Das
Jordanische Mujaddara oder Mudschaddara ist ein arabische Reis- und Linsengericht.
Früher, im Nahen Osten ein „Arme Leute Essen“ welches wegen seiner schnellen und einfachen Zubereitung und sättigenden Zutaten nicht für Gäste bestimmt
war, typisch zur Sättigung nach einem anstrengenden Arbeitstag, heute einfach nur noch lecker.
Obwohl
im westlichen Nahen Osten, vor allem in Ägypten sowie auch in der arabischen
Welt eigentlich fast nur Rundkornreis der Sorte Oryza japonica angebaut wird
und dementsprechend häufig Verwendung findet, nehme ich dagegen hierfür lieber
Basmatireis, wie er besonders im Iran rund um das Kaspische Meer angepflanzt wird.
Der Unterschied ist jedoch, was sich bei einigen Gerichten bemerkbar macht, dass
die Sorte Oryza japonica auch gleichzeitig ein Klebreis ist, was natürlich beim
Basmatireis nicht der Fall ist. Dadurch verzichte ich beim Basmatireis für
solche Gerichte auf das Waschen, damit er nach dem Dämpfen nicht ganz so locker
in seiner Struktur ist.
Das
ist auch die Ursache für die verschiedenartige Möglichkeit des Mujaddara in
seiner Zubereitung. Man kann es je nach Zeit, Lust und Laune körnig, weich oder
breiig verkocht anrichten.
Asant
oder Asafoetida ist nicht nur als Heilpflanze bekannt (es wirkt z.B. zugleich gegen
die Blähungen von Hülsenfrüchten und Verdauungsfördernd), sondern auch als
Gewürz und ist vom Nahen Osten über den Iran bis Indien verbreitet. Es wird nur
frisch seinen Namen „Teufelsdreck“ gerecht und entwickelt beim Kochen bzw.
Braten Zwiebel- und Knoblauchartige Aromen die das Mujaddara unterstützen.
Asant gibt es als reines Harz oder zu Pulver gemahlen. Als Harz unbedingt
vorher zerkleinert in Ghee anbraten, da es sonst viel zu Geschmacksintensiv ist.
Das Pulver lässt sich universell auch ohne Erhitzen verwenden, ist milder und
verliert nach ca. einem Jahr seine Aromen fast komplett. Es gilt jedoch
grundsätzlich, sparsam verwenden. Siehe auch unter Kichadi.
Tipp:
Bei
der Wahl der Linsen würde ich z.B. Alb-Linsen oder grüne Berglinsen aus Umbrien
verwenden, jedoch passen dazu auch alle anderen Sorten von Linsen von rot bis
braun.
Den
Reisanteil kann man auch durch eine Mischung von 100 g Basmatireis mit 50 g groben
Bulgur ersetzen, was das Ganze noch etwas harmonischer macht. Den Bulgur dafür zusammen
mit dem Reis anbraten und nach Rezept weiter verfahren. Genau so lässt sich der
Reis vollständig durch Bulgur ersetzen.
Die
braunen Zwiebeln für Mujaddara sind eigentlich identisch mit einer Schwäbischen
Zwiebelschmelze. Je mehr Zeit man sich dafür nimmt umso süßer bzw. karamellisierter
werden sie.
Mujaddara
/ Mudschaddara aus Jordanien, Reis und Linsen
20160812toko
Zutaten:
150
g Basmatireis
150
g Linsen, mindestens 3 Stunden eingeweicht besser über Nacht
6
EL Ghee
2
Gemüsezwiebeln, mild, geschält, in dünnen Ringen
3
Echalottes, geschält, in dünnen Ringen
2
Knoblauchzehen, jung, geschält, entkeimt, gehackt
¼
TL Kreuzkümmel/Kumin, gemahlen (nach Gusto)
2 MS Asant (Asafoetida bzw. Teufelsdreck),
Pulver
Meersalz
und schwarzer Pfeffer aus der Mühle
5
EL Rinderbrühe für die Zwiebelschmelze
Wasser
zum Einweichen und Kochen
Zubereitung
Vortag:
Linsen
putzen, d.h. von Steinen, Pflanzenresten, etc. befreien ein Fingerglied über
die Linsen mit Wasser bedecken und über Nacht einweichen lassen.
Zubereitung:
Linsen
mit frischem Wasser bedeckt je nach Sorte für 12 bis 15 Minuten köcheln lassen,
sie sollten gerade so bissfest sein, nicht weichgekocht.
In
der Zwischenzeit beginnen, die zwei Zwiebelsorten zusammen mit den Knoblauch in
2 bis 3 Esslöffel Ghee zuerst bei größerer Hitze in einem Topf leicht anbraten,
dann die Hitze reduzieren und solange abschmelzen bis sie schön gebräunt sind.
Dabei hin und wieder einen Esslöffel Rinderbrühe dazugeben, damit die Zwiebeln
nicht verbrennen. Am Ende muss die Brühe in der Zwiebelschmelze verdampft, die
Zwiebeln sehr weich gedünstet aber nicht breiig sein.
Kochwasser
der Linsen aufheben, die Linsen abgießen und zur Seite nehmen.
Zwiebel
aus dem Topf nehmen und den Reis vermischt mit dem Asant im verbliebenen Zwiebelghee
für 4 Minuten darin bei mittlerer Hitze glasig braten. Mit dem Linsen-Kochwasser
etwa einen halben Zentimeter über den Reis aufgießen mit Meersalz, schwarzen
Pfeffer und nach Gusto mit Kreuzkümmel würzen, dann einmal aufkochen lassen.
Hitze wegnehmen, die Linsen auf den Reis geben, Deckel aufsetzen und für ca. 15
Minuten auf der Herdstelle quellen lassen, so dass der Reis gar aber auf alle
Fälle bissfest ist.
In
die Linsen-Reis Mischung vorsichtig die Zwiebelschmelze unterheben und warm
anrichten. Dazu passt Griechischer Tropf-Joghurt mit in Streifen geschnittener
Minze aber auch eine Dill-Salatgurken-Staudensellerie-Joghurt Mischung.
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