Den
Wasserweck liebe ich wegen seiner reschen/krossen Kruste und der fluffigen
Krume/Schmolle. Die Textur soll dabei grobporig aber nicht zu trocken sein.
Optimal für ein herzhaftes Frühstück oder eine vormittägliche Vesper wenn keine
Butterbrezel zur Verfügung steht.
Die Würzigkeit des Wasserwecks, obwohl hauptsächlich aus hellem Semmelteig hergestellt, kann neben der Teigruhe auch über das Anstellgut (Sauerteigansatz) gesteuert werden, je höher der prozentuale Anteil an der Gesamtmenge Roggenmehl und -schrot, desto kräftiger wird der spätere Geschmack des Wasserwecks. Anstellgut ist die Basis für einen Sauerteig, es wird aus Wasser, dem Starter-Milchsäurebakterien und Roggenschrot und/oder -mehl zubereitet. Die darin enthaltenen Milchsäurebakterien und auch die Sauerteighefen liefern einen großen Teil der Aromen. Grob kann man sagen, 2% Anstellgut machen das Backwerk mild säuerlich, 3-4% leicht säuerlich und bis zu 6% stark säuerlich.
Die Würzigkeit des Wasserwecks, obwohl hauptsächlich aus hellem Semmelteig hergestellt, kann neben der Teigruhe auch über das Anstellgut (Sauerteigansatz) gesteuert werden, je höher der prozentuale Anteil an der Gesamtmenge Roggenmehl und -schrot, desto kräftiger wird der spätere Geschmack des Wasserwecks. Anstellgut ist die Basis für einen Sauerteig, es wird aus Wasser, dem Starter-Milchsäurebakterien und Roggenschrot und/oder -mehl zubereitet. Die darin enthaltenen Milchsäurebakterien und auch die Sauerteighefen liefern einen großen Teil der Aromen. Grob kann man sagen, 2% Anstellgut machen das Backwerk mild säuerlich, 3-4% leicht säuerlich und bis zu 6% stark säuerlich.
Wer keinen Fertigsauerteig verwendet, kann sich sein Anstellgut in dreieinhalb bis vier Tagen selbst herstellen (die Mengenangaben lassen sich je nach Bedarf vervielfachen):
50
g Roggenschrot, etwas fein gemahlener Kümmel (max. 3 g) bei Broten nicht beim
Wasserweck und warmes 75 ml Wasser zu einem Teig vermischen. Nach Gusto den
Teig mit einem EL Honig süßen (dann 5 ml Wasser weniger), was hier beim
Wasserweck gut dazu passt. Den abgekühlten Teig in einem Gefrierbeutel für 48
Stunden warm (25° C) ruhen lassen. Der Teig sollte nun kleine Blasen werfen,
locker sein und leicht säuerlich riechen. Jetzt nochmals 50 g Roggenschrot und 50
ml warmes Wasser mit dem Teig vermischen und diesmal über Nacht (min. 12
Stunden), besser für einen Tag bei Raumtemperatur abgedeckt bzw. im Beutel
ruhen lassen. Abschließend erneut 100 g Roggenschrot und 100 ml warmes Wasser
mit dem Teig vermischen und für nochmals 12 Stunden abgedeckt bzw. im Beutel
ruhen lassen.
Wer
vom fertigen Sauerteig einen Teil als zukünftiges Anstellgut wegnimmt, sollte
darauf achten, dass die Milchsäurebakterien darin bei mehrmaliger Wiederholung nicht
zu stark abnehmen und so der zukünftige Teig untersäuert ist und sich so die
Bakterien aus der Umgebung (insbesondere aus der Luft) zu stark vermehren
können. Deshalb das Anstellgut immer wieder erneuern. Fertiges Anstellgut daher
auch immer kühl aufbewahren, wer es einfriert mischt es vor der Nutzung
nochmals mit etwas Roggenschrot und Wasser an und lässt es warm für 6 Stunden
ruhen. Noch ein Hinweis: das Anstellgut kann zwischenzeitlich einmal unangenehm
riechen (ähnlich nach Erbrochenem oder faulen Eiern), der verschwindet aber
wieder von selbst bzw. weicht den später säuerlichen Aromen. Wichtig ist es
vielmehr, darauf zu achten, dass das Anstellgut nicht zu schimmeln anfängt.
