchen darin bei milder Hitze halbgar köcheln. Quittendeckel dazugeben
und ebenfalls weich garen, dies dauert etwas kürzer als die Töpfchen. Beides
herausnehmen und abtropfen lassen.
In
einer Sauteuse die Butter schmelzen, Sirop de Liège zufügen und karamellisieren
lassen, dann darin mit dem Granatapfelsirup mit der Zwiebel und dem Quittenfruchtfleischwürfel glasig
dünsten. Wildfleisch, Mandelstücke und Korinthen zufügen und kurz mit anrösten.
Die Kräuter und Gewürze zugeben und abschmecken. Hitze wegnehmen und den Reis
unterheben, dann vorsichtig die Johannisbeeren untermischen ohne sie zu
zerdrücken.
Backrohr
auf 175° C, Umluft vorheizen. Eine Hitzebeständige Schale mit etwas Wasser
füllen und auf den Boden des Backrohrs stellen. Die Füllung in die
Quittentöpfchen füllen und im Backrohr für 15 Minuten auf der mittleren Schiene
auf einem Backblech mit Backtrennpapier backen. Die Böden dürfen dabei nicht zu
weich werden, sonst brechen sie nachher durch!
Quitten-Navette-Stücke
in der Zwischenzeit mit etwas Butter, Sirop de Liège und einem Schuss Wasser in
einer Pfanne weich dünsten.
Quitten
zusammen mit dem Wild auf einem Teller anrichten, Deckel schräg aufsetzen und
die Quitten-Navette-Stücke daneben verteilen und mit einigen Tropfen Sirop de
Liège beträufeln.
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