Samstag, 11. August 2012

Risotto con il Polpo - Pulpo - Krake - Oktopus


Regen, dunkler Himmel, Wind und wieder Nieselregen, Wolken ziehen tief über uns hinweg. Aber heute erschien nach dem Urlaub tagsüber wieder einmal das erste richtige Licht, endlich wieder Sonne. Wir schwelgen in Erinnerungen an die Küste südlich bei San Vincenzo, Toscana und beschließen, es kommt etwas aus dem Mittelmeer auf den Tisch. Schon fast ein richtiges Urlaubsgericht, wenn auch viel einfacher gehalten.

Wer sich bisher vor Kraken ekelt, oder sie einfach nicht anfassen kann, sollte es mal unter fließendem Wasser (mit Latexhandschuhen) probieren. Also los geht’s: Die Kraken unter kaltem fliesenden Wasser säubern, den Körpersack vom Kopf und den Kopf/Augenbereich kurz hinter den Augen von den Tentakeln trennen. Die Haut vom Körpersack abziehen, indem man mit einem kräftigen Ruck die Haut an der Seite des Beutels abzieht und mit der anderen Hand den Beutel festhält. Die Sackhaut zusammen mit dem Kopfbereich / Augen wegwerfen. Den Schnabel in der Mitte der Fangarme mit dem Zeigefinger von hinten herausdrücken und mit dem anhängenden Ringmuskel abtrennen. Die Saugnäpfe auf Verunreinigungen in den Vertiefungen kontrollieren und eventuell nochmals ausspülen. Fertig!


Risotto con il Polpo - Pulpo - Krake - Octopus
20120810toko
Zutaten für 4 Personen:
3 kleine Kraken oder 1 mittelgroße Krake 750g - 900g (Polpe / Pulpo)
1 mittelgroße rote Tropea Zwiebel, fein gehackt
1-2 Karotten, geschält und in kleine Streifen geschnitten
2 EL Zucker
ein TL Zitronenschale, frisch gerieben oder getrocknet und gerebelt
1 Knoblauchzehe, gepresst oder fein gehackt
Chiliflakes aus der Mühle
8 Pfefferkörner, ganz
8 Pimentkörner, ganz
3 Lorbeerblätter
eine Handvoll Blattpetersilie, fein gehackt
Meersalz, Pfeffer aus der Mühle
Olivenöl, extra Vergine
250 g Risotto Reis, Sorte: Vialone Nano (kräftig, nussig im Geschmack)
1 cl Noilly Prat (trockener Wermut)
eine große Tasse heiße Hühnerbrühe
3 EL Butter



Zubereitung:
5 EL Wasser mit den Lorbeerblättern und den Pfeffer- und Pimentkörnern zum Kochen bringen und die Krakenteile hineinlegen.


Wenn die Kraken beginnen Flüssigkeit zu ziehen die Temperatur reduzieren und simmern lassen. Mit leicht geöffnetem Deckel ca. 45 Minuten garen lassen (kleines Tentakelstück testen / der Krake sollte weich in der Konsistenz und noch fest im Biss sein, wenn er zu lange kocht, wird er gummiartig). Danach die Krakenteile zum Auskühlen auf ein Brett legen und die Flüssigkeit (Krakenwasser) durch ein feines Sieb gießen und aufbewahren.


Zwischenzeitlich in Olivenöl die Karotten und die Hälfte der Zwiebeln anschwitzen, Knoblauch dazugeben und mit etwas Zucker karamellisieren, mit einem Schuss Noilly Prat (weißer Wermut) ablöschen, die Hälfte der Blattpetersilie mit der Zitronenschale dazugeben. Salzen, Pfeffern, ein paar Chiliflakes dazu mahlen und zur Seite stellen.


Die andere Hälfte der Zwiebel in Olivenöl anschwitzen und dann den Reis dazu geben. Umrühren und mit Noilly Prat ablöschen. Die Hühnerbrühe dazugeben und weiterrühren. Wenn sich die Brühe reduziert hat bzw. aufgesogen wurde, etwas von dem Krakenwasser dazugeben und nochmals umrühren. So immer weiter verfahren, bis der Reis „al dente“ ist. Wenn das Krakenwasser verbraucht ist, Hühnerbrühe nehmen. Währenddessen die Krakenteile in mundgerechte Stücke schneiden. Ist das Risotto „al dente“, vorsichtig die Butter unterrühren und die restliche Blattpetersilie hinzugeben. Die Krakenstücke ebenfalls unterheben und am Schluss die Hälfte der karamellisierten Karottenmischung untermischen. Sofort servieren und die andere Hälfte der Karottenmischung auf das Risotto geben.


Anmerkung:
Mit Nero di Sepia (Tinte), Tomate satt Karottenmischung, Basilikum und Sepien statt Kraken sowie Rinderbrühe statt der Hühnerbrühe, schmeckt uns das Risotto ebenfalls bestens.
 
 
 
 
Dazu trinken wir einen leicht gekühlten 2009er Pomino Bianco, Rufina von Marchesi de Frescobaldi (Mischsatz aus den Rebsorten Pinot Blanc und Chardonnay). Ein frischer und eleganter Wein, mit Noten von Apfel, Birne und Blüten mit einem langen Nachhall.

 

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