Wiener
Schnitzel ohne Mehl, nicht gerade das Thema schlechthin, aber wenn es darum
geht, wie ein Wiener Schnitzel am nächsten Tag schmeckt, doch nicht so ganz ohne. Wer gerne eine Schnitzelsemmel bzw. Schnitzelbrötchen isst, wird merken,
dass die nicht wellige Panade vom Vortag weitaus besser schmeckt als die
wellige, also die mit Mehl. Sie ist zudem noch knuspriger und nicht so letschert. Deshalb heute ein Wiener Schnitzel für
die Schnitzelsemmel ohne Mehl.
Wer
die Möglichkeit hat, Semmelbrösel selbst herzustellen, sollte dies unbedingt
einmal probieren. Er wird sich später vor Anfragen nicht mehr retten können!
Dazu einfach das klein geschnittene trockene Weißbrot durch die feine Scheibe
des Fleischwolfs drehen.
Früher
gab es auf dem Schnitzel in der Gastwirtschaft eine Zitronenscheibe
mit einer zum Ring geformten Sardelle und ein paar Kapern darin. Diese Kapern
kamen bestimmt nicht aus Pantelleria (ital. Insel die inzwischen leider mehr
für ihre ankommenden Bootsflüchtlinge bekannt ist, als für ihren Wein und eben
den Kapern) und sind eine verklärte Kindheitserinnerung, gegessen habe ich sie
damals im Übrigen nie, sie gingen immer in die Küche zurück.
Wiener
Schnitzel ohne Mehl oder Schnitzel-Semmel
20121119toko
Zutaten:
Kalbfleisch
aus der Oberschale
2
Eier, Klasse M, verschlagen
Meersalz
und schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
Semmelbrösel bzw. Paniermehl,
selbstgemacht, durch die feine Scheibe des Fleischwolfs gedreht
Kokosfett
oder Butterschmalz zum ausbacken
Zitrone,
Sardellen und Kapern, wer es klassisch nach alter Art mag
weitere
Zutaten:
Mehl, Type 550 zum bestäuben der Schnitzel die sofort gegessen werden
Haushaltsutensilien:
Fleischwolf mit feiner Scheibe für die Herstellung der Semmelbrösel aus alten Semmeln
Plattiereisen,
zur Not Fleischklopfer mit runden Noppen
Zubereitung:
Zimmerwarmes
Kalbfleisch abwaschen und trockentupfen. In ca. 0,7 Zentimeter dicke Tranchen
schneiden. Wer nur max. 10 Stück zubereitet: Schnitzel zwischen Klarsichtfolie
oder in einen großen Gefrierbeutel legen und auf 0,5 Zentimeter mit dem
Plattiereisen zart klopfen, sprich plattieren. Das ganze dauert bei 30
Schnitzeln aber lange! Einfach einen Fleischklopfer mit abgerundeten
Noppen benutzen und damit auf beiden Seiten zart auf 0,5 Zentimeter flach klopfen.
Schnitzel
auf beiden Seiten salzen und leicht pfeffern. Die Schnitzel-Semmeln nicht
beidseitig in Mehl wenden, nur die, welche sofort verzehrt werden. Durch die
verschlagenen, nicht gemixten Eier, ziehen und in den Semmelbrösel wenden. Semmelbrösel
dabei leicht andrücken.
Reichlich
Fett in einer Pfanne erhitzen und die Schnitzel, am besten schwimmen ausbacken.
Immer erst wenden, wenn die Oberseite anfängt vom Fleischsaft rosa zu durchweichen.
Wer Lust und Laune hat, nimmt einen Löffel zu Hand und begießt damit die
Oberseite der Schnitzel mit dem heißen Fett, um die Qualität zu steigern und
die Semmelbrösel / Panade noch knuspriger zu machen.
Wenn die Schnitzel goldbraun sind, auf Küchenkrepp abtropfen lassen und sofort noch warm servieren. Dazu passen Bratkartoffeln, Gurken- oder Blattsalat oder Kartoffelsalat. Die anderen nicht bemehlten Schnitzel offen auskühlen lassen und in Wachspapier verpackt bis zum nächsten Tag kühlen. Am nächsten Tag frische Semmeln aufschneiden und die Schnitzel vor dem Verzehr zimmerwarm werden lassen. Keine Mayonnaise oder Remoulade verwenden, lieber noch ein trockenes Salatblatt oder milden Rucola dazulegen. Saure Gurken, hauchdünn und sparsam verwendet sind dazu auch lecker.
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