Sonntag, 20. März 2016

Schwäbische Palmbrezeln




Die Schwäbischen Palmbrezel, mit bis zu 40 Zentimeter Durchmesser, werden natürlich nicht gelaugt und ohne Salz gebacken. Heute am Palmsonntag werden sie als Fastenspeise verteilt, obwohl in ihnen Eier, Rosinen und Zucker enthalten sind. In katholischen Gegenden werden sie oft an den Palmzweigen hängend zur Segnung in die Kirche getragen. Ihr ähnlich ist die Martinsbrezel zu St. Martin im November.

Die Brezeln, also auch Laugenbrezeln waren ursprünglich nur in der Fastenzeit, als damals noch ungelaugte Fastenspeise gebacken worden, also von Aschermittwoch bis zum Ostersonntag. Die verschlungenen Enden übernehmen das Motiv der bekreuzten Arme der Gläubigen.

Werden die Palmbrezeln zum palmsonntäglichen Frühstück gewünscht, bereitet man den Teig am Vorabend zu und lässt ihn über Nacht gehen, dann wird er noch feiner. Wer mag, kann die Brezeln nicht nur aus einem Strang formen, sondern rollt sie aus drei dünnen Strängen und flechtet sie wieder zu einem Dreistrangzopf zusammen, an den Enden dann die drei Stränge wieder zu einem Strang zusammenrollen. Diese Brezeln würde ich dann aber nicht einschneiden, sondern nur mit Eigelbsahne glasieren und mit Hagelzucker bestreuen.

Wer als letzter am Palmsonntag aufsteht bzw. zur Prozession erscheint, wird dann noch zum Palmesel gekürt, erhält aber dafür auch die größte Brezel.

Die Palmbrezel gehört zu den Gebildbroten, sie werden zu religiösen bzw. traditionellen Anlässen in ihrer besonderen Form hergestellt und verzehrt. Die die hochgestellten Zacken der Palmbrezel symbolisieren dabei die als heilige Bäume verehrten Palmen bzw. Palmzweige. Die Bevölkerung streute beim Einzug Jesu Christi nach Jerusalem, vor ihm Palmzweige auf den Weg. Diesem Einzug wird an Palmsonntag gedacht.









Schwäbische Palmbrezeln / Palmbreze
20160301toko



Zutaten (ca. 3 Stück):

500 g Weizenmehl, Type 405, gesiebt
1 Würfel Frischhefe
220 ml Milch, 3.5 % Fett, zimmerwarm
85 g weiche Süssrahmbutter, zimmerwarm, gewürfelt
65 g Kristallzucker (Protestanten dürfen auch mehr Zucker verwenden J)
10 g Vanillezucker
1 Prise Salz
½ TL geriebenen Zitronenschale
1 EL Speiseöl, neutral
Rosinen nach Gusto



Zutaten für die Glasur:

1 Eigelb, vom Hühnerei der Klasse M
1 EL Sahne



Zubereitung:

Das gesiebte Mehl in eine Rührschüssel geben und eine Mulde formen. Hefe in etwas von der warmen Milch auflösen, etwas vom Zucker einrühren und vorsichtig in die Mulde schütten und abgedeckt an einem warmen Ort für 20 Minuten gehen lassen. Wenn in der Hefe beginnt Blasen zu bilden weiterarbeiten.

Mit allen restlichen Zutaten zu einen geschmeidigen Teig kneten und für 30 Minuten abgedeckt an einem warmen Ort gehen lassen. Wenn für das Kneten eine Küchenmaschine benutzt wird: erst mit mittlerer Geschwindigkeit und zum Schluss mit hoher Geschwindigkeit den Teig durchkneten. Teig zur Kugel formen und abgedeckt an einem warmen Ort für eine Stunde gehen lassen. Hat sich das Volumen verdoppelt kann weiter gearbeitet werden.

Den Teig noch einmal von Hand leicht durchkneten (er sollte mittelfest sein) und zu einem Strang von ca. 120 Zentimetern formen, der in der Mitte mindestens dreimal so dick wie zum Ende hin ist. Zur Brezel schlingen und an der dicksten Stelle leicht längst kreuzweise einschneiden bzw. traditionell mit der Schere 5 bis 6 kleine Schnitte machen und die Zacken etwas hochstellen.

Eigelb mit der Sahne verschlagen. Backrohr auf 170° C, Umluft vorheizen und die Brezel solange nochmals gehen lassen. Achtung: nicht zu dicht auf das Backblech legen, der Teig geht noch weiter auf! Auf der mittleren Schiene für ca. 20 Minuten, nicht zu dunkel aber goldbraun backen lassen, ca. 10 Minuten vor Ende der Backzeit mit der Eigelbsahne bestreichen.














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