Donnerstag, 20. September 2018

Muas - Mehlschmarren





Die Holzrücker und Holzknechte des Cadore benötigten kraftspendende Nahrung für ihre durchwegs körperlich schwere Arbeit aus der Cucina Povera, wie das Muas, welches in Tirol, Südtirol und vielen Alpenregionen verbreitet ist. Ein typisches Gericht für die Alm wo es den ganzen Tag immer etwas zu tun gibt und es am Abend dementsprechend schnell gehen muss. Im Cadore wurde das besonders hochwertige Holz aus dem Tiroler Lesachtal ab dem 15. Jahrhundert z.B. über das Bladner und Öfner Joch mit Ochsen ins Cadore gezogen und dann den Piave abwärts nach Venedig getreidelt und geflößt. Vermutlich haben dabei die Holzknechte und Treiber das Muas auf die Südseite des Alpenkamms mit hinüber gebracht.

Das echte Muas wird in einer gusseisernen Pfanne auf dem offenen Holzfeuerherd zubereitet. So nämlich ist es am einfachsten möglich, dass sich die wichtige braune gleichmäßige Kruste auch Scharre genannt, am Pfannengrund bildet. Ohne diese Kruste ist das Muas kein Muas!














Muas - 
Mehlschmarren der Holzknechte

La cucina tipica cadorina - ampezzana
20180920toko



Zutaten:

50+50 g Butter oder Butterschmalz
900 ml Rohmilch (Alm)/Vollmilch
1 Schöpfkelle Wasser
Salz
200 g weißes Maismehl, fein zur Not Polenta
100 g weißes Maismehl, Gries zur Not Polenta
oder 100 g bzw. ½ Tasse Weizen-, Buchweizenmehl, gesiebt
         200 g bzw. ½ Tasse Weizengries (nur bei Weizen-, Buchweizenmehl)
         3 EL Roggenmehl (nur bei Weizen-, Buchweizenmehl)
Preiselbeermarmelade/Granten oder Waldheidelbeeren



Zubereitung:

Den einen Teil Butter in einer hohen gusseisernen Pfanne schmelzen, Milch und Wasser hinzu gießen und leicht salzen. Hitze hoch schalten und die Polenta bzw. Mehl und Gries langsam löffelweise einrühren. Sobald der Brei beginnt Blasen zu werfen, ist die richtige Konsistenz erreicht.

Temperatur wieder reduzieren und das Muas auf kleinerer Flamme für mindestens 15 Minuten lang ständig rühren. Nach dem Einrühren des Maismehls zum Weiterrühren am besten einen Holzkochlöffel verwenden und beim Rühren keinesfalls am Pfannengrund kratzen, hier muss sich nun eine braune Kruste bilden. Nun die restliche Butter auf das Muas geben schmelzen lassen.

Traditionell wird das Muas mit Preiselbeermarmelade gereicht. Genauso passen Puderzucker oder frische Beeren zum Muas. Am besten in der gusseisernen Pfanne in der das Muas gekocht wurde auf einem Brett mit Löffeln für jeden Gast servieren. Jeder Esser hat so ein Tortenstück, dass genau vor ihm liegt in der Pfanne und löffelt sich dann beginnend am Pfannenrand durch den Brei runter bis zur braunen Kruste und vor zur Pfannenmitte. Die Scharre ist das köstlichste.


















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