Das
Chinesische Mondfest oder Mittelherbstfest fiel diesmal auf den 15. September,
umgerechnet vom traditionellen Chinesischen Mondkalender. Es wird ebenso im angrenzenden
Vietnam und Korea, Hong Kong sowie sehr ähnlich in Japan gefeiert. Gleichsam unserem
Weihnachtsfest oder dem amerikanischen Thanksgiving findet sich an diesem Tag
in China die Familie zusammen, dankt für die reiche Ernte des Jahres und feiert
gemeinsam in Einheit und Harmonie.
Traditionell
schenkt man sich die runden Mondkuchen oder backt mit der Familie zusammen 13
Stück davon, die zu einer symbolischen Pagode aufgetürmt das 13monatige
Mondjahr symbolisieren und isst sie beim Anblick des Vollmonds zusammen auf. Ebenso
schenk man sich allerlei Früchte, die in ihrer Form an den Vollmond erinnern
oder backt eine Jade Hasen (Hase im Mond) der in der Chinesischen Mythologie
auf dem Mond lebte. Oft wird Gebäck mit Cassia Wein auch Chinesischer Duftwein
genannt, glasiert und getränkt. Dabei handelt es sich um ein Getränk aus
Weißwein und der Osmanthusblüte. Die Osmanthusblüten duften intensiv, sind süß
und werden ebenso grünem und schwarzem Tee zur Aromatisierung beigegeben.
Für
die Mondkuchen existieren die verschiedensten Rezepte je nach der Region in
China. Je nachdem ob man sie süß, herzhaft salzig oder aber auch scharf möchte.
Die alte Sitte des selber Backens von Mondkuchen wird in China zunehmend vom
Kauf außer Haus verdrängt. Die Füllungen variieren von Roter Bohnenpaste, Dattelbrei,
Lotussamenpaste, Nüsse (Walnüsse, Kürbiskerne, Wassermelonesamen, Erdnüsse,
Sesam und Mandeln) mit Zucker über Schinken mit Sesam, Ente mit Osmanthusblüte,
Schweine- und Rindfleischmischungen, ein ganzes Eidotter bis zu den herzhaften
Sorten mit scharfen Chilis abgeschmeckt.
Ein
Mondkuchen hat typischer Weise eine Durchmesser von ca. 10 Zentimetern und eine
Höhe zwischen 4 und 5 Zentimetern. Die Formen können zwischenzeitlich auch bei
uns gekauft werden, wie z.B. Silikonmatrizen oder als Ausstechform bzw. Model.
Hier habe ich mich für ein traditionelles Rezept aus Hong Kong also Südchina
entschieden. Dafür wird Lotussamenpaste benötigt: Lotus gehört zur Familie der
Wasserlilien und ist fast komplett essbar. Die jungen Stiele und Blätter werden
gern als Gemüse wie Spinat verwendet. Die Wurzelknolle ist bestimmt schon jedem
einmal begegnet und fällt durch ihre kreisförmig angeordneten Röhren um eine
Mittelröhre auf. Sie schmeckt besonders gebraten gut. Die Lotuspaste aus dem getrockneten
und gemahlenen Samen des Lotus ist eine gesüßte Paste. Man bekommt sie als
Konserve oder tiefgefroren im Asia-Markt.
Wer den Mondkuchen bereits zwei Tage vorher backt und ihn dann nach dem Auskühlen luftdicht verschlossen lagert, erhält nach zwei Tagen einen weicheren Kuchen, der dann auch den typischen Glanz bekommen hat. Da es sich ja um einen Ölteig handelt, wird auch die Textur des Teigs vom Öl und nicht vom Wasser bestimmt. Die Chinesen haben dafür sogar eigene Schriftzeichen 回油 (Huí yóu) ungefähr "wird wieder ölig" und dadurch weich.
Wer den Mondkuchen bereits zwei Tage vorher backt und ihn dann nach dem Auskühlen luftdicht verschlossen lagert, erhält nach zwei Tagen einen weicheren Kuchen, der dann auch den typischen Glanz bekommen hat. Da es sich ja um einen Ölteig handelt, wird auch die Textur des Teigs vom Öl und nicht vom Wasser bestimmt. Die Chinesen haben dafür sogar eigene Schriftzeichen 回油 (Huí yóu) ungefähr "wird wieder ölig" und dadurch weich.
Mondkuchen
20160915toko
Zutaten
Teig (für 13 Stück):
100
g Weizenmehl, Type 405, gesiebt
60
ml Zuckerrübensirup/Goldsaft
¼
TL Natron/Natriumhydrogencarbonat
25
g Erdnussöl
Zutaten
Füllung (für 13 Stück):
715
g Lotussamenpaste, in 13 Teilen zu 55 g
7
Eigelb, in der Schale hart gekocht und das Eiweiß entfernt
1
EL Rosenwasser oder Baijiu bzw. Wodka, nach Gusto
1
Hühnerei, ungekocht und getrennt
Küchenutensilien:
Mondkuchen
Backform
Zubereitung:
Für
den Teig den Zuckerrübensirup erwärmen und das Natron mit dem Erdnussöl untermischen.
Jetzt alle Zutaten zusammen zu einem homogenen Teig miteinander verkneten und für
1½ Stunden bei Raumtemperatur ruhen lassen.
Eier
hart kochen und abkühlen lassen. Hartgekochte Eidotter vom Eiweiß trennen und
durch ein feines Sieb streichen. Durchgestrichene Masse nach Gusto mit dem Rosenwasser
oder Baijiu vermischen und in 13 Kugeln formen.
Teig
zu einer Rolle formen und in 13 gleichgroße Stücke teilen, zu Kugeln formen und
flachdrücken. Die Lotussamenpaste in Portionen zu ca. 55 g aufteilen, ebenfalls
rund formen und flachdrücken. Jeweils eine Eigelbkugel auf die Lotussamenpasten-Scheibe
legen und umschließen. Nun diese auf eine Teigkugel legen und ebenfalls mit
dieser umschließen. Die Kugel in eine Model oder Form geben in Form pressen und
wieder auslösen. Mit der geprägten Seite nach oben auf ein mit Backtrennpapier
ausgelegtes Backblech legen und mit Wasser benetzen.
Backrohr
auf 180° C Ober- und Unterhitze vorheizen und auf der mittleren Schiene für ca.
10 Minuten backen, herausnehmen und etwas abkühlen lassen. Rohes Eigelb mit der
Hälfte des rohen Eiweiß vermischen und die halbgebackenen Mondkuchen damit einstreichen.
Dann bei 160° C Ober- und Unterhitze nochmals für 5 bis 6 Minuten fertig backen
lassen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen