Ein Nachtrag: Das
„Festival du poulpe aux îles Kerkennah / Tunisie“ ist anscheinend keine arabische
Version einer Weihnachtsfeier, wobei es zumindest zeitlich in den Rahmen passt,
nämlich vom 25. bis 27. Dezember, sondern ein Festival de Cuisine. Gefeierter
Gast sind die vor der Küste Tunesiens gefangenen Kraken. Besonders vor den Kerkennah
Inseln. Die für die Gegend typische Fangmethode ist eine traditionelle mit
Tonamphoren bzw. Betonkübel, dass rührt daher, dass rund um die Insel an den
meisten Stellen das Meer nur 1 bis 2 Meter tief ist und Netze für die Fischerei
so nicht zum Einsatz kommen können. Durch die auch in Tunesien bestehende
Überfischung ist der Fang dort nur von 15. Oktober bis 15. Mai erlaubt.
Wer
hier bei uns tiefgekühlte Kraken verwendet, kann sich im Übrigen das klopfen
der frischen Kraken mit dem Ghernafa, der dreieckigen Spitze des
Dattelpalmenblattes, sparen. Sonst, wie gesagt ca. 100 Mal damit den Körper
weich klopfen.
Die
Flageolettbohnen sind eine bei uns weniger bekannte Bohnensorte bzw. Hülsenfrucht,
in Frankreich sind sie jedoch sehr beliebt. Sie sind relativ klein und wachsen an
Büschen in grünen Hülsen, die ungefähr sieben Zentimeter lang sind. Die zweite Hülse,
die die Bohne im Inneren umschließt, ist nicht essbar. Die Flageolettbohnen
selbst sind nierenförmig und wenn sie frisch sind, besitzen sie eine hellgrüne
Farbe. Die Flageolettbohnen sind sehr zart und werden gerne auch als der „Kaviar der Bohnen“ bezeichnet. Sie haben eine sahnige Beschaffenheit und
behalten ihre Textur und Aroma auch selbst dann wenn sie lange gekocht werden, sehr gut. Sind
auch getrocknete Flageolettbohnen nicht zu bekommen, können weiße Bohnen als
Ersatz annäherungsweise benutzt werden, wenn auch ihr Aroma nicht an diese
heranreicht.
Festival
du poulpe aux îles Kerkennah/Tunisie
20150625toko
Zutaten
für 4 Personen für den Oktopus:
1
kg Krake, in mundgerechte Stücke geschnitten
2
TL Tomatemark
1
EL Harissa
1
TL Chiliflocken, getrocknet, mild
1
TL Gelbwurz, frisch gerieben
Olivenöl
2
Zehen Knoblauch, gepresst
2
Zwiebeln, in feinen Längststreifen
Meersalz
und weißer Pfeffer aus der Mühle
Zutaten
für 4 Personen für den Gemüse-Couscous:
2
Gläser Couscous, mittlere Körnung
2
Gläser Wasser
3
hellgrüne Zucchini, klein, längst geviertelt und in Scheiben
8
grüne milde Pfefferonen, frisch, längst halbiert
grobes
Meersalz für Pfefferonen
8
kleine Kartoffeln, geachtelt
500
g Kichererbsen (getrocknete vorher einweichen)
500 g Karotten, der Länge
nach halbiert und in langen mundgerechten Stücken
200
g Flageolettbohnen (getrocknete vorher einweichen)
Meersalz
und weißer Pfeffer aus der Mühle
Zubereitung
Oktopus mit Gemüse-Couscous:
Am
Vortag bei der Verwendung von getrockneten Kichererbsen bzw. Flageolettbohnen,
diese einweichen.
Frische milde bzw. mittelscharfe Pfefferonen
der Länge nach einschneiden, grobes Meersalz einfüllen und mit Wasser bedeckt für ca. 20
Minuten einweichen.
Olivenöl
in einem Topf auf mittlere Hitze erwärmen, abgetupfte Pfefferonen zugeben und
für 5 Minuten anbraten und zur Seite stellen. Im selben Olivenöl nun die
Zwiebel sautieren, die gesäuberten Krakenstücke beifügen und das Tomatenmark
und die Gewürze sowie den Knoblauch hinzufügen. Für 8 Minuten köcheln lassen.
Die abgetropften Kichererbsen, Karotten unterrühren und mit Meersalz und Pfeffer
abschmecken. Mit Wasser aufgießen, bis alles bedeckt ist und für ca. 30 Minuten
den Kraken köcheln lassen, nach 2/3 der Kochzeit die Zucchini hinzufügen.
Couscous
abmessen und in einem Sieb abspülen und mit 2½ Cups Wasser einweichen bzw. quellen
lassen. Anschließend Couscous solange kochen bis der Couscous weich aber noch bissfest ist.
Für
das Anrichten den Couscous in eine ausreichend große Schüssel in die Mitte
geben und mit dem Krakensud beträufeln. Sauce und Couscous vorsichtig
miteinander vermischen in der Mitte der Schüssel anhäufen und darauf und
rundherum die Krakenteile sowie die Gemüse verteilen. Noch warm servieren.
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