„Wir
haben Hunger, Hunger, Hunger! Autogrill, Panino, Autogrill, Panino“, tönt es
von hinten im Auto. Uns allen brummt der Magen, aber wir verzichten auf den
schottisch klingenden Schnellimbiss und fahren stoisch weiter, nach Hause.
Heute muss es schnell gehen, wieder einmal wurde es viel zu spät und die lieben
Kinder sollten eigentlich schon im Bett sein. Also schon während der Fahrt
nachdenken, was die Vorratskammer hergibt. Im Tiefkühler ist doch wunderbarer Blattspinat
gewachsen und die Kühe im Kühlschrank haben uns sicher noch einen wunderbaren
Rest reifen Gorgonzolas produziert. Der Schimmel stammt allerdings nicht aus unserem
Kühlschrank! Ach ja - in der Dämmerung leuchten der gelbe Bogen bzw. die golden
Arch schon von weitem auf der Autobahn - damit die Kinder nicht weiter maulen, bekommen
sie den Auftrag, noch schnell ein paar Nudeln zu formen und trocknen sie sodann
im Fahrtwind. Einfach perfekt die Kleinen!
Wir
nehmen hier den Gorgonzola piccante, der, im Gegensatz zum dolce, schärfer und
würziger im Geschmack ist. Wer es lieblicher mag, nimmt den dolce, der löst
sich auch noch leichter auf. Die im Handel angebotenen Gorgonzola-Mascarpone-Mischungen,
die Dolcetto-Arten oder Torta San Gaudenzio, finden hier keine Verwendung. Weiterhin sieben wir die Sauce
nicht durch, uns stört der Blauschimmel in der Sauce nicht, der zerfällt beim
rühren eh in kleine Stücke. Natürlich kann man auch eine klassische Béchamel-Sauce
herstellen und den Gorgonzala darin auflösen, aber wir wollen ja heute nichts
überbacken. Die graue Rinde beim Gorgonzola ist essbar, wir schneiden sie aber
aus Gewohnheit ab. Unbedingt entfernen, wenn er durch eigenes „Nachreifen“
schon orange Tupfer hat, dann ist er in der Regel überreif und schmeckt nicht
mehr. Also vorher probieren!
Pennette
Rigate mit Spinat-Gorgonzola-Sauce und Pinienkernen –
Die schnelle und einfache Küche
Die schnelle und einfache Küche
20120814toko
Zutaten
für vier hungrige Münder:
1
EL Butter
½
mittlere braune Zwiebel, sehr fein gehackt
1
dl Weißwein, trocken, warm
ca.
200 g Blattspinat, (nur heute tiefgekühlt und aufgetaut) sonst ca. 400 g frisch,
entstielt, gewaschen und blanchiert sowie beidemal anschließend kurz gehackt,
deswegen keine genaue Mengenangabe!
200
g Gorgonzola piccante (s.o.), in kleine Würfel geschnitten
200
ml Sahne
2
Hühnereigelb
400
g Hartweizen-Nudeln, vorzugsweise Pennette Rigate oder Makkaroni
60
g europäische Pinienkerne, angeröstet
Muskatnuss,
frisch gerieben
1
Lorbeerblatt
1
Zehe jungen Knoblauch, zerdrückt
eine
Messerspitze Zitronenschale, frisch geraspelt
Meersalz,
Pfeffer aus der Mühle, Chiliflakes
Zubereitung:
Die
Butter in einer hohen Pfanne schmelzen und darin die feinen Zwiebelwürfel und
den jungen Knoblauch hell andünsten. Den gewürfelten Gorgonzola bei milder
Hitze darin schmelzen lassen. Hin und wieder umrühren. Den Wein dazugeben.
Währenddessen
die Penne nach Packungsangabe (oder die Kinder fragen, s.o.) in reichlich gesalzenem
Wasser mit einem Lorbeerblatt „al dente“ kochen.
In
die heiße Sauce, die Eigelbe schnell unterziehen, darf jetzt nicht mehr kochen!
Den Spinat zur Sauce geben, umrühren, und mit Muskatnuss, Meersalz, Pfeffer,
Zitronenschale und Chiliflakes abschmecken. Warm stellen. Die Nudeln abseihen
und falls die Sauce zu dick bzw. eingekocht ist, mit etwas heißem Nudelwasser
verdünnen. Die Nudeln in die Sauce geben, umrühren, die Pinienkerne auf die Pasta
über die fertigen Teller streuen und fertig! Buon Appetito!
Nachtrag:
Die
Gorgonzola-Sauce schmeckt auch sehr gut mit gerösteten Walnüssen und klein
gewürfelten und in Butter gebratenen festen Sommer-Birnen/Frühbirnen sind
hartreif, pflückreif z.B. Graubirne, Clapps Favourite oder Beurre Hardy /
Gellerts Butterbirne, dann aber besser Tagliatelle oder Bavette nehmen. Die
oben genannten Zutaten auch einmal als Lasagne zubereiten oder in Risotti (dann
aber besser mit Gorgonzola dolce) ausprobieren!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen