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Sonntag, 5. Februar 2017

Tulumba - ein türkischer Spritzkuchen



Tulumba - ein türkischer Spritzkuchen

Tulumba, eine Gebäck bzw. Dessert und sozusagen die türkische Variante des Brandteigs. Man kann dieses ausgebackene Spritzkuchengebäck das ganze Jahr über z.B. zum schwarzen türkischen Tee von der Schwarzmeerküste, dazu als Teegebäck anbieten.

Die Tulumba sind relativ dick, daher am besten mit niedrigerer Temperatur ausbacken, so dass sie außen schön knusprig werden aber auch innen der Teig Zeit hat durchzubacken. Die Tulumba in kaltem Öl zum Ausbacken aufzusetzen und dieses dann mit ihnen zu erhitzen, wie mancherorts üblich, würde ich nicht machen, da sie sich so in der kalten Phase mit dem Fett vollsaugen können und sie dadurch „schwerer“ werden und geschmacklich nachlassen.

Sie sind verwandt mit den persischen Bamiyeh, die deren Teig aber noch Joghurt kommt und der Stärkeanteil zu Gunsten des Mehls höher ausfällt.

In Arabien, am Golf und im Nahen Osten heißen sie Asabea ‘Zainab oder Zainabs Finger und besitzen die Textur einer Ananas (werden über ein Siebgitter gerollt). Asabea Zainab werden oft auf Hefeteig- und nicht auf Brandteigbasis zubereitet und mit Anis- und/oder Fenchelsamenpulver aber auch oft auch nur mit Vanille zusätzlich aromatisiert. Der Sirup in den sie eingetaucht werden enthält dazu auch noch Orangenblütenwasser.

Im Oman und in Pakistan verändern sie sich stark in Form und Aroma und haben nur noch einen Teil des Namens übernommen, Usub al Zainab. Sie bestehen aus einem Samosas Fertigteig (etwas dickere Filoteig) und werden mit Paneer (Hüttenkäse als Ersatz) gefüllt und mit grünem Kardamom und Limettensaft gewürzt. Dazu wird ein Samosasteigstreifen mit Paneer an einem Ende wie ein Brief gefaltet und dann der restliche Streifen aufgerollt, wie bei einer cigarette russe und schwimmend ausgebacken. Der Sirup wird ebenfalls mit grünem Kardamom aromatisiert. Man kann sie auch wie kleine Minisemmeln formen, aber sie haben wie gesagt, mit den Tulumba kaum noch Ähnlichkeit.







Tulumba Tatlisi - ein türkischer Spritzkuchen
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Zutaten Tulumba Teig: 

325 ml Wasser oder 200 ml Wasser und 125 ml Milch, 1.5% Fett
30 g Stärkepuder
1 EL Sonnenblumenöl
250 g Weizenmehl, Type 405
45 g Hartweizengrieß
1 EL Kristallzucker
1 Prise Meersalz
4 Hühnereier, Klasse L
Öl zum Ausbacken


Zutaten Sirup: 

1 kg Kristallzucker
800 ml Wasser
Saft ½ Zitrone


Zubereitung Sirup: 


Für den Sirup gibt man das Wasser zusammen mit dem Zucker in einen großen Topf, lässt es aufkochen und verrührt alles so lange miteinander, bis der Zucker sich vollständig aufgelöst hat. Nun nimmt man die Hitze weg und fügt den Zitronensaft dazu und lässt den Sirup gut abkühlen.


Zubereitung Teig: 


In einem Topf das Wasser zusammen mit der Milch und dem Öl aufkochen, Mehl mit dem Hartweizengrieß vermischen und zusammen mit der Prise Salz und dem Zucker unterrühren, ohne das sich Klümpchen bilden. Die Masse nun solange rühren (5 bis 6 Minuten), bis sie sich vom Topfboden ablöst und vom Feuer ziehen. Eier mit der Stärke vermischen. Die Teigmasse abkühlen lassen und die Eier-Stärke-Mischung unterheben und zu einem glatten Teig verschlagen.

Das Ausbackfett auf 160° C erhitzen. Teig in einen Spritzbeutel mit einer Sterntülle von 1 Zentimeter Durchmesser füllen. In 3 Zentimeter lange Stücke spritzen und goldbraun ausbacken. Der Teig ist ziemlich zäh, man kann daher auch lange Stangen pressen und diese in Stücke schneiden und dann erst ins Öl geben.