Besonders
für Brote gilt:
Bei
der späteren Sauerteigführung (Sauerteige dürfen während der Teigführung/Stehzeit
nicht unter 24° C auskühlen / zum Warmhalten entweder das Backrohr auf 50° C
aufheizen und ausschalten oder eine „warme“ Kühltasche mit heißen Akkus oder
einer Flasche mit heißem Wasser bestücken) können sich neben den Milchsäure-,
die eher für einen milden, auch Essigsäurebakterien die mehr für einen
kräftigen Geschmack sorgen, vermehren. Dies kann man darüber steuern, dass man
für einen milden Geschmack, mit vermehrt Milchsäurebakterien, den Teig warm bei 30° C mit einem Mehl-Wasser-Verhältnis 1:1
und umgekehrt für einen kräftigen Geschmack den Teig kühler bei 24° bis 28° C°
und mit mehr Mehl als Wasser ruhen lässt.
Stockgare
(Teigruhe) und Abschlagen: Ruhezeit des fertigen Backteigs vor dem weiteren
Verarbeiten. Während oder nach der Stockgare wird der Teig mehrmals mit der
Faust eingedrückt oder einmal kurz durchgeknetet (abgeschlagen). Dadurch wird
der Teig straffer, Kohlendioxid entweicht und Sauerstoff für die Hefen wird
eingearbeitet. Je nach Stärke der Bearbeitung werden die Gasbläschen im Teig
gleichmäßiger Verteilt und so eine kleinere Porung im Brot erreicht (Ist hier
bei den Wasserweck nicht erwünscht).
Ballengare/Zwischengare:
Ein kurze Teigruhe für Semmeln (rundgewirkte Teiglinge) von 10 bis 15 Minuten
zwischen zwei Arbeitsschritten, in der sich der Teig (die Kleberstränge) wieder
entspannen kann, damit die Teigoberfläche bei der weiteren Bearbeitung nicht
reißt.
Gare/Endgare/Stückgare:
Hier handelt es sich um die letzte Ruhe- und Gehzeit des fertigen Teigs. Hier
kann je nach Dauer Einfluss auf die spätere Krume/Schmolle und die
Volumenzunahme während des Backens (Ofentrieb) nach der Zubereitung bis zum
Backen (Einschießen) genommen werden. Sie ist vor allem abhängig von der
Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit. Als Faustregel gilt: Der Teig ist
elastische fest, noch weiter ruhen lassen; der Teig geht nach Fingerdruck
sofort wieder zurück, noch ca. 30 Minuten; der Teig ist fluffig und geht auf
Fingerdruck erst nach einer Weile nach oben zurück, jetzt backen. Die richtige
Gare sorgt dafür, dass das Brot keine Risse bekommt. Viele mit Hefe gebackene
Brote und Semmeln werden aber eingeschnitten, damit sie beim Backen nicht
platzen (Backtemperatur und Teighefen abhängig).
Gare
allgemein: Für alle oben beschriebenen Garen gilt, soll der Teig grobporig
bleiben, diesen am einfachsten in einer geölten Reine mit Klarsichtfolie
abgedeckt ruhen lassen und anschließend vorsichtig auf die bemehlte
Arbeitsfläche stürzen. Mit Tüchern abgedeckte Teige trocknen schneller aus, als
die mit Folien abgedeckten, bei Broten sind wiederum Bäckerleinen im Gärkorb
ohne Abdeckung eine interessante Alternative. Die Seite eines Teiglings, die
später beim Backen nach oben zeigt, im Gärkorb nach unten legen, sie wird so
stärker vor dem Austrocknen geschützt. Die Raumtemperatur für die verschiedenen
Garen beträgt ca. 22-24°C. Was an Backtagen in der Küche gut zu erreichen ist.
