Es
ist zwar nun Wildzeit, also des Feldhasen Tod, aber ich mag das Kaninchen mehr. Es
ist saftiger und oft auch noch aromatischer, wenn es richtig gefüttert wurde.
Die Kräuter die für den Fond benutzt werden, darf es vorher ruhig gefressen
haben. Das Zerlegen des Kaninchen ist vielleicht nicht jedermann Sache, aber es
lohnt sich, zum einen sind die Knochen/Karkasse gut für den Fond zu
verwenden und es gibt beim Metzger/Wildhändler/Supermarkt(?) auch ganze
Kaninchen ohne Kopf, dass hilft vielleicht für den Anfang. Wer das Kaninchen
vorher kannte, ihm niemals einen Namen geben. Mein Onkel hatte die Angewohnheit,
diese nach dem Schlachten auf den Gefrierbeutel zu schreiben. Als Kinder fanden wir das gar nicht
toll, wenn das Kaninchen plötzlich im Stall fehlte, aber sein Name mit einem Mittagessen
wieder auftauchte.
Die
Bratensauce des Kaninchens schmeckt sehr gut zu angedrückten ganzen
Bratkartoffeln. Wäre dann das zweite Gemüse auf dem Teller, zur Not tut es auch
ein knuspriges Weißbrot.
Kaninchen
mit Rosenkohl-Lauch-Gemüse
20121020toko
Zutaten
für 4 Personen, Kaninchen:
1
Kaninchen, küchenfertig, ohne Kopf
2
mittelgroße braune Zwiebel, grob geschnitten
2
Scheiben Knollensellerie
3
Karotten, geschält
6
Wacholderbeeren, angedrückt
6
Pimentkörner, ganz
10
Pfefferkörner, schwarz, ganz
3
Lorbeerblätter
½
EL Fenchelsamen
3
Zweige Thymian
1
Zweig Rosmarin
Olivenöl,
zum anbraten
350
ml Hühnerfond
150
ml Noilly Prat
8
Echalottes, geschält, ganz
Zutaten
Rosenkohl-Lauch Gemüse:
500
g Rosenkohl, runde feste Knospen
1
Stange Lauch/Porree
3 Kräuterseitlinge
1
Echalotte, fein gewürfelt
Muskatnuss,
frisch gerieben
½
TL Zitronenschale, unbehandelt, gerieben
1
Messerspitze Nelkenpulver
1 Messerspitze Zimtrinde, gemahlen
100
ml Sahne
Meersalz
und schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Weitere
Zutaten:
Bratkartoffel
aus ganzen kleinen Linda Kartoffel, nur kurz gebräunt, für die Sauce
Haushaltsutensilien:
Küchengarn
Bräter
Kugel-
bzw. Pariser Ausstecher
Zubereitung:
Das
Kaninchen zerteilen. Vorderläufe vom Körper trennen, dann die Hinterschlegel
heraustrennen. Den Rücken mit dem Fleisch vom Nackenstück und den Rippen
trennen. Das Rippenstück enthält kaum Fleisch, ideal für den Fond. Dazu die Rippen
in die entgegengesetzte Richtung der Rippenbiegung am Rippenende biegen, bis
sie ungefähr in der Mitte brechen. Die losen Rippenknochen lassen sich jetzt
von Hand, aus dem Fleisch ziehen. Nicht wegwerfen! Die Rippenknochen die noch am Wirbel ansitzen abknicken und ebenfalls herausziehen. Das übrig gebliebene
Fleisch lässt sich mit dem Daumen vom Rückgrat drücken. Dieses Fleisch auf die Unterseite
des Rücken legen und die Bauchlappen darüber klappen. Mit Küchengarn fixieren.
Die
Kaninchenteile in Olivenöl kurz in einem Bräter anbraten bis sie leicht Farbe
bekommen, herausnehmen und zur Seite stellen. Die Rippenbögen, Karkassen und nicht
verwendbares Fleisch mit dem Flomen (Fett in der Bauchhöhle, wenn zu wenig
davon da ist, noch Olivenöl nehmen und) im selben Bräter anbraten. Zwiebel dazugeben und mit
anbräunen, dann Sellerie, Karotten und die Gewürze mit anrösten.
Rohr
auf 180 Grad Umluft anheizen.
Mit
Noilly Prat ablöschen und die Röststoffe vom Boden lösen. Mit der Hühnerbrühe aufgießen
und die Kaninchenstücke auf die Karkassen-Wurzel Mischung legen. Die Echalottes
neben die Kaninchenteile legen.
Den
Bräter für ca. 2 Stunden in das Rohr schieben und nach 45 Minuten die Hitze auf
160 Grad reduzieren. Hin und wieder mit der Flüssigkeit übergießen.
Während
dessen das Rosenkohl-Lauch Gemüse zubereiten.
Lauch
putzen und in 2 Zentimeter lange dünne Streifen schneiden. Die Pilze putzen und in Stäbchen schneiden. Den Rosenkohl um die
Hälfte bzw. um 1/3 kürzen und der verbleibende Strunk mit dem Kugelausstecher
entfernen. Eventuell muss man das zweimal pro Rosenkohl machen um den Strunk
raus zu bekommen. Nun die Aussenblätter entfernen und die inneren Blätter einzeln
zerpflücken und kurz blanchieren. Die fein gewürfelte Echalotte in Olivenöl glasig
dünsten und dann den Lauch und die Pilze dazu geben und diese bei kleiner Hitze bissfest mit
braten/dünsten. Die Rosenkohlblätter dazugeben und mit Muskat, Meersalz,
Pfeffer, Nelkenpulver und Zitronenschale abschmecken. Mit der Sahne aufgiessen
und gut vermischen, nochmal kurz ziehen lassen.
Alles zusammen anrichten. En Guete!