Auf Küchenkrepp entfetten und noch lauwarm in den kalten Sirup geben und maximal für ein bis zwei Minuten darin vollsaugen lassen. Nicht länger, sonst werden sie zu weich. Mit fein gemahlenen Pistazien bestreuen.
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Tulumba - ein türkischer Spritzkuchen





Samstag, 4. Februar 2017

Fartons Valencianos für Horchata de Chufa de Valencia und Churros con chocolate



Wenn ich schon bei den Rezepten bin, bei denen gestippt bzw. gedippt und getunkt wird, darf man Spanien nicht auslassen. Die Fartons Valencianos, gebackene fluffige Hefestangen, werden in die Horchata de Chufa de Valencia und die Churros, ausgebackene Hefeteigstangen, in geschmolzene dickflüssige Schokolade getunkt.

Horchata de Chufa (valencianisch/katalanisch Orxata de Xufes) ist eine Getränkespezialität aus Valencia in Spanien. Es besteht aus den gemahlenen und ausgepressten Knollen der Erdmandel und wird anschließend mit Wasser verdünnt und mit Zucker gesüßt eiskalt serviert, alternativ kann man dafür auch gekühlte Mandelmilch verwenden. Siehe auch mehr dazu unter Ramen noodle donuts.  

Noch einige Churros Alternativen: Churros mit dicker Sterntülle aber dafür kürzer ausbacken und an einem Ende mit einer langen Spritztülle mit Bitter-Schokoladencreme, Himbeergelee oder Vanillecreme der Länge nach innen füllen. Zum Valentinstag die Churros mit roter Speisefarbe einfärben und dünner jedoch herzförmig ausformen und dazu eine Himbeer-Vanille-Milch mit Milchschaum servieren. Fettärmer lassen sich die Churros auch im Backrohr bei 200° C, Ober- Unterhitze, auf der unteren Schiene für 15 bis 18 Minuten goldbraun backen. Nach Gusto vorher in einer Zimt-Zucker-Mischung wälzen.





Fartons Valencianos für Horchata de Chufa de Valencia und Churros con chocolate
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Fartons Valencianos


Zutaten Fartons:

½ Würfel Frischhefe, 21 g
45 g Kristallzucker
50 ml Wasser, Zimmertemperatur
300 g Weizenmehl, Type 550, gesiebt
1 TL Meersalz
50 ml Olivenöl
1 Hühnerei

 
Zutaten Glasur:

100 g Puderzucker
1 EL Wasser

 
Zubereitung:

In einer Schüssel die Frischhefe und den Zucker in Wasser auflösen.

In der Rührschüssel der elektr. Küchenmaschine das gesiebte Mehl geben und mit dem Salz vermischen. Wasser-Hefe-Mischung, Olivenöl und Ei zugeben und für 5 Minuten bei mittlerer Geschwindigkeit die Zutaten vermischen. Bei hoher Geschwindigkeitsstufe für weitere 4 Minuten zu einem homogenen und glatten Teig kneten.

Mit Klarsichtfolie abgedeckt ruhen lassen bis sich der Teig verdoppelt hat.

Teig noch einmal leicht durchkneten, immer von außen nach innen schlagen/kneten und vom Teig 12 bis 15 Stücke abstechen. Zu Kugeln formen und oval auf eine Länge von ungefähr 17 Zentimetern ausrollen. Der Länge nach zu Zigarren locker zusammenrollen, die Enden dabei spitz zulaufend. Das Ende muss dabei fest an der Teigzigarre anhaften, notfalls mit etwas Wasser festkleben. Nochmals für 25 Minuten abgedeckt ruhen lassen.

Backrohr auf 180° C, Ober- Unterhitze vorheizen. Darin auf der unteren Schiene für ca. 12 bis 15 Minuten an der Oberseite goldbraun backen. In der Zeit eine Glasur aus dem Puderzucker vermischt mit dem Wasser herstellen. Fartons aus dem Rohr nehmen und noch warm mit der Glasur die Oberseite bestreichen.

Wie gesagt am besten in die Horchata de Chufa stippen, schmeckt aber auch in Mandelmilch oder einfach einem Café au lait.





