Die
Schwäbischen Palmbrezel, mit bis zu 40 Zentimeter Durchmesser, werden natürlich
nicht gelaugt und ohne Salz gebacken. Heute am Palmsonntag werden sie als
Fastenspeise verteilt, obwohl in ihnen Eier, Rosinen und Zucker enthalten sind.
In katholischen Gegenden werden sie oft an den Palmzweigen hängend zur Segnung
in die Kirche getragen. Ihr ähnlich ist die Martinsbrezel zu St. Martin im
November.
Die
Brezeln, also auch Laugenbrezeln waren ursprünglich nur in der Fastenzeit, als
damals noch ungelaugte Fastenspeise gebacken worden, also von Aschermittwoch
bis zum Ostersonntag. Die verschlungenen Enden übernehmen das Motiv der bekreuzten
Arme der Gläubigen.
Werden
die Palmbrezeln zum palmsonntäglichen Frühstück gewünscht, bereitet man den
Teig am Vorabend zu und lässt ihn über Nacht gehen, dann wird er noch feiner. Wer
mag, kann die Brezeln nicht nur aus einem Strang formen, sondern rollt sie aus drei
dünnen Strängen und flechtet sie wieder zu einem Dreistrangzopf zusammen, an
den Enden dann die drei Stränge wieder zu einem Strang zusammenrollen. Diese Brezeln
würde ich dann aber nicht einschneiden, sondern nur mit Eigelbsahne glasieren
und mit Hagelzucker bestreuen.
Wer
als letzter am Palmsonntag aufsteht bzw. zur Prozession erscheint, wird dann
noch zum Palmesel gekürt, erhält aber dafür auch die größte Brezel.
Die
Palmbrezel gehört zu den Gebildbroten, sie werden zu religiösen bzw.
traditionellen Anlässen in ihrer besonderen Form hergestellt und verzehrt. Die die
hochgestellten Zacken der Palmbrezel symbolisieren dabei die als heilige Bäume
verehrten Palmen bzw. Palmzweige. Die Bevölkerung streute beim Einzug Jesu
Christi nach Jerusalem, vor ihm Palmzweige auf den Weg. Diesem Einzug wird an
Palmsonntag gedacht.
Schwäbische
Palmbrezeln / Palmbreze
20160301toko
Zutaten
(ca. 3 Stück):
500
g Weizenmehl, Type 405, gesiebt
1
Würfel Frischhefe
220
ml Milch, 3.5 % Fett, zimmerwarm
85
g weiche Süssrahmbutter, zimmerwarm, gewürfelt
65
g Kristallzucker (Protestanten dürfen auch mehr Zucker verwenden J)
10
g Vanillezucker
1
Prise Salz
½
TL geriebenen Zitronenschale
1
EL Speiseöl, neutral
Rosinen
nach Gusto
Zutaten
für die Glasur:
1
Eigelb, vom Hühnerei der Klasse M
1
EL Sahne
Zubereitung:
Das
gesiebte Mehl in eine Rührschüssel geben und eine Mulde formen. Hefe in etwas
von der warmen Milch auflösen, etwas vom Zucker einrühren und vorsichtig in die
Mulde schütten und abgedeckt an einem warmen Ort für 20 Minuten gehen lassen.
Wenn in der Hefe beginnt Blasen zu bilden weiterarbeiten.
Mit
allen restlichen Zutaten zu einen geschmeidigen Teig kneten und für 30 Minuten
abgedeckt an einem warmen Ort gehen lassen. Wenn für das Kneten eine Küchenmaschine
benutzt wird: erst mit mittlerer Geschwindigkeit und zum Schluss mit hoher Geschwindigkeit
den Teig durchkneten. Teig zur Kugel formen und abgedeckt an einem warmen Ort
für eine Stunde gehen lassen. Hat sich das Volumen verdoppelt kann weiter
gearbeitet werden.
Den
Teig noch einmal von Hand leicht durchkneten (er sollte mittelfest sein) und zu
einem Strang von ca. 120 Zentimetern formen, der in der Mitte mindestens
dreimal so dick wie zum Ende hin ist. Zur Brezel schlingen und an der dicksten
Stelle leicht längst kreuzweise einschneiden bzw. traditionell mit der Schere 5
bis 6 kleine Schnitte machen und die Zacken etwas hochstellen.
Eigelb
mit der Sahne verschlagen. Backrohr auf 170° C, Umluft vorheizen und die Brezel
solange nochmals gehen lassen. Achtung: nicht zu dicht auf das Backblech legen,
der Teig geht noch weiter auf! Auf der mittleren Schiene für ca. 20 Minuten,
nicht zu dunkel aber goldbraun backen lassen, ca. 10 Minuten vor Ende der Backzeit
mit der Eigelbsahne bestreichen.
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