Die
Jagdzeit für Hirsche befindet sich auf halber Strecke. Wer einen Hirsch schießt,
hat mit der Verwertung von Rücken und Keule keine Probleme. Die Hirschschulter
wird oft, ausgelöst und in kleine Stücke geschnitten zu Gulasch oder Ragout verarbeitet.
Heute wird aus einem Teil einer ausgelösten Hirschschulter im Ganzen einen
Hirschrollbraten zubereitet. Wer bereits zerwirkte Hirschhinterläufe (hier die Unterschenkel
bzw. Schenkelbeine, also über dem schlanken Lauf bzw. Kanonenbein) bekommt,
kann aus dem Fleisch ebenfalls einen Rollbraten zubereiten, dabei aber alle
Sehnen entfernen.
Wer
beim Zerwirken dabei ist, kann sich auch einen Teil der Seitenteile über den
Bauchlappen geben lassen, daraus kann man einen sehr guten Wildfond zubereiten.
Die Seitenteile, Fleisch mit Rippenknochen, klein schneiden und mit Zwiebeln
und Wurzelgemüse anröstet, anschließend mit Rotwein, Wasser oder Noilly Prat
und Gewürzen wie Lorbeer, Wacholder, Pimentkörnern, Thymian, etc. ablöschen und
reduzieren.
Ist
die Schulter noch nicht ausgelöst, das Fleisch im Ganzen vom Blatt schneiden,
es lässt sich dann einfacher weiter verarbeiten.
Auch das Fleisch vom Träger / Hals kann mit im Rollbraten verwendet werden. Die
Silberhäute bzw. Bindegewebe auf einigen Muskelsträngen sollten, wenn sie nicht
fast durchsichtig sind, abgezogen werden.
Das
Binden des Rollbratens ist einfach. Zuerst an einer Seite das fertig gerollte
Fleisch einmal umbinden und oben fest zuknoten. Nun eine Schlinge bilden und
über den Rollbraten ziehen. Der Faden geht nun vom Knoten oben zu Schlinge und
läuft um den Braten herum. Die Nächste Schlinge formen und über den Braten
ziehen, den Faden dabei niemals abschneiden, bis man am Ende des Bratens
angekommen ist. Den Braten nun wenden und den Faden jeweils einmal an jeder
Schlinge darum einmal umschlagen bis man wieder vorne angekommen ist und dort
am Anfang fest verknoten, fertig.
Rollbraten
von der Hirschschulter
20131005toko
Zutaten
für 4 Personen:
1,5
kg Hirschschulter, geputzt
2
Zweige Rosmarin, Füllung
1
Bund Thymian, Füllung
10
Wacholderbeeren
5
Pimentkörner
1
Knoblauchzehe, zerdrückt
5
Lorbeerblätter, geknickt
2
Bundkarotten, kleine Würfel
1
Braune Zwiebel, klein geschnitten
Blattpetersilienstengel
1
Selleriescheibe und –grün, gehackt
1
Lauchstange, nur das Helle, kleingeschnitten
1
Messerspitze geriebene Zitronenschale
Olivenöl
zum Braten
je
nach Saucenwunsch Rotwein oder Noilly Prat zum Ablöschen
Hagebuttenkonfitüre
/ Hiffenmark
Küchenzubehör:
Küchengarn/Spagat,
besser Rollbraten-Netz oder flexible Schlaufen,
einfach das nächste Mal den
Metzger darum bitten
Reine
oder Bräter
Spitzsieb
Zubereitung:
Die
zimmerwarme ausgelöste Schulter waschen und trockentupfen. Flach hinlegen und
in die Mitte den Bund Thymian und die Rosmarinzweige legen, nun fest zusammen
rollen. Mit Küchengarn binden oder mit Netz bzw. Schlaufen fixieren.
Das
Backrohr auf 180 Grad Umluft vorheizen. Rollbraten kurz scharf auf allen Seiten
in Olivenöl braun anbraten. Herausnehmen und nun die Gewürze kurz rösten bis
sie zu knacken anfangen, die feingeschnittenen Gemüsestücke und Zitronenschale dazugeben
und mit anrösten. Mit Rotwein oder Noilly Prat ablöschen und wer ihn hat, kann einen
Wildfond dazugeben.
Für
20 Minuten bei 180 Grad im Backrohr braten, dann die Hitze auf 150 Grad Umluft
reduzieren und für 90 Minuten weiter schmoren lassen. Hin und wieder mit
Bratensaft übergießen.
Braten
aus der Reine nehmen und in Alufolie einwickeln und zurück ins geöffnete Backrohr
stellen. Bratensaft und Gemüse durch ein Spitzsieb passieren. Sauce mit einem
guten Esslöffel Hagebuttenkonfitüre bzw. Hiffenmark binden. Küchengarn bzw.
Netz entfernen, den Braten aufschneiden und anrichten.
Sehr
gut schmeckt auch eine Sauce die zur Hälfte aus Süßkirschsaft besteht. Es dürfen
natürlich auch ein paar Süßkirschen beim Braten mit dazu.
Hier noch die bildliche Darstellung von Schlaufe bzw. einem Netz für Rollbraten.