Churros


Zutaten Churros:

250 ml Wasser
25 g Sauerrahmbutter oder Margarine
1 Prise Meersalz
150 g Weizenmehl, Type 405, gesiebt
2 Hühnereier, Klasse M, verschlagen
Erdnussöl zum Frittieren
Puderzucker


Zutaten Schokolade:

75 g Zartbitterschokolade
100 ml Sahne
2 EL Kakaopulver
1 Spritzer Vanille-Extrakt
Ceylon Stangenzimt, gemahlen, nach Gusto
Salzkrokant, fein zerbröselt, nach Gusto


Küchenutensilien:

Spritzbeutel (kein Kunststoffbeutel, wegen des heißen Fetts!)
mittelgroße Sterntülle
Fritteuse


Zubereitung Churros:
Das Wasser aufkochen und das Salz und die Butter unterrühren. Das gesiebte Weizenmehl auf einmal zur Flüssigkeit geben und mit einem Flachbesen untermischen und schnell zu einem geschmeidigen Teig ohne Klümpchen rühren. Hitze reduzieren.

Immer weiter rühren und „abbrennen“, er geht dabei auf, bis er sich vom Topfboden löst. Von der Herdplatte ziehen, kurz abkühlen lassen und die zwei verschlagenen Eier untermischen (dürfen nicht gerinnen) und zu einem geschmeidigen und glänzenden Teig aufschlagen.

Frittierfett auf 170° C erhitzen und den Brandteig in einen Spritzbeutel mit Sterntülle füllen. Vorsichtig in das erhitzte Fett etwa 10 cm lange Schlangen spritzen und goldgelb ausbacken. Mit einem Schaumlöffel herausnehmen, abtropfen lassen und auf Küchenkrepp zum entfetten geben. Mit Puderzucker bestreuen.

Sahne einmal kurz aufkochen, vom Herd ziehen und darin die Schokolade auflösen. Mit Vanille und Kakaopulver sowie nach Gusto mit Zimtpulver kräftig abschmecken. Ebenfalls nach Gusto mit fein zerstoßenem Salzkrokant bestreuen.















Freitag, 3. Februar 2017

Spritzkuchen / French Cruller - ein Schmalzgebäck


Bis Aschermittwoch zum Beginn der Fastenzeit darf ja noch Schmalzgebäck gegessen werden. Im Lutherjahr nun ein mehr protestantisches Schmalzgebäck (glaube man sagt dort Siedegebäck dazu) der Spritzkuchen aus Brandteig.


Das Zubereiten von Spritzkuchen (aka Victoria-Spritzkuchen, Schmalzkringel, Siedering oder Beignets soufflés) kann man im NaschLabor des Heimatmuseum in der Adler-Apotheke in Eberswalde lernen. Dort steht am Bahnhof auch der „Bäckerbursche“ mit Spritzkuchen auf dem Tablett, ein Bronze-Denkmal zum Gedenken an Gustav Louis Zietemann, der ab 1832 die ersten Eberwalder Spritzkuchen verkaufte. 1921 während der Weltwirtschaftskrise haben die Eberswalder für ihr Notgeld das Motiv des Spritzgebäcks gewählt.

Es gibt zwar schon seit dem späten Mittelalter diesbezügliche Rezepte (auch aus Süddeutschland und später, 1827 wurden er auch in Schmellers Bayerisches Wörterbuch mit Worterläuterung genannt), nichts desto trotz, ist der Spritzkuchen ein fester Bestandteil der Berliner Bäckerkunst und die jährliche Spritzkuchenkönigin aus Eberswalde verteidigt bestimmt mit Schlagschüssel und Schneebesen die Geschichte, dass er dort Erfunden worden sei. Nicht vergessen sollte man aber, dass der Brandteig erst 1540 von Pantarelli, einem Koch der Caterina de Medici erfunden wurde.

Die Amerikaner haben natürlich auch noch ihren French Cruller und eine sehr große Donut-Kette hat sich dort sogar eine dafür verwendete Art von Extrudierdüse zur Formung patentieren lassen. Dort existiert die Geschichte, dass nach dem ersten Commisarry von Fort Orange (heute Albany, NY) der Niederländer Sebastian Croll ihn 1617 aus seiner Heimat mit ins Land brachte. Der French Cruller ist also ein Dutch Cruller. Die runde gedrehte Form entstand ursprünglich so, dass aus einem länglichen Brandteigstück ein Schnitt in der Mitte gemacht, dann dieses auseinandergezogen und verdreht wurde, also reine Handarbeit.