Abschlagen:
siehe unter Stockgare
Rundwirken/Ausstoßen:
Die abgewogenen Teiglinge werden auf die bemehlte Arbeitsfläche gelegt und der
Teigling wird mit der Hand von außen nach innen eingeklappt (je ein Teigstück
pro Hand, also zwei bei jedem Arbeitsvorgang, erfordert etwas Übung, so um die
zwei Jahre, je nach Häufigkeit). Man beginnt oben am Rand des Teigstücks und
klappt diesen mit den nebeneinander liegenden Fingern in die Mitte und drückt
ihn mit dem Handballen fest. Das Teigstück wird nun etwas gedreht und der
Vorgang wiederholt. Besonders beim Andrücken erhält der Teig die nötige
Spannung, wird zu fest gedrückt kann die Teig an der Oberfläche später reißen.
Abwiegen
der Teiglinge: garantiert eine gleichmäßige Backzeit für alle Semmeln/Brote.
Fertiger
Trocken- und Flüssigsauerteig: Enthält in der Regel keine Hefen, deshalb diesen
noch Frischhefen zugeben.
Ruchmehl:
Ein hauptsächlich in der Schweiz hergestelltes Weizenmehl mit einem größeren
Anteil der äußeren Schalenschicht. Es entspricht ungefähr der deutschen Type
1050 bzw. der österreichischen Type W 1600 und besitzt aber andere
Backeoigenschaften, es kann zudem auch aus Dinkel hergestellt werden.
Wasserweck
aus Osthessen / doppelter Weck / Paarweck
20160828toko
Zutaten
Vorteig (Vortag):
5
g Anstellgut (s.o.) bzw. Fertigsauerteig
100
g Roggenmehl, Type 1150
100
g Weizenmehl Type 1050 oder Schweizer Ruchmehl
200
ml Wasser, kalt
3
g Frischhefe
Zutaten
Wasserweckteig (ca. 12 Paarweck):
408
g Vorteig (s.o.)
600
g Weizenmehl, Type 550, zweifach gesiebt
200
g Weizenmehl, Type 1050 oder Schweizer Ruchmehl
400
ml Wasser, kalt
17
g Frischhefe
16
g Meersalz, fein
10
g Honig
Zubereitung
Vorteig (Vortag):
Die
Zutaten für den Vorteig mit der Maschine bei niedrigster Umdrehungszahl für 10
Minuten miteinander vermischen mit Klarsichtfolie abdecken und bei
Raumtemperatur für zwei Stunden ruhen lassen, anschließend über Nacht (für 12 Stunden)
im Kühlschrank ruhen lassen.
Zubereitung
Wasserweckteig:
Alle
Zutaten miteinander (Meersalz und Hefe gegenüberliegend hineingeben) bei
niedrigster Umdrehungszahl für 8 bis 10 Minuten im Kessel vermischen und dann
bei hoher Umdrehungszahl nochmals für 4 Minuten zu einem glatten und glänzenden
Teig verkneten, der sich vom Kesselrand löst.
Teig
für eine Stunde bei Raumtemperatur mit Folie abgedeckt ruhen lassen (Stockgare)
und dabei einmal sehr leicht abschlagen bzw. einmal zusammenfaltet.
Den
Teig in 24 gleichschwere Teigstücke, ca. 70 g abwiegen und teilen, vorsichtig rundstoßen
(siehe oben) damit der Teig grobporig bleibt. Anschließend für 2 Stunden Endgare.
Backrohr
auf 260° C bei Ober- und Unterhitze vorheizen (keine Umluft), bei Backstein
mindestens eine halbe Stunde vorher. Schlüsselchen mit Wasser einstellen, kein
Dampf und auf der unteren Schiene für 14 bis 16 Minuten backen (nach 12 Minuten
kontrollieren, je nach Backrohr), dabei jeweils zwei Teiglinge auf dem Backstein
immer dicht nebeneinander legen. Nach Gusto, einmal der Länge nach durch beide aneinander
liegende Teiglinge auf der Oberseite einen leichten Längsschnitt machen.
Wenn
sie mit höherer Hitze anbacken und dann herunter schalten, erhalten Sie eine
kräftigere Kruste mit einem entsprechend stärkerem Aroma. Nach Gusto kann die
Kruste auch kurz geflämmt werden. Die sich dabei bildenden Bitterstoffe passen geschmacklich
gut zu einer rustikal traditionellen Küche mit einem Wasserweck als Beilage.
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