Donnerstag, 20. August 2015

Aus der schnellen Küche: Edamame




Schnell und einfach und zudem ein guter Snackersatz für Chips und Co. (zum Bier) und wer außerdem einmal eine Zeitlang keine Karottensticks und Staudensellerie zum Dippen als appetizer mehr sehen kann bzw. nagen will. Edamame bezieht sich eigentlich auf die unreif geernteten hellgrünen Sojabohnen die in der Schote gereicht werden, aber das ganze kann man auch sehr gut bei uns mit Erbsenschoten zubereiten. Die hellgrünen Sojabohnen habe ich bisher noch nicht als Frischware bei uns finden können, deren Saison ist in Japan von ungefähr Mitte Juni bis Ende August bzw. bis September, sie sollten aber im Japan-Feinkost/Asia-Laden im Tiefkühlregal vorrätig sein, deshalb auch die Erbsenschoten Alternative. Die frischen gelben Sojabohnen übrigens, die neuerdings z.B. auch in Niederbayern angebaut werden, eigenen sich ausgereift nur als mehliges Tierfutter und nicht für Edamame. Wer das Glück hat Frischware zu bekommen, ob vom Feld oder (Super-)Markt sollte darauf achten, dass sie ohne dunkle Druckstellen sind und die Schote noch fest ist. Pro Schote befinden sich darin ca. 5 Bohnen. Die Form kann je nach Sorte, rund, flachrund oder nierenförmig sein.

Den Kick gibt das nach dem Kochen wieder kristallisierte Meersalz an der Oberfläche der Erbsen bzw. Sojabohnen. Also großzügig Salz verwenden und kein Natron dazugeben, dass stabilisiert zwar die Farbe, aber lässt auch das Salz schneller in die Erbsen eindringen, was bei der verwendeten Menge Salz zu viel wäre. Die unreifen Sojabohnen schmecken süß, sind ein wenig nussig und besitzen einen milden frischen Bohnengeschmack.

Gegessen werden sie von Hand, am einfachsten zieht man die Erbsen bzw. Bohnen mit den Zähnen aus der Schote wenn sie sich bereits geöffnet hat, ansonsten an der Nahstelle die Schote vorher von Hand aufdrücken und dann ebenso verfahren. Die Schoten auf keinen Fall mitessen! Vorteil bei den Erbsen, sie platzen in der Regel beim köcheln auf.

Das Verhältnis von Schote zur Erbse beträgt etwa 10:3, man erhält also ca. 300 g Erbsen, wenn man 1 kg Erbsenschoten kauft. Auch keine dünnen Zuckerschoten bzw. Kaiserschoten kaufen, die werden ja mit der Hülse gegessen und nur grüne Erbsen nehmen, keine gelben, violetten oder braunen, die sind oft sehr mehlig und besitzen keinen frischen Geschmack. Die Erbsenschoten sollten fest, knackig grün ohne dunkle bzw. gelbe Stellen sein, nur dann sind sie wirklich frisch!

Wer dann wieder Lust auf Karottensticks und Staudensellerie hat, kann auch beides kombinieren, dazu dann Sojabohnen mit wenig Salz kochen und im Mixer pürieren und mit einer Guacamole vermischen (nach Gusto auch ohne Tomaten und Zwiebeln).

Noch etwas am Rande, wer an seinem Muskelaufbau arbeitet (Männer und Frauen!) sollte keine große Mengen von Soja (mehr als 500 g pro Tag bei Männern) zu sich nehmen, da es im Verdacht steht den Testosteronspiegel abzubauen. Was im Übrigen dann auch den Abbau von Körperfett vermindern soll, das wäre wiederum für mich schlimmer! Die ersten 250 g sind aber für Weib- und Männlein auf alle Fälle eine Protein- und Ballaststoffbombe. Wer auf so etwas Wert legt, sollte aber gefrorene Ware bevorzugen, sie haben, wenn sie direkt nach dem Ernten eingefroren wurden, noch mehr Inhaltsstoffe als die Frischware, die doch lange Zeit, wenn auch gekühlt, unterwegs war. Dies betrifft vor allem die Vitamine und da besonders die Folsäure. Beide enthalten aber alle wichtigen essentiellen Aminosäuren und ebenso wertvolle Mineralstoffe wie Calcium, Magnesium, Eisen und Zink.



 
































aus der schnellen Küche:
Edamame – Sojabohnenschoten oder alternativ auf Erbsenschoten Basis
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Zutaten:

frische Erbsen in der Schote, ausgereift nicht zu jung bzw.
   Sojabohnen (grüne) in der Schote, aufgetaut,
   jeweils ca. 1-3 Hände voll pro Person (1 Hand als Vorspeise, als Snack zum Bier mehr…)
je 1 l Wasser zum Kochen ca. 4 EL Meersalz, fein




Küchenutensilien:

Schüssel für die ausgezuzelten Bohnen- bzw. Erbsenhülsen bei Tisch






Zubereitung:

Wasser zum kochen bringen und das Salz hinzufügen. Wenn sich das Meersalz aufgelöst hat, die aufgetauten Sojabohnen oder frischen Erbsenschoten in das Wasser geben und für ca. 7 Minuten (Sojabohnen) bzw. ca. 10 bis 12 Minuten (Erbsen) ohne Deckel köcheln lassen. Das Wasser sollte die Schoten gerade so bedecken. Am Ende der Kochzeit sicherheitshalber einen Bisstest machen.

Soja- bzw. Erbsenschoten anschließend abgießen oder mit einem Schaumlöfffel herausnehmen und trocken werden lassen. Nicht abtrocknen oder nochmals abspülen. Man kann nun sehen, wie das Salz an der Hülse beim trocknen auskristallisiert.

Man kann sie aber auch im geschlossenem Bambuskorb dämpfen (dauert etwas länger) und mit sehr feinem Meersalz oder Fleur du Sel am letzten Drittel der Kochzeit bestreuen. Bei den Edamame kann das Meersalz auch durch eine Mischung aus Cayennepfeffer und ½ TL Sojasauce in denen man die Schoten nach dem kochen wendet, ersetzt werden. Das setzt aber voraus, dass man die Schote anschließend in den Mund steckt und nicht von Hand pult. Oder die Edamame schälen und die Bohnen mit frisch geriebenen Parmigiano Reggiano bestreuen und in einem Schälchen anrichten.

 








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