Sonntag, 17. September 2017

Gratinée von der Birne und Taleggio



Der Taleggio ist ein italienischer Kuhmilch Weichkäse mit Rotschmiere Kulturen, der aus der Region Val Taleggio nördlich von Bergamo stammt und er ist einer der ältesten Käsesorten Italien. Es gibt ihn industriell hergestellt mit pasteurisierter Milch aber auch noch als Rohmilchversion. Dieser ist dunkler im Teig (strohgelb) und besitzt ein viel intensiveres fruchtiges und würziges Aroma von Nüssen, Wiese und Stroh sowie Nuancen von Zitronenschale. Der industriell hergestellte Taleggio hat auch sein Produktionsgebiet bis in die Poebene ausgedehnt.

Die Rinde des Taleggio ist essbar und die mit zunehmender Reifung entstehenden Schimmelpilze auf der Rinde sorgen für eine Reifung des Taleggio von außen nach innen. Für das Gratinée würde ich allerdings die Rinde entfernen, es sei denn es handelt sich um einen sehr jungen Taleggio.

Im Frühjahr ab Mitte März, wenn die ersten kleinen Artischocken aus Italien zu uns kommen, lohnt es sich natürlich diese zarten frischen ganzen Artischocken statt der Artischockenböden verwenden. Zu diesen Artischocken passt dann auch ein frisches Pesto statt des Blauschimmelkäses. Also eine Kombination der letzten Birnen oder ersten von der Südhalbkugel und dem allerletzen Chicorée mit den ersten frischen Boten des Frühjahrs.

Dazu die Artischocken putzen und die Stängel auf 4 cm Länge abschneiden und schälen. Artischocken vierteln, wenn schon Heu vorhanden ist, dieses entfernen und jedes Viertel in dünne Spalten schneiden und dann wie unten weiterarbeiten.

Die in Olivenöl eingelegten Carciofini aus dem Glas eignen sich in der restlichen Jahreszeit im Übrigen nicht zum Kochen, sie sind als reine antipasti gedacht, schmecken also nur kalt.

Noch ein Tipp: Chicorée nicht in eisernen Pfannen oder Töpfen zubereiten, er verfärbt sich darin schwarz.







Gratinée von der Birne mit Chicorée, Artischockenherzen und Taleggio
20170917toko



 
Zutaten:

2+2 EL Ölivenöl, nach Gusto auch Süßrahmbutter
1 TL brauner Rohrzucker, fein
4 Chicorée, ohne Strunk, halbiert und Strunk entfernt
2 Birnen, süß und saftig wie Rote Williams Christ oder Butter-Meuris, nicht voll ausgereift, halbiert
     und entkernt, ohne Blüten- und Stilansatz und Fäden, längst in feine Scheiben geschnitten
2 EL Zitronensaft
Meersalz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle
1 Glas Artischockenherzen, ganz, Abtropfgewicht ca. 165 g, wenn verfügbar frisch kleine Artischocken
Béchamelsauce, siehe hier
150 g Taleggio, kleine Würfel
150 g Parmigiano Reggiano, frisch gerieben
60 g Pinienkerne, ohne Fett geröstet
Pesto (nur bei frische Artischocken im Frühjahr, dann den Estragon und Kerbel weglassen)
1 Bund Kerbel, fein gehackt (wenn keine frische Artischocken verwendet werden)
1 EL Estragonblätter (wenn keine frische Artischocken verwendet werden)


                              

Küchenutensilien:

Reine oder Auflaufform, gefettet



Zubereitung:

Die Béchamelsauce zubereiten, Pinienkerne ohne Fett anrösten. Das Backrohr auf  220° C, Ober- und Unterhitze vorheizen und die Reine fetten.

Vom Chicorée die unansehnlichen Deckblätter entfernen, halbieren und den Strunk keilförmig herausschneiden.  Chicoréehälften in der Pfanne von jeder Seite anbraten, herausnehmen. Olivenöl in die Pfanne geben. Mit Zucker bestreuen, karamellisieren lassen. Chicorée zurück in die Pfanne geben, in der Karamellöl wenden und mit Salz und Pfeffer würzen. Anschließend den Chicorée in der Reine verteilen.

Die Birnenscheiben in der Pfanne von jeder Seite mit etwas Olivenöl kurz anbraten. Mit Zitronensaft ablöschen und ebenfalls in die Reine geben.

Die Artischockenherzen je nach Größe klein schneiden und ebenfalls dazugeben. Bei frischen Artischocken die Béchamelsauce ohne Kerbel, Estragon und Taleggio, zusätzlich zum Parmigiano Reggiano und den Pinienkernen mit Pesto vermengen und darüber gießen. Ansonsten Béchamelsauce mit Parmigiano Reggiano, Taleggio, Pinienkernen, Kerbel und Estragon vermischen und darüber verteilen.

Das Gratinée im Backrohr auf der unteren Schiene für 20 bis 25 Minuten backen, bis es schön gebräunt ist. Kurz ruhen lassen, dann sofort servieren.






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