Wuxi
eine schnell wachsende 6 Millionen Einwohner Stadt zwischen Shanghai und
Nanjing gelegen ist für ihre Leiterchen nach Wuxi-Art berühmt. Sie sind ein
fester Bestandteil des Jiangsu Stil aus der Su-Küche.
Spareribs,
also Schälrippchen sind die Rippchen vom Bauch des Schweins. Sie können mit
oder ohne Knorpelteil des Schweinebauchs zugeschnitten werden und sind deutlich
fetter und besitzen einen höheren Bindegewebsanteil als die Rippenknochen aus
dem Kotelettzuschnitt. Diese werden Leiterchen oder eben als Kotelettrippchen
bezeichnet.
Für
die Wuxi Rippchen werden die Spare ribs nach St. Louis cut benötigt, das sind
die Schälrippchen vom Bauch des Schweins ohne Knorpelteil und Rippenspitze mit
den Brustbeinknochen. Das Fleisch ist intensiver im Aroma als das der
Leiterchen.
Die
Schälrippchen nach Wuxi-Art werden eigentlich zuerst mit einem Esslöffel Natriumnitrat
(NaNO3/E251) trocken für 12 Stunden bzw. über Nacht gepökelt. Grund ist, das E251
nicht nur konservierende Wirkung hat, sondern das Fleisch auch stabilisiert und
hier den Zubereitungsprozess vereinfacht bzw. unterstützt. Da E251 hier in der
EU nicht für Schälrippchen zugelassen ist, ist dies der persönliche Einstellung
dazu überlassen, wie man beim persönlichen Verbrauch vorgehen will.
Interessanterweise ist Natriumnitrat für die Konservierung von
Bio-Lebensmitteln nach EG-Öko-Verordnung zugelassen! Natriumnitrat wird vor
allem für gepökelte Lebensmittel wie Bauchspeck, Geflügelpasteten und eigelegte
Fischwaren benutzt.
Für
die Leiterchen nach Wuxi-Art wird Cassia-Zimt oder Chinesischer Zimtbaum verwendet.
Eigentlich bin ich ein Freund des feineren Ceylon-Zimts, da es sich aber um ein
chinesisches Rezept handelt, bleibe ich beim Original. Cassia-Zimt schmeckt intensiv
würzig und auch leicht süß, so dass er gut zur Wuxi-Art passt. Erkennen kann
man Cassia-Zimt daran, dass er im Gegensatz zum Ceylon-Zimt nur aus einer dick
eigerollten Rinde besteht. Der Cumaringehalt des Cassia-Zimts spielt bei der
seltenen Verwendung keine große Rolle.
Roter
Hefereis oder Rotschimmelreis ist ein mit Schimmelpilzen der Gattung Monascus
purpureus fermentierter Reis. In der Chinesischen Küche werden die gemahlenen Reiskörner
seit über tausend Jahren als Lebensmittelfarbstoff, wie zum Beispiel für die Färbung
der Peking-Ente und hier zur Rotfärbung der Schälrippchen verwendet. In der
Schweiz sind Rotschimmelreis-Produkte seit längerem verboten. In Deutschland
sollen Rotschimmelreis-Produkte ab einem Monacolin K-Gehalt von fünf Milligramm
nicht mehr als Färbemittel bzw. Nahrungsergänzungsmittel verkauft werden
dürfen, sondern als Arzneimittel gelten, siehe dazu auch https://www.bfarm.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2016/pm3-2016.html
in Österreich sind ähnliche Bestrebungen im Gange.
Wenn
man die oberen drei Aspekte ernst nimmt, könnte man sich fragen, wie es die
Chinesischen Köche geschafft haben, sich in den letzten zweitausend Jahren
ihrer Küchenkultur nicht ausgerottet zu haben.
Spareribs
Wuxi Style / Leiterchen nach Wuxi Art
20180213toko
Zutaten:
1
kg Schälrippchen vom Schwein, vom Metzger nach St. Louis Art zugeschnitten,
s.o.
3
TL Erdnussöl
2*5
cm Cassia Zimtstange
3
Stück Sternanis
12
Gewürznelken
5
Frühlingszwiebeln, in 2 cm Stücken
5
cm Ingwer, in 5 mm Scheiben
6
EL Shaoxing Wein
4
EL Sojasauce, dunkle
2
EL Sojasauce, helle
Wasser
6
EL Rohrzucker
Meersalz,
fein und frisch gemahlener weißer Pfeffer
1
EL Rotschimmelreis, zum Färben (nicht unbedingt nötig, s.o.)
Zubereitung:
Schälrippchen aus dem Kühlschrank nehmen und auf
Zimmertemperatur kommen lassen. In einem
ausreichend großen Topf Wasser zum kochen bringen und die Schälrippchen darin für 5 Minuten kochen. Wasser
abgießen und die Schälrippchen herausnehmen und trocken tupfen.
Im Topf das Erdnussöl erhitzen und die Zimtstangen,
Sternanis und Gewürznelken zugeben und unter rühren etwas anrösten, bis sie zu
duften beginnen. Frühlingszwiebeln und Ingwer für 1 Minute unterrühren und mit
dem Shaoxing Wein ablöschen, dann die Soja
Saucen und die Schälrippchen zugeben.
Möglichst alle Fleischstücke mit der Mischung benetzen und dann mit Wasser
aufgießen, so dass alles mit Wasser bedeckt ist.
Die
Flüssigkeit aufkochen, sich bildendes Eiweiß an der Oberfläche abschöpfen und dann
je nach eigener Meinung, den Rotschimmelreis zugeben und alles für 60 bis 80
Minuten köcheln lassen, bzw. so lange bis die Schälrippchen weich gekocht sind aber nicht zu zerfallen
beginnen.
Topf vom Feuer ziehen und die Schälrippchen warm
halten und die Kochflüssigkeit durch ein Sieb in einen Topf abgießen. Zur
Kochflüssigkeit nun den Zucker geben, auf eine dickliche Konsistenz einkochen
und damit die warmgehaltenen Schälrippchen übergießen und sofort servieren.
Dazu passt gedämpfter Reis.
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