Was
mit dem 13. Dezember beginnt, endet erst um den 6. Januar, die Verkostung warmer
und gleichzeitig geistiger Getränke sprich alkoholhaltiger Heißgetränke.
Eine
Überlieferung durch eine erste schriftliche Erwähnung (300 n Chr.) gilt dem
Conditum Paradoxum aus der Römerzeit.
Ab
dem Mittelalter folgte dem Conditum Paradoxum der Hypocras, ein Gewürzwein der
auch als Medizin galt und bei dem man sich auf Hippokrates als Namensgeber berief.
Es existiert aber auch die Theorie, dass der Name sich vom manica hippocrati ableitet,
einen medizinischen Textilfilter durch den der Wein filtriert wurde. Die
Gewürze waren jedoch noch so teuer, dass er eigentlich nur an Königshäusern
oder von der oberen Adelsschicht zubereitet werden konnten. Die Basler
kredenzen den Hypokras heute noch als regionale Spezialität, kühl oder leicht
temperiert zu Basler Läckerli (siehe hier)
oder anderem Gebäck wie Brunsli. Seit dem Mittelalter war der dortige Domprobst
verpflichtet einen Hypocras seinen Domherren zu spenden und ab ca. 1623 war
seine Zubereitung den Gewürzhändlern vorbehalten. Der bedeutende Unterschied zu
unserem heutigen Glühwein ist der, dass man den Hypocras auch kalt genießen
kann. In Basel stellt er den typischen Neujahrsfestwein dar.
Der
indische Punsch nach dem Hindiwort Pantsch für Fünf, beruft sich auf die fünf
Zutaten Arrak, Gewürze mit Wasser oder ein Tee, Zitrone sowie Zucker. Er kam
mit der britischen Ostindien-Kompanie nach Europa. Punsch wird ebenfalls nie
gekocht nur erwärmt, so bleibt aber auch der hohe Alkoholgehalt erhalten! Nachfolgendes
Rezept ist sozusagen ein Punsch Ur-Rezept, was heute unter Punsch verstanden
wird, variiert mitunter gewaltig vom Ursprung. Aber auch Klassiker wie
Hawaiipunsch mit Ananassaft und -stücken sowie dergleichen haben sich daraus entwickelt.
Punsch
und Co. / alkoholhaltige Heißgetränke
20171214toko
Conditum Paradoxum
3
TL Blütenhonig
2
Datteln, getrocknet
200
cl Rotwein, aromatisch
3
Dattelkerne, geröstet
5
Weiße Pfefferkörner, grob gemörsert
1
MS Mastix
1
MS Lavendelblüten, getrocknet
1
Lorbeerblatt, frisch
1
MS Safranfäden
Zubereitung:
Honig
mit den Datteln und dem Rotwein aufkochen, Dattelkerne und die restlichen
Zutaten zugeben und noch einmal aufkochen, abschäumen und für 2 Tage ziehen
lassen. Durch ein Sieb abgießen. Hält ca. drei Wochen.
Hypocras
750
ml Rotwein (Grenache besonders geeignet)
220
g Staub-/Puderzucker, gesiebt
4
EL Orangensaft
1
EL Zitronensaft
1
TL Ceylon Stangenzimt, gemörsert
3
Gewürznelken, grob gemörsert
5
grüne Kardamom, nur die ausgelösen Samen
2
MS Muskatnuss, frisch gerieben
1
TL Orangenschale
1
TL Zitronenschale
Zubereitung:
Den
Hypocras nicht aufkochen, sondern bei Zimmertemperatur den Zucker im Wein lösen
und mit den Gewürzen vermischen. Für 5 Tage rasten lassen und durch ein
Stofftuch oder feines Haarsieb filtrieren. Schmeckt so frisch Zubereitet am
besten.
Wer
sich sicher ist, dass er den Hypocras später erwärmt, kann den Prozess auf
verkürzen und die Zutaten einmal miteinander aufkochen lassen und dann noch einmal
für zwei Tage rasten lassen und filtrieren. Dieser Hypocras schmeckt aber
gänzlich anders (die erhitzten Zutaten entwickeln ein anderes bzw. weiteres Aroma)
und er kann auch nach längerer Aufbewahrung von der Couleur her, ins bräunliche
tendieren, nur zu empfehlen wenn er wirklich nicht kalt getrunken werden soll.
Punsch
250
ml Arrak
2
Stangen Ceylon Zimtrinde, ganz, je 7 cm
5
Gewürznelken
1
Sternanis
3
grüne Kardamom Kapseln
1
schwarzer Kardamom, nach Gusto (sorgt für ein Raucharoma)
1500
ml Tee, schwarz, wie Darjeeling, abgekühlt
2
Bio-Zitronen, Saft und abgeriebene Schale
1
Zuckerhut, klein, ca. 250 g
Saft
einer Orange, nach Gusto
Zubereitung
(mit Vortag):
Die
Gewürze mit dem Arrak aufgießen und für einen Tag rasten lassen.
Darjeeling
Tee (milder aromatischer Autumnal) mit 90° Celisus heißen Wasser kochen und 4
bis 5 Minuten ziehen und anschließend abkühlen lassen.
Mit
dem Zuckerhut die Zitronen abreiben und die Zitronen von Hand auspressen.
Alle
Zutaten miteinander mischen und für eine Stunde rasten lassen, bzw. bis sich
der Zucker aufgelöst hat.
Zum
genießen nur mild erwärmen, niemals aufkochen!
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