Spritzkuchen / French Cruller - ein Schmalzgebäck
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Spritzkuchen

Zutaten Brandteig:

625 ml Wasser
135 g Sauerrahmbutter oder Margarine
10 g Kristallzucker
1 TL Meersalz
500 g Weizenmehl, Type 550, gesiebt
3 EL Speisestärke
9 Hühnereier, Klasse M (450 g), verschlagen
Erdnussöl zum Frittieren


Küchenutensilien:

Spritzbeutel mit großer Sterntülle
Fritteuse
Backtrennpapier, in Blättern zu ca. 12x12 Zentimetern
Backblech
Kuchengitter


Zubereitung:

Wasser aufkochen und das Salz, den Zucker und die Butter unterrühren. Wenn die Butter geschmolzen ist, das gesiebte Weizenmehl mit der Stärke vermischen und alles auf einmal zur Flüssigkeit geben. Mit einem Kochlöffel vermischen und schnell zu einem geschmeidigen Teig rühren. Hitze reduzieren.

Der Teig geht nun auf und klumpt zusammen, immer weiter Rühren „abbrennen bzw. abrösten“ bis er sich vom Topfboden löst und fest wird. Topf von der Herdplatte ziehen und die Teigmasse auf unter 50° C abkühlen lassen. Von Hand mit dem Schneebesen oder mit dem Mixer auf höchster Stufe die Eier einzeln nacheinander einarbeiten und zu einem geschmeidigen und glänzenden Teig schlagen. Teig in den Spritzbeutel mit Sterntülle füllen.

Frittierfett auf 170° C erhitzen. Ein Backtrennpapier vorsichtig in das Fett eintauchen, wieder herausholen und auf ein danebenliegendes Backblech legen. Sobald das noch flüssige Frittierfett auf dem Backpapier fest geworden ist, den Spritzkuchen mit einer Sterntülle kreisförmig aufspritzen. Das Papier mit dem Kringel nun sehr vorsichtig in das Fett tauchen bis der Spritzkuchen vom Backpapier gleitet und das Backpapier herausnehmen. Die Spritzkuchen auf jeder Seite für ca. 6 Minuten ausbacken.

Solange das Backpapier hell bleibt kann man es mehrmals verwenden, also das Backpapier immer wieder herausnehmen und nach dem Abkühlen wieder den nächsten Kringel darauf aufspritzen oder mehrere Kringel auf jeweils einem einzelnen vorbereiteten Backpapier aufspritzen.

Nach dem Ausbacken auf eine Kuchengitter mit Küchenkrepp zum entfetten legen und mit Staubzucker bestäuben oder mit einer Fondantglasur bepinseln.







French Cruller


Zutaten Brandteigmasse (Choux Paste):

180 ml Magermilch, 1.5% Fett
180 ml Wasser
125 g Sauerrahmbutter
2 TL Kristallzucker
½ TL Meersalz
200 g Weizenmehl, Type 405
5 Hühnereier, Klasse M



Zutaten Cruller:

Erdnussöl zum Frittieren
Puderzucker




Küchenutensilien:

Spritzbeutel mit großer Sterntülle
Fritteuse
Backtrennpapier, in Blättern zu ca. 12x12 Zentimetern
Backblech
Kuchengitter



Zubereitung:

Milch und Wasser zum köcheln bringen und das Salz, den Zucker und die Butter unterrühren. Wenn die Butter geschmolzen ist, die Hitze reduzieren und das gesiebte Weizenmehl auf einmal zur Milch-Wasser-Mischung geben. Mit einem Kochlöffel unterrühren und schnell zu einem geschmeidigen Teig schlagen. So lange weiter schlagen bis er sich vom Topfboden löst.

Teig in einen zweite Rührschüssel geben und mit dem elektr. Standmixer auf mittlerer Geschwindigkeit mit dem flachen Knethaken aufschlagen bis der Teig auf unter 50° C abgekühlt ist. Zwei Eier miteinander verschlagen und zum Teig geben und unterheben. Die restlichen 3 Eier nacheinander einzeln zum Teig geben und ebenfalls unterheben, so dass ein homogener Teig entsteht.

Teig in den Spritzbeutel mit Sterntülle füllen. Für das Ausbacken der French Cruller jetzt so wie bei den Spritzkuchen (siehe oben) verfahren.

Mit Puderzucker bestäuben.