Die
Pizza fritta wurde vermutlich aus der Not in Neapel der Nachkriegszeit geboren. Brennholz
war knapp und wer hatte zu der Zeit zudem noch einen funktionierenden Holzofen, ein
Großteil der Bevölkerung war durch den Krieg verarmt.
Die Hausfrauen der damaligen Zeit waren jedoch um Ideen nicht verlegen und
lösten ihre Probleme einfallsreich auf ihre Weise, indem sie z.B. die Pizza frittierten.
Dadurch war sie preisgünstiger und die Regel „a ogge e otto“ (a mangio oggi e la pago tra otto giorni/esse heute und zahle
in acht Tagen/nächste Woche) galt damals noch häufig. Was daher rührt, das der Pizzaiolo
an seinem freien Tag, also einmal die Woche, die Pizza eben als günstige Pizza fritta zu Hause produzierte
und privat an der Türkante verkaufte. So das viele diese Pizza fritta erst die nächste Woche bezahlte. Die Pizza fritta ist heute noch in Neapel
ein typischer Sandwichersatz in der Mittagspause auf der Straße.
Verwenden
sie keinen frischen Büffelmozzarella für die Pizza fritta, wenn nämlich doch
ein kleines Loch entsteht und der saftige Mozzarella ausläuft, spritzt und
zischt es sonst fürchterlich. Wenn man die Pizza fritta krendelt, steht der
Verwendung von Büffelmozzarella jedoch nichts im Wege. Büffelmozzarella ist dem
Kuhmilchmozzarella vorzuziehen, da er hitzestabiler ist.
Typisch wir die Pizza fritta napolitana mit Sugo, Ricotta, Parmigiano Reggiano, Pancetta oder Salami gefüllt. Die
in Apulien produzierten kleinen ebenfalls frittierten Teigtaschen welche mit
Tomate und Mozzarella gefüllt sind, nennen sich Panzerotti. Die etwa
gleichgroße Calzone besteht in der Regel aus einer anderen Füllung wie
Mozzarella, Pecorino, Salami, Schinken und kann auch ein Ei enthalten. Sie kann zudem
im Pizzaofen gebacken und oder eben frittiert werden. Sizilianische Cudduruni ist
mit viel Gemüse wie Auberginen, Kartoffeln, Paprika, Broccoli, Zwiebeln sowie Mortadella,
Sardellen und Oliven gefüllt. Der Teig für die Cudduruni sicilia wird mit viel
Olivenöl und wenig Wasser zubereitet. Dann gibt es noch die amerikanische Stromboli,
die einer aufgerollten, an den Rändern verschlossenen und frittierten Pizza
ähnelt.
Der
Sugo für die Pizza fritta besteht aus eingekochten San Marzano Tomaten mit
einer Gewürznelke, feingehackte Knoblauch, feingeschnittener Zwiebel und bestem
Olivenöl.
Ein
Apéro Abwandlung der Pizza fritta ist die Pizza fritta montanara napolitana,
dazu wird der gleiche Teig in kleine häppchengroße Stücke aufgeteilt, jedes
Teigstück flachgedrückt und in der Mitte vertieft und ausgebacken. Dann wird in
die Vertiefung Sugo, geriebener Pecorino und ein ganzes Basilikumblatt gegeben,
fertig ist die Pizza fritta napolitana nach Bergsteigerart.
Pizza
fritta napolitana
20170921toko
Zutaten
Teig:
520
g Weizenmehl, Type 550
½
Päckchen Frischhefe, 21 g
300
ml Wasser, kalt
16
g Meersalz, fein
1
EL Olivenöl
Zutaten
Füllung:
80
ml Tomatensugo, aus San Marzano Tomaten
200
g Prosciutto crudo, fein gehackt
150
g Feigen, grob gehackt
125
g Ricotta, abgetropft
100
g Provolone, gerieben, kein Büffelmozzarella
Basilikum,
fein geschnitten
Oregano,
gerebelt
Meersalz
und schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Olivenöl
Weitere
Zutaten:
Kokos-
oder Erdnussöl zum Frittieren
Küchenutensilien:
Mehl zum Ausrollen
Fritteuse
Zubereitung:
Hefe
im Wasser zerbröckeln. Das Weizenmehl mit dem Meersalz vermischen, Olivenöl und
Hefewasser zugeben und bei mittlerer Geschwindigkeit für 8 Minuten zu einem homogenen
Teig verkneten, dann nochmal für 4 Minuten bei hoher Geschwindigkeit zu einem
elastischen Teig kneten. Teig zu einer Kugel formen, mit etwas Weizenmehl
bestäuben und abgedeckt für 60 Minuten kühl gestellt rasten lassen.
Die
Teigkugel durchkneten und ausbreiten und fünf Mal hälftig von allen Seiten zur Mitte hin
einschlagen, fest andrücken und nochmals abgedeckt gehen lassen bis er sich mindestens im
Volumen verdoppelt hat. Teig in 4 Teile aufteilen, durchkneten und nochmals für
20 Minuten zu Kugeln geformt rasten lassen.
Teigkugeln
auf einer bemehlten Fläche rund ausrollen. Aus der Mitte heraus auf einer
Hälfte etwas Tomatensugo verstreichen. Büffelmozzarella, Ricotta, Feigenstücke
und Prosciutto crudo darauf gleichmäßig verteilen und mit Oregano, Basilikum,
Salz und schwarzen Pfeffer würzen. Mit wenig Olivenöl beträufeln und hälftig zusammenklappen,
den Rand dabei fest andrücken, er darf sich beim Frittieren nicht öffnen.
Öl
in der Fritteuse oder in einer tiefen Pfanne erhitzen und die Pizzataschen darin
goldbraun frittieren, anschließend mit einem Schaumlöffel aus dem Fett heben
und auf Küchenkrepp entfetten.
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