Egri
Bikavér bei uns Erlauer Stierblut genannt ist die Basis und der Geschmacksgeber
für die Erlauer Sauce. Basis ist eine Cuvée (gemischter Satz) aus Weinen der
Sorten Blauem Portugieser (Kékoportó), Blaufränkisch (Kékfrankos), Cabernet
Sauvignon, Kadarka und Merlot.
Leider
ist der Name zwischenzeitlich nicht mehr eine Garant für Qualität, sondern eher
eine Synonym für einfachsten Massenwein. Man muss also genau hinschauen und die
wenigen Weine von hervorragender Qualität zu finden. Erlauer Stierblut ist gar
keine so alte Weinbezeichnung, vor 120 Jahren erfand ihn der Dichter Géza
Gárdonyi. Bastelte die Legende der Türkenschlacht von 1541 bei Eger darum, in
der die Belagerten anhand ihrer vom Wein rot gefärbten Bärte allerdings eben
nicht Wein, sondern angeblich Stierblut tranken um ihre Kampfmoral zu
verbessern.
Winzer
die etwas auf ihre Weine halten produzieren also keinen Erlauer Stierblut,
sondern Egri Bikavér. Die Region hat viel dem ehemaligen Leiter der staatlichen
Kellerei in Eger Tibor Gál zu verdanken. Dieser sorgte nach der Öffnung Ungarns
ab ca. 1993 für die gewaltige Qualitätsverbesserung dieses Weines. Der Egri
Bikavér wird grundsätzlich trocken, kann aber zusätzlich noch bis zu drei Jahre
im Fass ausgebaut werden und ist in der Regel kräftig, konzentriert und würzig
fruchtig.
Gefüllte Pilze mit Lebercreme in Erlauer Sauce
20170820toko
Zutaten
Pilzfülle:
20
braune Champignons, relativ gleichgroße Kappen
½
braune Zwiebel, fein gehackt
50
g Süßrahmbutter
350
g Hähnchenleber, pariert, gehackt
½ TL Majoran, gerebelt
½ TL Thymian, gerebelt
1
Msp. Nelkenpulver
1
Msp. Lorbeerblattpulver
60
ml Vollmilch
2
Hühnereier, verschlagen
45
g Weizenmehl, Type 405, gesiebt
50
ml Cognac oder Brandy
Meersalz
und schwarzer Pfeffer aus der Mühle
ca.
75 g Weizenmehl, Type 405, gesiebt, für die Panade
2
Hühnereier, verschlagen, für die Panade
Semmelbrösel
oder Panko, für die Panade
Zutaten
Erlauer Sauce:
½
braune Zwiebel, fein gehackt
20
g Süßrahmbutter
1
EL Kristallzucker
2
EL Tomatenmark
500
ml Kalbsbrühe
1
Bund Suppengrün, fein geschnitten
2
Knoblauchzehen, entkeimt
½
TL Thymian, gerebelt
1
Lorbeerblatt
Meersalz
und schwarzer Pfeffer aus der Mühle
250
ml Rotwein, trocken, Egri Bikavér / Erlauer Stierblut
2
EL Weizenmehl, Type 405, ohne Fett gebräunt
Schmalz
zum Ausbacken
Zubereitung:
Zwiebelwürfel
in Butter glasig dünsten. Hitze auf mittlere Stufe zurückschalten und die Hühnerleber
unterrühren und mit dünsten. Mit Majoran, Thymian, schwarzem Pfeffer, Nelken-
und Lorbeerblattpulver würzen. Hühnerlebrstücke mit Mehl bestäuben und mit der
Milch ablöschen, solange ziehen lassen bis die Leberstücke durchgegart sind.
Mit Cognac oder Brandy ablöschen. Verschlagene Eier zugießen und einmal kurz
aufkochen, vom Feuer ziehen und abkühlen lassen, dabei hin und wieder umrühren.
Die lauwarme Sauce durch ein feines Sieb streichen.
Zwiebelwürfel
in Butter glasig dünsten, Zucker einstreuen und karamellisieren lassen,
Tomatenmark einrühren und kurz mit rösten und dann sofort mit Kalbsbrühe ablöschen,
fein geschnittenes Suppengrün, Knoblauch und die Gewürze zufügen und für 45
Minuten köcheln und reduzieren lassen. Erlauer Stierblut zugießen und nochmals
für 30 Minuten köcheln lassen.
Etwas
Weizenmehl in einer beschichteten Pfanne bei mittlerer Hitze ohne Fett bräunen.
Erlauer Sauce mit dem Suppengrün durch ein Sieb passieren. Wenn die Sauce danach
noch zu dünn ist, mit dem gebräunten Mehl bestäuben und etwas sämig eindicken.
Zwischen
je zwei Champignon-Kappen etwas von der Lebermousse geben und zusammendrücken. Anschließend
in Weizenmehl und dann in Ei wenden und mit Semmelbröseln oder Panko panieren,
in Schmalz goldbraun ausbacken.
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