Mittwoch, 20. September 2017

Feigen mit Pecorino und Pinienkernen sowie Feigen mit Scamorza in Pancetta

Frischer Pecorino wird aus pasteurisierter Schafsmilch hergestellt und ist nach 15 bis 20 Tagen nach der Verarbeitung fertig für den Verkauf. Es ist ein frischer Käse, süß, zart und cremig, mit einer strohfarbenen, feinen und glatten gelben Rinde. Der Teig besitzt eine weiche Konsistenz. Weich also erheblich von seinen Schafskäsekollegen ab, die jung bereits würzig und auch salzig schmecken.


Der Pecorino Sardo oder Fiore sardo wird in zwei Arten angeboten, als Pecorino Sardo dolce, reift er etwa 20 bis 60 Tage und als Pecorino Sardo maturo hat eine Reifezeit von mindestens 2 Monaten ansolviert. Der Pecorino Sarde wurde bereits vor Beginn der Römerzeit auf Sardinien produziert und der Handel vor allem mit Genua und Neapel machte ihn dann auch auf dem Festland bekannt. Den Genuesen hat er auch zu verdanken dass er im Pesto alla genovese als Zutat Einzug hielt. Der fertig gereifte Pecorino Sardo besitzt eine zylindrische Form, wobei die Rinde des Pecorino Sardo dolce dünn und weich ist, sowie strohfarben. Sein Teig ist weiß, der Geschmack süßlich frisch und minimal fein säuerlich. Die Rinde des Pecorino Sardo maturo ist dicker und härter und ebenfalls von strohgelber bis zu bräunlicher Farbe. Sein Teig ist strohfarben und kompakter, wobei mit zunehmender Reife er leicht bröckelig wird und dann gut zu reiben ist, sein Geschmack ist kräftig und pikant. Mitunter wird er auch noch geräuchert. Zur Unterscheidung der beiden Arten wird auf dem Pecorino Sardo dolce ein grünes und auf dem maturo ein blaues Etikett auf der Rinde angebracht. Auf Sardinien wird auch ein Pecorino romano produziert, der allerdings sehr würzig bis scharf aber auch aromatisch schmeckt. Man erkennt ihn daran, dass dieser äußerst fest und auch von typischen Käsekristallen durchsetzt ist.

Den Pecorino Toscano gibt es jung mit mindestens 20 Tagen Reifezeit als fresco/Tenero sowie den mindestens vier Monate gereiften a pasta dura/stagionato. Er schmeckt jung süßlich und zart nach Milch und wird mit zunehmender Reife kräftiger mit Noten von Heu, aber nicht würziger nur aromatischer. Sein Teig ist ganz jung fast cremig, dann weich bis halbfest, von weiß gelblicher Farbe und mit fester Struktur. Die Weiden in der Toskana sind reich an Kräutern, was ebenfalls zum Geschmack beiträgt aber auch dafür sorgt, dass der Pecorino Toscano am besten zwischen Januar und Ende Juni schmeckt. Der bereits bei Plinius dem Älteren im 11. Kapitel der Naturalis Historia erwähnte Vorläufer Pecorino, der Lunense/Cacio Marzolino aus der Stadt Luni, heute Lunigiana galt als einer der besten Käse des römischen Reichs und war etruskischen Ursprungs.

Leider ist der Name Pecorino nicht geschützt, er kann also auch rein theoretisch aus Deutschland kommen und zudem mit Kuhmilch gestreckt werden. Der Zusatz tutto di latte di pecora oder pecora completo kann hier wenigstens etwas Sicherheit bieten.


Scamorza ist ein italienischer Kuh- oder Büffelmilchkäse und gehört wie der Mozzarella und Provolone zu den Filata-Typen. Hauptproduktionsgebiete sind Kampanien, vor allem mir der Halbinsel von Sorrent und der Provinz Caserta sowie die Molise. Er ist an seiner typischen birnenartigen Form bzw. von zwei unterschiedlich großen Kugeln die miteinander verbunden sind erkennbar auch cappa testa (abgeschnittener Kopf) genannt, kann allerdings auch größer zu einem Zopf geflochten vorkommen. Es gibt ihn sowohl un- und geräuchert sowie gefüllt bzw. den Teig mit z.B. Peperoncino croccante vermischt. Je nachdem besitzt er dann eine dünne weiße bis strohfarbene und geräuchert hellbraune Haut die mit gegessen werden kann.

Nach dem Überbrühen und jeweiligen Formen wird er zur Haltbarkeit in Salzlake getaucht. Je nachdem wie lange er in Salzlake liegt, desto kräftiger wird er. Scamorza dolce ist also nur kurz in Salzlake eingelegt und sollte relativ frisch, innerhalb von drei bis fünf Tagen verbraucht werden, geräucherter Scamorza hält sich bis zu zwei Wochen ohne an Qualität zu verlieren.  











Aus der schnellen Küche:
Feigen aus dem Ofen mit Pecorino und Pinienkernen
Feigen in Pancetta mit Scamorza
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Feigen aus dem Ofen mit Pecorino und Pinienkernen


Zutaten:

8 Feigen, dunkel, reif, gewaschen, Sorte z.B. Brogiotto Nero
150 g Pecorino Toscano fresco oder Pecorino Sardo dolce, weich, in Scheiben, 3 mm
70 g Pinienkerne
4 TL Orangenblütenhonig, nach Gusto



Küchenutensilien:

Backblech



Zubereitung:

Das Backrohr auf 180° C, Oberhitze vorheizen.

Die gewaschenen und abgetrockneten Feigen der Länge nach halbieren und auf ein mit Backtrennpapier ausgelegtes Backblech waagrecht verteilen. Die Pecorinoscheiben darüber legen und die Pinienkerne darüber streuen und leicht andrücken.

Für 8 bis 10 Minuten auf der oberen Schiene überbacken. Für die letzten zwei Minuten noch den Grill einschalten.  
Wer es süß mag, tropft danach noch etwas Orangenblütenhonig auf die Pinienkerne und den überbackenen Pecorino.  







Feigen in Pancetta mit Scamorza


Zutaten:

8 Feigen, dunkel, reif, gewaschen, Sorte z.B. Brogiotto Nero
120 g Scamorza dolce, klein geschnitten
8 Scheiben Pancetta
½ EL Olivenöl



Zubereitung:

Die gewaschenen und abgetrockneten Feigen der Länge nach halbieren und den Scamorza darauf verteilen und mit dem Pancetta umwickeln. In einer Pfanne mit ganz wenig Olivenöl die Feigen von allen Seiten braten bis der Pancetta kross gebraten ist.  











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