Unter
dem Begriff Schwimmerli bzw. Schwimmerle kenne ich zwei regionale Zubereitungsarten.
Die Unterfränkischen bestehen aus Brandteig, die Mittelfränkischen aus einem
Palatschinken ähnlichen Teig ohne Zucker, beide werden in Fett ausgebacken.
Die
hausgemachten Schwimmerle gehören ursprünglich in die Leberknödelsuppe. Die
hatte ich aber schon, also nur ein Rindsbrühe mit Schnittlauchröllchen oder wie
ich es mag, noch mit ganz fein gehackter Blattpetersilie und einigen dünnen
Karottenscheiben.
Werden
die Knochen nicht kalt aufgesetzt, sondern kurz geröstet, hat das den Vorteil
dass die Brühe klar bleibt und nicht so viel Eiweiß austritt, dass dann
abgeschöpft werden muss. Die Suppe schmeckt nach meiner Erfahrung besser, wenn
sie ohne Deckel gekocht wird, dass nicht nur wegen der stärkeren Reduktion des
Wassers.
Der
Brustkern ist etwas fetter und durchwachsener als die Brustspitze und mit einer
Fettauflage überwachsen und bleibt beim kochen saftig und kraftvoll. Wenn die
Flache Rippe, auch Querrippe bzw. Spannrippe genannt, als Suppenfleisch
Verwendung findet, diese beim Metzger mit ihren Knochen mitgeben lassen und den
Suppenknochenanteil etwas verringern. Das Fleisch besitzt einen hohen
Fettgewebeanteil und wenn man den Fettrand später entfernt, eine weitere gute
Suppeneinlage z.B. für eine Flädlesuppe.
Wer
den Fettgehalt der Suppe reduzieren will, lässt die Brühe nach dem abgießen
vollständig abkühlen und kann dann nach Gusto vor dem erneuten Erhitzen die
erstarrte Fettschicht entfernen.
Die Schwimmerli eignen sich auch sehr gut als Einlage für eine Leberknödelsuppe.
Die Schwimmerli eignen sich auch sehr gut als Einlage für eine Leberknödelsuppe.
Schwimmerli
Suppe / Schwimmerle Suppe
20140102toko
Zutaten
für die unterfränkischen Schwimmerli:
125
ml Wasser
25
g Sauerrahmbutter oder Margarine
1
Prise Meersalz
75
g Weizenmehl, Type 405, gesiebt
1
EL Speisestärke
3
Hühnereier, Klasse M, verschlagen
Erdnussöl
zum Frittieren
Zutaten
für die mittelfränkischen Schwimmerle:
100
g Weizenmehl, Type 405
3
Hühnereier, Klasse M
1
Prise Meersalz
Meersalz
und weißer Pfeffer aus der Mühle
Erdnussöl
zum Frittieren
Zutaten
Rindsbrühe:
½
EL Olivenöl
4
braune Zwiebeln, geachtelt
6
Karotten, geschält in Ringen
1
Scheiben Knollensellerie
1
kleine Petersilienwurzel, geschält und in Würfeln
½
Bund Blattpetersilienstängel
1
Stange Lauch, in Ringen
10
schwarze Pfefferkörner
8
Wacholderbeeren
3
Lorbeerblätter
2
Knoblauchzehen, angedrückt in der Schale
2
l kaltes Wasser
1,5
kg Rindsknochen ohne Mark, mit etwas Fleisch daran, klein gesägt
750
g Brustkern bzw. Flache Rippe / Querrippe
½
Bund Schnittlauch
Küchenutensilien:
Kochlöffel
Mixer
mit Knethaken
hoher
Topf zum frittieren
grobes
Sieb, für die mittelfränkischen Schwimmerle
Schaumlöffel
Küchenkrepp
ausreichend
großer Kochtopf für die Suppe
feines
Sieb, zum abgießen
Zubereitung
unterfränkische Schwimmerli:
Wasser
aufkochen und das Salz und die Butter unterrühren. Das gesiebte Weizenmehl mit
der Stärke vermischen und auf einmal zur Flüssigkeit geben. Mit einem
Kochlöffel untermischen und schnell zu einem geschmeidigen Teig rühren. Hitze
reduzieren. Der Teig geht nun auf und klumpt zusammen, immer weiter Rühren „abbrennen“
bis er sich vom Topfboden löst. Von der Herdplatte ziehen und mit dem Mixer auf
höchster Stufe ca. zwei Eier einarbeiten. Vom verschlagenen dritten Ei nur
soviel dazugeben, dass der Teig noch am Knethaken hängen bleibt und zu einem
geschmeidigen und glänzenden Teig schlagen.
Frittierfett
erhitzen und anschließend mit zwei spitzen Löffeln vom Teig kleine Nockerln oder
Kugeln abstechen und vorsichtig in das heiße Fett geben. Die Schwimmerle goldgelb
ausbacken und mit einem Schaumlöffel auf Küchenkrepp entfetten.
Die
Schwimmerle erst kurz vor dem Anrichten zusammen mit den Schnittlauchröllchen
in die Suppe geben und sofort servieren. Alternativ getrennt am Tisch zur Brühe
reichen, so dass sie nicht allzu stark durchweichen können, wie weit sie dann durchweichen,
kann so jeder selbst bestimmen.
Wer
die Arbeit scheut, kann auch mehr zubereiten. Sie lassen sich gut einfrieren.
Zubereitung
mittelfränkische Schwimmerle:
Aus
dem Mehl, Eiern und Salz einen glatten Teig schlagen und 20 Minuten ruhen
lassen. Mit der Milch, den Teig soweit verdünnen, dass fast flüssig ist.
Erdnussöl
erhitzen und den Teig portionsweise vorsichtig durch das grobe Sieb hinein
laufen lassen und goldgelb ausbacken. Mit einem Schaumlöffel herausheben und
auf Küchenkrepp entfetten.
Die
Schwimmerle erst kurz vor dem Anrichten zusammen mit den Schnittlauchröllchen
in die Suppe geben und sofort servieren.
Zubereitung
Rindsbrühe:
Rindfleischknochen
gut mit lauwarmem Wasser abwaschen.
In
einem großen Topf die Gewürze kurz in Olivenöl anrösten, klein geschnittenes Suppengemüse
dazugeben und kurz anziehen lassen. Die Rinderknochen dazugeben und gut
durchmischen und ebenfalls etwas rösten. Mit kaltem Wasser aufgießen und das
Rindfleisch hineingeben. Einmal schwach aufwallen lassen und den aufsteigenden
Eiweißschaum abschöpfen. Hitze reduzieren und für 2½ Stunden köcheln lassen, die
Brühe soll nur leicht wallen. Vorsicht, je stärker die Suppe kocht umso trüber
wird sie! Brühe durch ein feines Sieb abgießen.
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